Köln - Einmal nicht hingeguckt, schon ist es passiert: Das Kleinkind hat beim Waldspaziergang oder im Garten zu Beeren, Blüten oder Blättern gegriffen und sie in den Mund gesteckt. Besteht der Verdacht, dass die Pflanze giftig ist, sollte man sich rasch an ein Giftinformationszentrum wenden.
Eine Liste mit Kontaktdaten der Zentren gibt es auf der Website des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.
Außerdem: Alle nicht verschluckten Pflanzenteile so schnell wie möglich aus dem Kindermund klauben, rät der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Wenn man die verschluckte Pflanze selbst nicht sicher bestimmen kann, ist es sinnvoll, ein Foto davon zu machen und einen Teil der Pflanze abzubrechen. Beides kann Medizinern dann bei ihrer Bestimmung und einer entsprechenden Behandlung helfen.
Giftige Beeren und Blüten gibt es auch im Herbst
Nicht nur in der warmen Jahreszeit gibt es in der Natur und im Garten übrigens Blüten und Beeren, die giftig sind - und für kleine Kinder auch gut zu erreichen. Bis Oktober ist etwa die Blütezeit von Herbstzeitlosen. Sie wachsen im Garten oder auf feuchten Wiesen. Bereits ein Gramm ihrer Samen kann für Kinder tödlich sein.
Und auch die Beeren der Tollkirsche haben bis Oktober Saison. Die niedrigen Sträucher wachsen oft am Rand von Waldwegen. Die besondere Gefahr: Die schwarzen, glänzenden Beeren schmecken süßlich, drei bis vier davon können aber für Kinder lebensgefährlich werden. Auch die restlichen Pflanzenteile sind giftig.
Die giftigste Pflanze in Europa ist der Blaue Eisenhut, der etwa auf feuchten Wiesen, aber auch in Gärten gedeiht. Hier zeigen sich Vergiftungsanzeichen bereits nach 10 bis 20 Minuten. Hat das Kind Teile der Pflanze in den Mund genommen, sollte sofort der Notarzt verständigt werden, so der BVKJ.
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