Kindertransport, Großeinkauf im Supermarkt, Baumarkt-Shopping: Mit dem Lastenrad sind auch große und schwere Dinge leicht zu transportieren. Und das Ganze günstiger und umweltfreundlicher als mit dem Auto. Darum zögern viele Interessierte trotzdem mit dem Kauf.
Eine Studie des Fahrradversicherers linexo by Wertgarantie hat 5000 Radlerinnen und Radler zu ihrer Einstellung zum Thema Lastenradanschaffung befragt. Dabei kam heraus: Etliche Teilnehmer interessieren sich für Cargobikes und deren vielseitige Einsatzzwecke. Aber viele zögern trotzdem mit dem Kauf.
Cargobikes boomen – in der Nische
Im Jahr 2023 wurden in Deutschland über 235.000 Lastenräder verkauft – ein neuer Höchstwert. Besonders E-Lastenräder gehören, laut den Marktdaten des Verbandes ZIV, zu den wachstumsstärksten Modellgruppen überhaupt.
Die Gründe, warum momentan so viele Menschen ein Lastenrad wollen, hat die linexo-Studie aufgeschlüsselt. Etwa 61 Prozent der interessierten Frauen und über die Hälfte der interessierten Männer würden dieses Spezialrad gerne für den bequemen Transport von Fracht und Kindern nutzen. Betriebskosten einsparen zu können ist für Männer besonders attraktiv. Frauen hingegen liegt die Möglichkeit, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, deutlich stärker am Herzen.
Aber bei knapp vier Millionen verkaufter Räder insgesamt im Jahr 2023 bleibt das Lastenrad ein Nischenprodukt. Und zwar eins, das laut der linexo-Studie unter seinen Potentialen bleibt – gemessen an der aktuellen Begeisterung und am Potenzial des Lastenrades als PKW-Ersatz. Was also hält die vielen Interessierten vom Lastenradkauf ab?
Anschaffungskosten sind vielen zu hoch
Trotz des vorhandenen Interesses und des Booms am Markt zögert aber die Mehrheit der in der Studie Befragten, sich ein Cargobike anzuschaffen. 70 Prozent nennen hohe Anschaffungskosten als Grund, warum sie kein Lastenrad besitzen. 33,6 Prozent machen sich Sorgen bezüglich der Aufbewahrung und Sicherheit eines teuren Lastenrades. Und knapp 12 Prozent finden das Handling eines Lastenrades zu kompliziert.
"Die Bereitschaft zu klimafreundlicher Mobilität fällt hier ganz klar wirtschaftlichen Bedenken zum Opfer", stellt die Studie in Bezug auf den dominierenden Grund der Preissorgen fest.
Was hilft gegen diese Bedenken?
- Bikes werden günstiger: Mit der Beliebtheit von Lastenrädern steigt auch die Zahl preislicher attraktiver Alternativen. Beispielsweise bietet Decathlon ein E-Lastenrad (!) für 2.999 Euro an. Wir haben das Btwin Elops gegen ein teures Lastenrad im Test antreten lassen.
- Staatliche Förderung: Wer ein Gewerbe betreibt, kann eine Förderung für Cargobikes bekommen.
- Dienstrad-Leasing: Wer angestellt arbeitet, hat die Möglichkeit, ein Lastenrad über den Arbeitgeber zu leasen. Vorausgesetzt natürlich, der Arbeitgeber bietet ein solches Dienstrad-Leasing an. Der Kaufpreis des Lastenrades wird dann als monatliche Rate vom Gehalt abgezogen. Durch Steuervorteile lassen sich bis zu 40 Prozent des Kaufpreises einsparen.
- Privates Leasing: Auch wer nicht angestellt ist oder nicht über den Arbeitgeber leasen kann oder möchte, findet Möglichkeiten für Fahrradleasing. Allerdings kann man hier nicht von Steuervorteilen profitieren.
Über die Studie
Durchgeführt wurde die Studie vom Fahrradversicherer linexo by Wertgarantie in Zusammenarbeit mit Statista. Befragt würden 5000 Fahrrad- und E-Bike-Nutzerinnen und -Nutzer zwischen November 2023 und Januar 2024. © Bike-X
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