Anfang 2016 haben fast alle Krankenkassen ihre Beiträge erhöht. Aber jede vierte hat gleichzeitig auch die Leistungen gesenkt. Das kam nun bei einem Krankenkassen-Vergleich heraus.

Mehr zum Thema Gesundheit

Die Beiträge für die gesetzlichen Krankenkassen sind Anfang 2016 zum ersten Mal seit Jahren gestiegen. Viele Anbieter haben die Erhöhung genutzt, um heimlich auch noch die Leistungen zu kürzen. Das ermittelte die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" in einem Krankenkassen-Vergleich.

Etwa zehn Prozent der Krankenkassen-Leistungen sind freiwillig. Viele Versicherte suchen ihren Anbieter nach dem Leistungsangebot aus, da die restlichen Leistungen bei jeder Kasse gleich sind.

Insgesamt haben 23 Kassen ihre Zusatzleistungen eingeschränkt. Das soll Versicherte vor steigenden Beiträgen bewahren und Mitglieder von einem Wechsel abhalten.

Die Kürzungen:

  • Techniker Krankenkassen: Mitglieder müssen eine höhere Eigenbeteiligung für Krankenhauskosten im Ausland zahlen
  • BKK Mobil Oil: Zuzahlungen für osteopathische Behandlungen und künstliche Befruchtungen sind komplett gestrichen
  • DAK-Gesundheit: Zuschuss für Zahnreinigung gestrichen
  • AOK Hessen und AOK Plus: Zuschuss für Osteopathie wird gekürzt

Die Kürzungen müssen Mitglieder aber nicht widerspruchslos hinnehmen: Ein Krankenkassen-Wechsel ist meist problemlos und kann jederzeit durchgeführt werden. Im Gegensatz zu Privatversicherten entstehen dem Wechsel auch keine finanziellen Nachteile.

Wechselwillige sollten die Kündigungsfrist von zwei Monaten beachten. Nach einem Wechsel ist der Versicherte dann 18 Monate an die neue Kasse gebunden. Ausnahme: Es gilt ein Sonderkündigungsrecht, wenn erstmals Zusatzbeiträge erhoben oder erhöht werden.

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.