- In Niedrigzinsphasen und Krisenzeiten sind alternative Anlagemöglichkeiten recht beliebt, weil Investoren sich von ihnen Sicherheit versprechen.
- Da der Begriff nicht einheitlich definiert ist, reichen die Optionen von Kryptowährungen über Sammlerspielzeug bis hin zu Kunstgegenständen. Vor allem digitale Zahlungsmittel sind zwar eine spekulative, aber für informierte Anleger durchaus spannende Form zur möglichen Kapitalsicherung und -vermehrung.
- Wir gehen nachstehend auf mehrere Varianten näher ein und erklären, was es zu beachten gibt.
Alternative Anlagemöglichkeiten
Alternative Investitionsmöglichkeiten sind in Niedrigzinsphasen oder Börsenkrisen beliebt, weil ihre Wertentwicklung unabhängig vom Finanzmarkt und ihr Wert weitestgehend stabil ist. Das gilt nicht für alle Assets, sodass Sicherheit und Rendite stark von der Art der Investition abhängig sind. In diesem Artikel stellen wir Geldanlage-Alternativen vor und erklären, ob es sich um sichere Geldanlagen handelt und was noch beachtet werden muss.
Was sind alternative Geldanlagen?
Zunächst ist festzuhalten, dass eine allgemeingültige Definition für alternative Anlagemöglichkeiten nicht existiert. Im Prinzip kann es sich um alles handeln, was mit der Zeit an Wert gewinnt oder diesen auf Dauer hält. Für gewöhnlich sind das Anlageprodukte, deren Wertentwicklung unabhängig von der Börse ist (und die als sichere Geldanlagen gelten) und/oder bei denen es sich um materielle Dinge handelt – Lego-Sets oder Whisky. Kryptowährungen gelten dabei als neue Assetklasse, die auch als alternative Geldanlage zählt. Das Gleiche gilt für Crowdinvesting oder die energetische Sanierung des Eigenheims. All dies sind Möglichkeiten, Geld abseits vom konventionellen Aktienmarkt anzulegen, um entweder seinen Wert zu steigern oder in der Folge langfristig seine Ausgaben zu mindern.
Materielle Geldanlagen
Bei materiellen Geldanlagen denken viele Menschen zunächst an Kunstwerke, Immobilien oder Schmuck. Im Grunde genommen können aber sehr viele Gegenstände mit der Zeit an Wert gewinnen: Spielzeug, Sneaker, Weine und Whiskys, Oldtimer oder Bonsais. Je seltener sie sind und je besser der Erhaltungszustand, umso höher der Preis.
Von Vorteil ist, dass Anleger keine großen Summen benötigen, um zu investieren. Sachwerte sind inflationssicher. Abhängig vom Investitionsobjekt müssen sich Anleger zunächst informieren, dazu finden sie umfassende Ratgeber im Netz. Der Nachteil beim Investment in Materielles ist die korrekte Lagerung der Objekte und dass es unklar ist, ob sich der Wert wie gewünscht entwickeln wird und ob sich in ein paar Jahren überhaupt noch ein Abnehmer finden lässt, weil der Käuferkreis begrenzt ist. Jedoch sind sie eine Bereicherung für ein diverses Portfolio.
Lego
Lego ist eine Geldanlage, die viele überrascht und eine erstaunlich hohe Rendite haben kann. Das gilt insbesondere für die von Star Wars lizenzierten Legos. Beispielsweise kostete der Lego-Todesstern neu rund 370 Euro, momentan verlangen manche Verkäufer für das nicht mehr produzierte Set bis zu 3000 Euro. Und das 15 Jahre nachdem es auf den Markt kam. Für Investoren interessant sind jene Legos, deren Produktion demnächst eingestellt wird. Darüber informieren Websites wie Brickmerge oder die englischsprachige Community Brickset. Um den optimalen Kauftermin zu bestimmen und eine zu lange Bindung des Kapitals zu vermeiden, kann beispielsweise die kostenlose App von Knallerfalke zum Einsatz kommen.
Wichtig ist, das Set direkt bei Lego oder im Fachhandel zu kaufen, um nicht auf eine Fälschung hereinzufallen. Keinesfalls sollte die Verpackung geöffnet oder das Siegel beschädigt werden,da hierdurch der Wiederverkaufswert deutlich gemindert wird. Damit der Karton gut erhalten bleibt, ist ein dunkler und trockener Aufbewahrungsort empfehlenswert, um die Form zu erhalten und die Farben nicht verblassen zu lassen.
Es ist sinnvoll, seine Legosammlung gegen Schäden und Diebstahl zu versichern, etwa durch Abschluss einer Hausratversicherung. Da die Versicherungssumme meistens in Abhängigkeit von der Wohnfläche berechnet wird, sollte geprüft werden, ob sie den Wert der Legosammlung abdeckt. Falls das nicht so ist, sollten Interessierte sich an den Anbieter wenden, um eine individuelle Erhöhung des Deckungsbetrags zu verhandeln. Im Premium-Hausratschutz von Helden.de beträgt die Versicherungssumme unabhängig von der Wohnfläche 500.000 Euro, darin sind Sammlungen aller Art bereits enthalten. Deren Wert muss bei Versicherungsabschluss nicht angegeben werden und Wertsteigerungen sind automatisch mitversichert.
Bonsai
Bonsais, die japanischen Bäume im Miniaturformat, sehen nicht nur beeindruckend aus, sondern sind auch überaus kostbar. Ihr Wert wächst mit den Jahren, Preise in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro sind keine Seltenheit. Aus diesem Grund sind sie für Menschen interessant, die sich nach anderen Arten der Geldanlage umsehen. Nicht unberücksichtigt bleiben muss jedoch, dass es sich um lebende Gewächse handelt, welche einer intensiven Pflege bedürfen. Um den besonderen Wuchs zu erhalten, benötigen Bonsai-Freunde neben zwei grünen Daumen viel Spezialwissen oder die Bereitschaft, sich dieses anzueignen. Wer nicht viel Herzblut und Zeit einbringt, riskiert unter Umständen einen hohen Verlust. So kann es leicht passieren, dass nur das einmalige Ausbleiben des Gießens bereits dazu führt, dass die gesamte Geldanlage in sich zerfällt. Zudem nimmt der Wert üblicherweise erst nach Jahren oder Jahrzehnten merklich zu, sodass es sich um eine Investition für die nächste Generation handelt. Die hochpreisigsten Bäume sind übrigens oftmals viele Hundert Jahre alt. Zusammenfassend sind Zwergbäume als reine kapitalanlage nicht empfehlenswert, sondern bieten sich vielmehr als außergewöhnliches Hobby an.
Sneaker
Richtig gelesen, Schuhe können eine hervorragende Investition sein. Interessant sind Sneaker, die in limitierter Auflage hergestellt oder in Zusammenarbeit miz Prominenten auf den Markt gebracht wurden. Die bewusst begrenzte Anzahl bestimmter Modelle führt dazu, dass ein Paar oftmals nur schwer zu haben ist und lässt den Preis auf dem Sekundärmarkt schnell in die Höhe schießen. Beispielsweise wird auf der Sneaker-Handelsplattform StockX der Wert der legendären selbstschnürenden Nike Mag Back to the Future aus dem Jahr 2016, von denen es weltweit lediglich 89 Paar gibt, mit 52.000 US-Dollar angegeben.
Wer mit Sneakern Geld verdienen möchte, kann entweder Reselling betreiben (die begehrten Stücke sofort verkaufen) oder die Schuhe so lange aufbewahren, bis der Wert steigt. Hierbei kommt es wesentlich auf die Wahl des Sneaker-Modells an. Nicht nur limitierte Auflagen, sondern auch Retro-Modelle können eines Tages viel Wert sein. Kollektionen bekannter Stars wie
Oldtimer
Neuwagen verlieren kurz nach dem Kauf üblicherweise extrem an Wert. Da erscheint es paradox, dass alte Autos als lohnenswerte Kapitalanlage gelten. Je älter und näher am Originalzustand sie sind, desto höher ist ihr Wert. So legte die „Ente“, der Citroën 2CV, von 2011 bis 2021 eine Wertsteigerung von fast 70 % hin. Es gibt seit 2010 einen Index, der die Preisentwicklung von 20 Autos von süddeutschen Herstellern abbildet, den Oldtimerindex (OTX) der Südwestbank. Der zeigt, dass Oldtimer den DAX und andere konventionelle Anlageprodukte um Längen schlagen.
Doch es reicht nicht, sich ein altes Auto zu kaufen, es in die Garage zu stellen und auf die hohe Rendite zu warten. Es muss gepflegt und instand gehalten werden, denn eine Rostlaube, die nicht anspringt, ist nichts wert. Vor allem Ersatzteile und Reparaturen können dabei viel Geld verschlingen, selbst wenn der Besitzer sie in Eigenarbeit ausführt. Ein wichtiger Kostenpunkt ist überdies ein umfassender Versicherungsschutz. Die Oldtimerversicherung von Hiscox sichert Oldtimer mit einem Mindestalter von 30 Jahren und einem Wert ab 5000 Euro ab, ein H-Kennzeichen ist keine Voraussetzung. Sie kann also Teilkasko-, Vollkasko- oder Allgefahrenschutz abgeschlossen und auf Wunsch um eine Haftpflichtversicherung erweitert werden. Interessierte entscheiden selbst, ob sie den Markt-, Wiederbeschaffungs- oder Wiederherstellungswert ihres Wagens versichern und ob sie einen Selbstbehalt vereinbaren wollen. Als Voraussetzung für die Versicherung müssen der Nachweis über ein Alltagsfahrzeug und ein Gutachten des zu versichernden Autos vorgelegt werden.
Schmuck
In Schmuck aus Gold, Silber und Edelsteinen zu investieren, erscheint logisch, schließlich ist der Eigenwert der kostbaren Materialien stabil. Vor allem Preziosen aus dem Hochpreissegment, sogenannte High Jewelry, deren Anschaffungspreis im fünfstelligen Bereich liegen kann, werden als Geldanlage betrachtet. Doch diese eignet sich in erster Linie für vermögende Menschen. Des Weiteren orientiert sich der Kaufpreis an der Händlerkalkulation und den Verarbeitungskosten und liegt immer höher als der reine Preis für Münzen oder Barren aus Gold und SIlber. Überdies ist die Wertentwicklung ungewiss. Für einen gewinnbringenden Verkauf ist ein Echtheitszertifikat stets von Vorteil. Es lohnt sich ausnahmslos, Geschenke in Form qualitätsvollen Schmucks aufzubewahren, da sie auch als Notgroschen dienen können.
Wer in Gold investieren möchte, ohne sich um die Aufbewahrung des Edelmetalls kümmern zu müssen, kann Anteile eines Gold-ETCs erwerben. Dieses Anlageprodukt zeigt die Entwicklung des Goldpreises auf, vergleichbar mit einem ETF. Manche Gold-ETCs sind physisch besichert und die Anlegenden erwerben mit ihrer Investition das Recht, sich den eigenen Goldanteil liefern zu lassen. Gut geeignet für derartige Geldanlagen ist das Depot von Comdirect, welches in den ersten drei Jahren ab Eröffnung und danach unter anderem bei aktiver Nutzung gebührenfrei ist. Mit diesem können ETCs wie der Xetra-Gold IHS gehandelt und bespart werden. Derzeit erhalten alle Personen, die neu ein Depot bei Comdirect eröffnen und damit mindestens drei Trades ausführen, eine Prämie in Höhe von 50 Euro.
Einrichtungsgegenstände
Mit der Investition im wahrsten Sinne zu leben, stellt eine weitere Option der Geldanlage dar. Hierzu zählen nicht nur Antiquitäten, sondern auch sogenannte moderne Klassiker, die in Lizenz von autorisierten Herstellern produziert wurden oder werden. In diesen Bereich fallen insbesondere Möbel, Leuchten und Accessoires, aber auch Bilder und Plastiken. Auf der sicheren Seite sind Käufer regelmäßig beim Erwerb von Möbeln aus der Bauhauszeit, da die Besitzer der Stücke die Preise jährlich erhöhen und aufgrund der fast durchgängigen Verarbeitung robuster Materialien kein Verschleiß entsteht. Besondere Entwürfe namhafter Designer, oftmals zum Zeitpunkt ihrer Marktpräsentation unterschätzt, erzielen heutzutage bei Auktionen leicht fünfstellige Beträge, wenngleich der ursprüngliche Anschaffungspreis einen Bruchteil ausmachte. Beispiele sind die Mailänder Gruppe Memphis, die sich der Postmoderne verschrieben hatte oder der französische Architekt Philippe Starck. Das Regal Carlton der italienischen Manufaktur konnte in den 1990er Jahren für etwa 5.000 DM erworben werden, der heutige Preis für ein makelloses Stück beträgt circa 14.000 EUR. Philippe Starck entwarf in seinen aktivsten Jahren nicht nur Stühle oder Regale, auch Gebrauchsgegenstände wie Vasen oder Küchenutensilien wurden in neuartige Formen verwandelt. Wer sich mit diesen Dingen seine eigene Umgebung verschönert, kann mit Wertzuwachs rechnen und den Ertrag in einen Neuerwerb investieren.
Bilder und Skulpturen unterliegen in ihrem Wert nicht nur der Anschauung Dritter, sondern stellen für den Besitzer häufig einen individuellen Wert dar. Doch auch hier gilt: Es muss nicht nur der Sachverstand sein, der aus dem Kauf eines Gemäldes eine Kapitalanlage macht. Renommierte Galerien sowie Auktionshäuser beraten Kunden auf fachlich höchstem Niveau und prognostizieren Wertzuwächse zwar vorsichtig, jedoch durchgehend fundiert. Landläufig bekannt ist der bedauerliche Umstand, dass Kunst oftmals erst nach dem Tod des Schaffenden die Erträge erzielt, die angemessen waren und sind.
Diese Art von Investition bietet sich insbesondere für Anleger an, die großen Wert auf ihr persönliches Umfeld legen und Freude daran haben, sich mit Kunst und Kultur zu beschäftigen.
Luxusuhren
Rolex, Cartier, Breitling oder Chopard, fast jeder hat sie schon einmal gehört, die Markennamen, welche für höchste Qualität im Bereich von Armbanduhren bürgen. Was für die einen ein Must-Have oder Statussymbol bedeutet, ist für pfiffige Anleger hingegen eine recht lohnenswerte Kapitalanlage. Es vergeht nämlich kaum ein Jahr, in welchem die Hersteller nicht die Preise erhöhen. Abgesehen davon bieten Sondereditionen die Möglichkeit, höhere Wertzuwächse generieren zu können. Markenfabrikate werden ausnahmslos mit einer Seriennummer versehen und sind deshalb auch jeweils ein Unikat, welches normalerweise nur mit dem Echtheitszertifikat weiterveräußert werden kann. Dennoch empfiehlt sich eine Versicherung, um im Falle des Verlusts keinen materiellen Schaden zu erleiden. Luxusuhren als Anlage werden niemals getragen, sondern verbleiben in der Originalverpackung oder auf einem Uhrenbeweger. Auch eine Revision beim Hersteller schadet nicht, um das Gerät mitunter auf einwandfreie Funktionalität prüfen zu lassen.
Uhren sind keine Investition, die kurzzeitig einen hohen Ertrag darstellt. Vielmehr entwickelt sich der Wertzuwachs erst über die Jahre, wenngleich es sich anbietet, auf die einzelnen Klassiker der Hersteller zu achten, da diese stetig Preiserhöhungen erfahren, welche nicht unbeachtlich sind.
Geld in Kryptowährungen anlegen
Kryptowährungen sind rein digitale Währungen, die unter anderem entstanden, weil Menschen nach der Finanzkrise im Jahr 2008 das Vertrauen in Banken verloren. Denn Kryptowährungen sind dezentral und ihr Wert wird nicht von Banken reguliert. An Transaktionen sind ausschließlich der Sender und der Empfänger beteiligt, was zu ihrer hohen Sicherheit beiträgt. Einheiten von Kryptowährungen sind auf der Festplatte ihres Besitzers oder einem anderen Speichermedium in einer digitalen Wallet gespeichert, und dieser ist die einzige Person, die darüber verfügt. Anders als ein Girokonto kann sie nicht gesperrt werden und es gibt keine Limits bezüglich der Transaktionshöhe o. ä.
Es gibt über 3000 verschiedene Kryptowährungen, die bekanntesten sind Bitcoin, Ether und Ripple. Bitcoin ist deshalb so besonders, weil die Anzahl auf 21 Millionen Bitcoins begrenzt ist, rund 18 Millionen sind schon im Umlauf. Der Wert eines einzelnen Bitcoins beträgt momentan rund 37.800 Euro (Stand März 2022). Allerdings sind Kryptowährungen keine sichere Geldanlage, was unter anderem an ihrer hohen Volatilität, den Kursschwankungen im Tagesverlauf, liegt. Aus diesem Grund sollte man ausschließlich dann Geld für Kryptowährungen ausgeben, wenn ein etwaiger Verlust problemlos hingenommen werden kann. Zur Altersvorsorge oder zum Vermögensaufbau sind sie ungeeignet, können aber zur Diversifikation der Kapitalanlage beitragen.
Angesichts der Klimakatastrophe ist der enorme Energieverbrauch für das Schürfen von Kryptowährungen ein nicht unbeachtlicher Aspekt. Schlecht steht in erster Linie Bitcoin da, weil das Mining einen hohen Bedarf an Strom erfordert. Derzeit werden rund 65 Terrawattstunden im Jahr benötigt, das entspricht dem Gesamtjahresverbrauch des Landes Österreichs.
Ferner sind zumindest Bitcoins, anders als vielfach angenommen, nicht anonym, sondern pseudonym. Alle Transaktionen bleiben für immer in der Blockchain gespeichert und jede Wallet ist einer Person zuordbar. Dennoch nutzen Kriminelle nach wie vor Kryptowährungen für ihre Machenschaften. Beispielsweise sperrten Betrüger mit Erpressungssoftware die IT von Unternehmen und ließen sich das Lösegeld in Bitcoins auszahlen. Die Tendenz ist allerdings abnehmend. Im Jahr 2020 entfielen laut Chainalysis 0,34 % aller Krypto-Transaktionen auf kriminelle Aktivitäten, im Vorjahr waren es noch 2,1 %.
Sicher ist, dass Staaten den Handel mit Kryptowährungen zunehmend regulieren werden, um Geldwäsche oder die Finanzierung von Drogenhandel und Terrorismus zu unterbinden. Schon jetzt müssen sich Kunden von Online-Brokern identifizieren, bevor sie Kryptowährungen kaufen dürfen. Alle, die mit ihnen handeln, sind dafür verantwortlich, die aktuellen Gesetze und Regulierungen korrekt einzuhalten und umzusetzen, was angesichts von sich stetig ändernden komplexen Gesetzen mit viel Aufwand verbunden ist. Unternehmen können Dienstleister wie Pequris beauftragen, um sich den komplexen Themenfeldern der Geldwäscheprävention zu widmen.
Wie verdiene ich mit Kryptowährungen Geld?
Bei der Investition in Kryptowährungen existieren mehrere Varianten. Man kann die Währungen kaufen und später verkaufen, wenn der Wechselkurs vorteilhaft ist. Darüber hinaus wächst die Zahl der Finanzprodukte, die sich am Kurs von Kryptowährungen wie Bitcoin orientieren. Dazu gehören Bitcoin-Zertifikate oder sogenannte Bitcoin-ETNs (Exchange traded Notes). Letztere klingen vom Namen her nach ETFs, haben jedoch entscheidende Unterschiede. So handelt es sich um Schuldverschreibungen und damit nicht um Sondervermögen. Ferner sind sie recht teuer, weil sie eine neue Anlageklasse darstellen. Die TER (Total Expense Ratio) des Bitcoin-ETNs von VanEck liegt aktuell bei 2 %.
Grundsätzlich ist es bei Kryptowährungen ebenso wie bei Gold am besten, in den „physischen“ Wert zu investieren, also Geld umzutauschen. Das geht beispielsweise an Kryptobörsen wie Bison und bei Neobrokern wie Trade Republic. Wichtig ist: Wer den Key zur Bitcoin hat, besitzt automatisch die volle Kontrolle. Kommt dieser abhanden, sind die Bitcoins unwiderruflich verloren. Es handelt sich entsprechend um eine große Verantwortung.
Wo kann ich Kryptowährungen kaufen?
Wer in Kryptowährungen investieren möchte, hat die Möglichkeit, diese direkt an einer Kryptobörse zu erwerben. Außerdem kann in Kryptowährungs-Derivate mit beinahe jedem Depotkonto investiert werden, wobei hierfür die ISIN (International Securities Identification Number) benötigt wird. Aufgrund des fortschreitenden Erfolgs beteiligen sich immer mehr Banken und Broker an digitalen Währungsmodellen. Wir stellen dazu einige Varianten vor.
Trade Republic
Kunden des Neobrokers Trade Republic können dort vier Kryptowährungen kaufen, Bitcoin, Bitcoin Cash, Litecoin und Ethereum. Dabei handelt es sich um keine Derivate, sondern um die tatsächliche Währung. Es muss eine Fremdkostenpauschale von 1 Euro gezahlt werden, die Mindestanlage beträgt je nach Umtauschkurs 25 Euro. Der Spread liegt bei rund 1 %.
Zur Verwahrung arbeitet Trade Republic mit der BitGo Deutschland GmbH zusammen, die von der BaFin überwacht wird. Diese lagert die Bitcoins und andere Währungen in sogenannten Cold Wallets, physische Speichermedien ohne Internetzugang. Von Nachteil ist, dass Kunden ihre digitalen Währungen nicht in ihre eigene Wallet übertragen können, sodass ein gewisses Restrisiko bleibt. Da beim Verkauf von Bitcoins bei Haltezeiten unter einem Jahr Einkommensteuer (allerdings keine Kapitalertragssteuer) abzuführen ist, müssen sich Kunden von Trade-Republic eigenständig hierum kümmern.
Lynxbroker
Lynxbroker ist ein Onlinebroker mit kostenlosem Depot und günstigen Orderentgelten. Er bietet Zugang zu 135 Märkten in 33 Ländern. Ein weiterer Vorteil ist, dass keine Börsenplatzgebühren, Maklercourtagen oder weitere Fremdspesen zu zahlen sind. Kryptowährungen können die Kunden momentan noch nicht direkt kaufen, sondern mithilfe von Futures an deren Kursverlauf teilhaben. Die Mindestkosten liegen in Deutschland bei 1,50 Euro für Futures, Zertifikate handeln Lynxbroker-Kunden über Gettex kostenlos. Interessant ist Lynxbroker aufgrund seiner modernen Handelssoftware, des guten Kundenservices und einem professionellen Börsenportal, auf welchem der Broker umfassende Informationen, Kurse und Webinare zum Thema Trading bereitstellt.
Agora direct
Der Onlinebroker Agora direct ist seit über 30 Jahren am Markt aktiv und bietet seinen Kunden ein kostenloses Depot. Bei Inaktivität ist eine Gebühr zu zahlen. Das Handelsangebot ist umfassend und reicht von Aktien über Optionen und CFDs bis hin zu Forex und Edelmetallen. Kryptowährungen gehören derzeit nicht dazu. Angaben zu verfügbaren Kryptowährungsderivaten stellt das Unternehmen derzeit nicht bereit. Wer ein Auge auf ein bestimmtes Produkt geworfen hat, kann die Wertpapiersymbolsuche nutzen, um herauszufinden, ob es über ein Depot bei Agora direct handelbar ist.
Captrader
Der Onlinebroker Captrader bietet seinen Kunden Zugang zu 135 Börsen, an denen sie 1,2 Millionen Wertpapiere handeln können. Zu diesen gehören Aktien, ETFs, CFDs, Futures oder Optionen. Sowohl Einmalkäufe als auch Sparpläne sind möglich. Ausgangspunkt ist immer das kostenlose Depot. Bei Captrader gibt es derzeit noch keine physischen Kryptowährungen. Kunden steht lediglich der Bitcoin Futures BRR an der amerikanischen CME Börse zur Verfügung. Dafür muss zuvor eine entsprechende Handelserlaubnis eingeholt werden. Pro Kontrakt sind 25 US-Dollar zu entrichten.
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