Xiaomi kündigt mit dem SU7 Ultra eine Hochleistungsvariante an, die Hypercars düpieren kann und den Nordschleifenrekord brechen soll.

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Mit der Elektrolimousine SU7 feiert Xiaomi in China seit seinem Marktstart am 1. April 2024 bereits reichlich Erfolge. Der SU7 ist in einer Basis- und einer potenteren Max-Version zu haben. Der echte SU7-Hammer folgt aber erst noch.

Drei Motoren – 1.549 PS

Auf dem traditionellen Jahresevent vom Xiaomi kündigte Firmenboss Lei Jun im Juli 2024 die Ultra-Variante des SU7 an. Die setzt sich nicht nur an die Spitze des Angebots, sie soll auch die Messlatte extrem verschieben. Mit einer Gesamtleistung von 1.549 PS stellt der SU7 Ultra selbst Hypercars wie den Bugatti Chiron oder Hochleistungs-Elektrolimousinen wie den Lucid Air, das Tesla Model S Plaid oder den Zeekr 001 FR in den Schatten. Der SU7 Ultra hat auch einen klaren Auftrag: Bereits im Oktober 2024 wollen die Chinesen mit dem Modell auf der Nürburgring-Nordschleife einen neuen Rundenrekord für Elektrolimousinen einfahren. Der wird seit März 2024 vom Porsche Taycan Turbo GT gehalten und liegt bei 7:07.55 Minuten. Schaffen könnte der SU7 Ultra auch den Rekord des Rimac Nevera (mit 7:05.298 Minuten schnellstes Serien-Elektroauto).

Schauen wir uns den Xiaomi SU7 Ultra etwas näher an. Um das angepeilte Leistungsniveau zu erreichen, bestückt Xiaomi die bekannte SU7-Plattform mit drei Elektromotoren. An der Vorderachse kommt der bekannte V6S-Motor zum Einsatz, im Heck sitzen erstmals die neuen V8S-E-Maschinen, zwei an der Zahl, die es jeweils auf bis zu 425 kW (578 PS) und 635 Nm bringen. In Summe soll der E-Antrieb 1.139 kW (1.549 PS) an den Start bringen. Damit die Motorleistung auch nutzbar ist, verbaut Xiaomi eine Qilin 2.0-LFP-Batterie von CATL. Die bleibt zwar noch ohne Kapazitätsangabe, soll aber bis zu 1.330 kW abgegeben können. Selbst bei nur noch 20 Prozent Ladung sollen 880 kW abgerufen werden können – das spricht für viel Fahrspaß über einen langen Zeitraum. Basierend auf einer 800-Volt-Architektur verspricht Xiaomi Ladezeiten von unter 12 Minuten, nennt aber keine Ladeleistung.

Extreme Aerodynamik

Zum Ultra macht den SU7 aber auch ein spektakuläres Carbon-Bodykit, das mit einer deutlich breiteren Spur und üppig dimensionierten Aero-Anbauteilen punktet. Die Frontschürze schiebt eine mächtige Spoilerlippe hauchzart über dem Asphalt durch den Fahrtwind. Seitlich sitzen zusätzliche Flaps. Die großen Lufteinlässe führen den Kühlluftstrom der neuen durchströmten vorderen Haube zu. In die vorderen Radläufe wurden große Entlüftungsschächte eingearbeitet, die Seitenschweller präsentieren sich mit einem Flügelprofil weit ausgestellt. Das Heck des SU7 Ultra besteht nahezu völlig aus einem Diffusor und einem auf dem Heck sitzenden Flügel über die gesamte Fahrzeugbreite. In Summe soll das Paket bis zu 2.145 Kilogramm zusätzlichen Abtrieb liefern. Da alle Karosseriekomponenten aus Carbon geformt werden, proklamiert Xiaomi für den Elektrorenner (zumindest für den Prototyp) ein Gewicht von unter 1.900 Kilogramm.

Brachiale Fahrdynamik

Beeindruckend sind auch die angekündigten Fahrleistungen. Der Spurt auf 100 km/h soll für den Allradler in 1,97 Sekunden erledigt sein, die 200-km/h-Marke fällt nach 5,97 Sekunden und in 15 Sekunden ist der SU7 Ultra bereits 300 km/h schnell. Aber dann ist immer noch nicht Schluss. Satte 350 km/h gestehen die Chinesen der Elektrolimousine zu.

Gegen diese Vorwärtsdynamik stellt sich an allen vier Rädern eine AP Racing-Sechskolben-Hochleistungsbremsanlage. Zusammen mit den bis zu 0,6 g Bremsverzögerung (bis zu 400 kW Rekuperationsleistung) aus der Rekuperation soll so bis zu 2,56 g Bremsverzögerung möglich sein. Im Klartext: aus 100 km/h steht der Ultra bereits nach 25 Metern.

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Handelt es sich beim hier vorgestellten Modell noch um einen mit einem Überrollkäfig und nur einem Sitz bestückten Prototyp, soll der SU7 Ultra in einer optisch etwas weniger radikalen Form später auch als Serienmodell kommen.  © auto motor und sport

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