Feste Seife liegt gerade voll im Trend: Sie verursacht weniger Müll als Flüssigseife und ist ergiebiger. Aber ist sie auch genauso hygienisch? Eigentlich schon - mit einer Einschränkung.
Sie liegt neben dem Waschbecken und geht durch viele Hände - die meisten davon ungewaschen: die Stückseife. Eine Keimschleuder sei sie im häuslichen Einsatz deshalb aber nicht, erklärt Ernst Tabori, Direktor des Deutschen Beratungszentrums für Hygiene: "Für die Verwendung zu Hause sehe ich keine Probleme."
Theoretisch hinterlässt zwar jeder, der sie verwendet, auf fester Seife eine Keimspur. Die Seife bietet Bakterien aber kein übermäßig gutes Wachstumsmilieu. Krankheitserreger werden zwar nicht sofort getötet, überleben aber auch nicht lange.
Keime auch auf Pumpe der Flüssigseife
Für den häuslichen Einsatz ist feste Seife damit nicht unhygienischer als Flüssigseife: Bei ihr können sich Keime zwar nicht auf der Seife selbst, aber dafür auf dem Pumpmechanismus sammeln.
Beide Verunreinigungen seien aber zu vernachlässigen, wenn man sich sofort nach dem Kontakt mit Seife oder Mechanismus gründlich die Hände wasche. Daher dürfen in Privathaushalten sowohl Seifenstücke als auch Seifenspender zum Einsatz kommen - wichtig ist nur, dass es eines von beidem gibt und dass der Nutzer seine Hände tatsächlich richtig wäscht.
Auf Desinfektionsmittel oder entsprechende Zusätze in der Seife kann man im Privathaushalt dagegen ruhig verzichten. Für öffentliche Toiletten empfiehlt der Experte aber die ausschließliche Verwendung von geschlossenen Seifenspendern - und nicht die Stückseife. (dpa/af)
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