Die Bremsen gehören zu den sicherheitsrelevanten und gleichzeitig stark beanspruchten Teilen Ihres Pkw, deren regelmäßige Wartung besonders wichtig ist. Um ihre Funktionalität zu erhalten, muss man regelmäßig Teile der Bremse (insbesondere die Bremsbeläge auf den Bremsklötzen) wechseln, bevor sie abgenutzt sind. Die gängigste Bremse bei Pkw ist die Scheibenbremse – oft in Kombination mit einer Trommelbremse für die Hinterachse. Die wichtigsten Bestandteile der Scheibenbremse sind Bremsscheibe, Bremsklotz, Bremsbeläge und Bremssattel. Neben den Bremsbelägen, den Bremsklötzen und der Bremsscheibe kann man auch den Bremssattel wechseln. Die Bremsscheibe befindet sich hinter dem Radlager. Der Bremssattel befindet sich über der Bremsscheibe. Im Inneren des Bremssattels sind die Bremsklötze mit den Bremsbelägen angebracht.
Die Bremsbeläge beziehungsweise die Bremsbacken wechseln Sie in regelmäßigen Abständen. Das was bei Scheibenbremsen die Bremsbeläge sind, sind bei Trommelbremsen die Bremsbacken. Beide Teile nutzen sich mit der Zeit ab, schließlich werden sie bei jeder Bremsung auf die Bremsscheibe oder die Trommel gepresst.
Die Bremsscheiben wechselt man seltener und den Bremssattel wechseln Sie nur, wenn er defekt ist. Bremssattel und andere sicherheitsrelevante Bauteile der Bremsen selber zu wechseln, ist nur erfahrenen KFZ-Mechanikern zu empfehlen. Abgesehen von Fachwissen benötigt man beim Bremsen-Wechseln auch einiges an Spezialwerkzeug.
Wir erklären Ihnen, in welchen Abständen Sie welche Teile der Bremse wechseln lassen sollten.
Das Wichtigste beim Bremsen wechseln
Am häufigsten muss man die Bremsbeläge oder die Bremsklötze wechseln. Bei den Scheibenbremsen bestehen die Bremsklötze aus Stahl, anderen Metallen und einem Reibemittel, das auf Harzbasis hergestellt wird. Auf ihnen ist der Bremsbelag angebracht. Bei jedem Bremsvorgang werden die Bremsbeläge auf die Bremsscheibe am Radlager gepresst. Der dabei entstehende hohe Reibungswiderstand begünstigt einen hohen Verschleiß. Auch wenn sie äußerst belastbar sind und Temperaturen bis zu 800 °C standhalten, müssen sie regelmäßig gewechselt werden. Der Bremsbelagwechsel ist unkompliziert und kann in jeder Werkstatt durchgeführt werden. Der Wechsel an der Vorderachse kostet ca. 100 bis 200 Euro – der KFZ-Mechaniker muss dabei immer beide Bremsbeläge einer Achse auswechseln, da ansonsten das Risiko einer unausgeglichenen Bremswirkung besteht. Der Preis für einen Bremsenwechsel an der Hinterachse ist immer etwas höher, weil der Bremsenwechsel in diesem Fall etwas aufwändiger ist.
Wann müssen Sie die Bestandteile der Bremsen wechseln?
Bei modernen Fahrzeugen gibt es Verschleißsensoren, die signalisieren, wann ein Bremsbelagwechsel notwendig ist. Diese sind in den Bremsbelag eingebaut und schlagen Alarm, sobald sie mit der Bremsscheibe in Kontakt kommen. Ist dies der Fall, dann leuchtet am Bordcomputer eine Kontrollleuchte auf. Unterschreitet ein Bremsklotz die Dicke von 3 Millimetern, dann müssen Sie ihn unbedingt wechseln. Noch dringender wird es, wenn Sie schon ein schleifendes Geräusch beim Bremsvorgang hören können. Wenn die Bremsen jedoch quietschen, dann muss dies nicht immer mit Abnutzung zusammenhängen und es nicht in jedem Fall notwendig, die Bremsklötze zu wechseln.
In welchen Abständen ein Bremsenwechsel (Bremsbelagwechsel) nötig ist, kommt auf Ihre Fahrweise an. Bei moderater Nutzung der Bremse, zum Beispiel bei häufiger Langstreckenfahrten auf der Autobahn mit wenigen Vollbremsungen, wechselt man die Bremsbeläge nach ca. 100.000 km aus. Nutzt man das Auto meist für Kurzstrecken in der Stadt oder in schwierigem Terrain wie Gebirge muss man die Bremsen häufiger wechseln. Da kann es passieren, dass die Bremsen schon nach 10.000 bis 15.000 km ausgetauscht werden müssen.
Liegt eine Abnutzung der Bremsscheibe vor, ist es üblich, Bremsscheibe und Bremsklötze gemeinsam auszutauschen. Der getrennte Austausch der einzelnen Bauteile würde sonst die Funktionalität der Bremse einschränken. Ob Sie die Bremsscheibe oder auch den Bremssattel wechseln lassen müssen, erfahren Sie durch einen Bremsen-Check in der Werkstatt. Viele Werkstätten bieten den Kontroll-Service kostenlos an.
Bremsflüssigkeit wechseln
Auch die Bremsflüssigkeit ist ein Bestandteil der Bremse, den man wechseln muss. Die Bremsflüssigkeit ist ein Leitungsmedium, das zum Einsatz kommt, wenn Sie mit dem Fuß auf das Bremspedal drücken. Diese Kraft wird in hydraulischen Druck umgewandelt, der auf die Räder einwirkt. Damit der Druck bei den Radbremsen ankommt, wird Bremsflüssigkeit benötigt. Bremsflüssigkeit kann sich mit der Zeit mit Wasser anreichern und verliert dann an Wirkungskraft. Aus diesem Grund muss sie mindestens alle 2 Jahre ausgewechselt werden. Üblicherweise wird die Bremsanlage dabei auch entlüftet. Das Entlüften der Bremsen können Sie auch selbst durchführen, wenn Sie über etwas technisches Know-how verfügen. © 1&1 Mail & Media
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