Die Zahl der Krankschreibungen in deutschen Unternehmen und Behörden nimmt stetig zu. Der damit verbundene volkswirtschaftliche Schaden beträgt 75 Milliarden Euro.

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Deutsche Arbeitnehmer haben in den vergangenen Jahren häufiger wegen Krankheit am Arbeitsplatz gefehlt. Die Zahl der Tage mit Arbeitsunfähigkeit nach Krankschreibungen in deutschen Unternehmen und Behörden stieg zwischen 2008 und 2016 um mehr als 60 Prozent auf fast 560 Millionen.

Dies geht aus einer Regierungsantwort auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der Deutschen Presse-Agentur am Freitag in Berlin vorlag. Allerdings stieg auch die Zahl der Erwerbstätigen in dieser Zeit deutlich an. Die "Rheinische Post" (Freitag) hatte zuerst darüber berichtet.

Der dadurch ausgelöste volkswirtschaftliche Schaden nahm nach Angaben der Bundesregierung in selben Zeitraum um knapp 75 Prozent zu. Im Jahr 2016 betrug er demnach 75 Milliarden Euro.

Schadenszuwachs von 30 Prozent

Allerdings ist dabei die Preisentwicklung nicht berücksichtigt. Inflationsbereinigt ergebe sich ein Schadenszuwachs von mehr als 30 Prozent in den vergangenen 20 Jahren, so das Gesundheitsministerium.

Krankheitstage wegen psychischer und Verhaltensstörungen nahmen zwischen 2008 bis 2016 um 124,81 Prozent auf knapp 98 Millionen zu. Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes waren die häufigste Ursache mit 143 Millionen Fehltagen; hier beträgt die Zunahme 62 Prozent.

Die Erwerbstätigkeit hat allerdings seit 2008 deutlich zugenommen. Schon allein deswegen sei die Zahl der Krankschreibungen stark gewachsen, argumentiert die Regierung.

Hinzu komme eine überdurchschnittliche Zunahme älterer Arbeitnehmer, deren Arbeitsunfähigkeit durchschnittlich mehr als doppelt so lange andauere wie bei den 35- bis 39-Jährigen.  © dpa

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