Bier ist ein richtiges (All-) Heilmittel! Was der Gerstensaft alles kann, lesen Sie hier.
Ein unwiderstehliches Sixpack dank allabendlichen Sixpack-Genuss? Nicht wirklich. Aber Wissenschaftler sprechen durchaus dem Gerstensaft gesundheitsfördernde Eigenschaften zu.
"Flüssiges Brot" eine Kalorienbombe?
Bier ist gar nicht so nahrhaft, wie so mancher denken mag. Der sprichwörtliche Bierbauch ist eher darauf zurückzuführen, dass man Lust auf ein deftiges Zubrot bekommt. Bier hat durch die Bitterstoffe im Hopfen eine besonders appetitanregende Wirkung. Dabei schlägt es nur mit halb so viel Kalorien zu Buche wie Sekt (75 kcal beziehungsweise 160 kcal auf 200 ml) und soll sich positiv auf die Cholesterinwerte auswirken. Den gelben Traumkörper von Homer Simpson hat aber nicht nur ein Fläschchen "Duff" am Tag geformt - die Menge macht's. Wer mit einer Maß (375 kcal) beginnt, gestaltet das Abendbrot besser sehr klein!
Erbaulich für Mutter und Kind?
Es ist kurios: Im Mittelalter war Bier ein gern verwendetes Kindergetränk. Es hatte weniger Alkohol als heute und war - ganz anders als Wasser - durch das Kochen der Bierwürze keimfrei. Aber auch wenn die lieben Kleinen heute nicht schlafen wollen: Vom Bierfläschchen ist abzuraten - Suchtgefahr. Und dass Bier die Brüste der Mamas wachsen lässt und schön macht, ist eher ein Wunschtraum: Phytoöstrogene im Hopfen beeinflussen zwar den weiblichen Hormonhaushalt, sie gehen aber schon beim Gärprozess verloren. Die enthaltenen B-Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe und die Hefe könnten tatsächlich für Haut und Haar gut sein, beim Alkoholabbau verbraucht der Körper jedoch wieder Vitamine und Mineralien…
Einschlafhilfe?
Der Hopfen, Bier-Grundbestandteil, gehört zu den Hanfgewächsen. Ähnlich wie Cannabis kann er entspannend auf den Körper wirken. Und der Alkohol beruhigt den Geist. Aber auch hier gilt: Auf das richtige Maß kommt es an! Ein kleines Pils kann wohltuend sein, zu viel Bier jedoch belastet die Leber und man muss außerdem nachts oft raus…
Steinerweichend?
Der Deutsche Brauer-Bund adelt sein Produkt auch als wirksames Heilmittel gegen Nieren- und Gallensteine. Auch in Tschechien sollen Ärzte ihren Patienten regelmäßig Bier gegen derartige Steine verschreiben. Eine finnische Studie behauptet sogar, dass eine Flasche Bier pro Tag das Nierenstein-Risiko um fast die Hälfte (40%) senken kann. Alkohol und Wasser sind harntreibend, salzfrei und schwemmen die festen Bestandteile aus. Ulmer Forscher setzten noch eins drauf: Durch die antibakterielle Wirkung könne auch Magengeschwüren vorgebeugt werden…
Husten- und Schnupfen-Waffe?
Omas Rezept: Warmes Bier, vielleicht mit etwas Zucker, vertreibt den Hustenreiz und beruhigt die Nase. Vor dem Zubettgehen getrunken, wirken die Inhaltsstoffe Zink und Magnesium zudem immunstärkend und entzündungshemmend. Aber das Hausrezept ist nur "gesunden" Erkälteten zu empfehlen, da der Alkohol den Kreislauf ausknocken könnte!
Kick für Champions?
Bier ist ein isotonisches Getränk und kann durch seine Mineralien und Vitamine die sportliche Leistung steigern. Ärzte, etwa von der Sporthochschule Köln, bestätigen diese Wirkung. Die Kohlenhydrate gingen schnell ins Blut und spendeten Energie. Um dem Körper beim Abbau des Alkohols jedoch nicht wieder Power zu entziehen, sollte man zu alkoholfreien Varianten greifen. Vor allem Weißbier punktet mit vielen Spurenelementen und Vitaminen. Angeblich hat die "tschechische Lokomotive" Emil Zatopek, mehrfacher Olympiasieger, auf Bier als Erfolgsrezept geschworen. Ein italienischer Sportmediziner verabreichte sogar Schwerathleten Bier: Nach dem Genuss des Gerstensafts reagierten die Athleten schneller, waren ausdauernder und konzentrierter.
Bierkneipe als Apotheke? Bier ist ein Lebenselixier, wenn man es nicht übertreibt. Der Stoff Xanthohumol im Hopfen scheint ein Tausendsassa zu sein: Es wirkt entzündungshemmend und somit auch gegen Krankheiten wie Rheuma. Heidelberger Forscher haben sogar den hemmenden Effekt bei der Krebsentstehung belegt. Auch die USA und China konnten dem Bier eine virentötende Wirkung bestätigen. Allerdings sind die positiven Effekte nicht an den Alkohol gebunden und der Hopfenextrakt ist nur in sehr kleinen Mengen im Bier zu finden. Die Brauerei Weihenstephan hat mit "Xan Wellness" kürzlich aber ein nichtalkoholisches Bier auf den Markt gebracht, dessen Xanthohumol-Anteil 10 bis15 Mal höher liegt als beim herkömmlichen Bier. Ein guter Weg, auch wenn die Genießer dieses erfrischenden Getränks nicht sicher sind, ob der Name "Bier" dafür noch ganz zutreffend ist…
Also, mit der Pils-Buddel gegen Herzinfarkt und Co. antrinken? Biertrinker leben - amerikanischen Studien zufolge - länger als Abstinenzler. Prösterchen!
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