Der Verkehrsausschuss der Abgeordnetenkammer Italiens hatte bereits am Mittwoch (24.1.2024) grünes Licht für eine Änderung im Gesetzentwurf zur Verkehrssicherheit gegeben, die die Einführung von Wasserblitzern vorsieht. Die Zustimmung der Kammer zu dieser Neuerung gilt als sicher.

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Raser-Boote machen zu viele Wellen

Bürgermeister Luigi Brugnaro und die Stadt Venedig setzen sich schon seit geraumer Zeit für diese Maßnahme ein. Ihr Hauptziel ist es, die Geschwindigkeit von Motorbooten und Schiffen zu reduzieren, um nicht nur die Sicherheit in der Stadt zu gewährleisten, sondern auch die Kanäle und die Lagunenumgebung vor Schäden zu schützen. Übermäßige Wellenbewegungen haben in der Vergangenheit Erosionserscheinungen unter Wasser an den Kanalwänden verursacht, die wiederum die historischen Gebäude an den Wasserstraßen beeinträchtigen.

Die Kanäle Venedigs leiden seit Jahren unter einem Überangebot an Verkehr. Neben den charakteristischen Wasserbussen (Vaporetti) sind auch Wassertaxis, Motorboote und die beliebten Gondeln unterwegs. Zudem ist der schlechte Zustand der kanalseitigen Gebäudemauern bekannt, was die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen verstärkt.

Einwohner wollen Wasser-Blitzer

Die Radarfallen in Venedig sollen nun zunächst für zwei Jahre getestet werden. Sie sollen ähnlich wie Blitzeranlagen an Straßen und autonom funktionieren, also ohne Kontrollbeamte auskommen. Die Anlagen zeichnen Verkehrsverstöße mit Beweisfotos auf. Es sollen aber auch Video-Geräte zum Einsatz kommen, die neben Tempoverstößen ebenso andere Vergehen aufzeichnen oder zur Beweissicherung dienen.

Verkehrsstaatssekretär Tullio Ferrante betonte, dass diese Maßnahme auf dem starken Wunsch der Bürger beruhe, den Verkehr in der Stadt sicherer zu gestalten. Gondelfahrer, Fischer und viele Einwohner Venedigs fordern bereits seit Jahren Maßnahmen zur Reduzierung der Bootsgeschwindigkeit.

Die Bußgelder in Venetien

Kritiker bemängeln seit Langem den zu hohen Schiffsverkehr in den Kanälen. Trotz vorhandener Auflagen kommt es immer wieder zu schweren Unfällen, manchmal sogar mit tödlichem Ausgang. Die Stadt Venedig hofft nun, dass die Einführung von Wasserblitzern einen Beitrag zur Lösung dieses Problems leisten wird.

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In der Region Venetien, in der auch Venedig liegt, wurde im Straßenverkehr 2022 51,5 Millionen Euro an Bußgeldern fällig. In ganz Italien sind es 2,7 Milliarden Euro. Dabei liegen die durchschnittlich höchsten Bußgelder bei 89 Euro in der Stadt Padua, in Verona bei 75 Euro und in Venedig bei 73 Euro. Die Einnahmen der 145 stationären und mobilen Blitzer in Venetien liegt bei lediglich 16 Millionen Euro, wobei Padua mit 4,92 Millionen Euro den ersten Platz einnimmt. Unklar ist noch, was die Tempoverstöße in den Kanälen von Venedig kosten sollen.

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