Für eine unfallfreie Teilnahme am Straßenverkehr ist nicht unbedingt das Alter entscheidend. Stattdessen sind Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit von essenzieller Bedeutung. Sehkraft, Hörvermögen und Beweglichkeit am Steuer spielen dabei eine wichtige Rolle. Lässt nur eines dieser Attribute jedoch im Alter nach, dann kann das in alltäglichen Verkehrssituationen schwerwiegende Folgen haben.
Viele dieser Prozesse gehen schleichend und nicht schlagartig vonstatten. Da eine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten zudem nicht immer gelingen kann, sind ärztliche Untersuchungen von Zeit zu Zeit dringend empfohlen. Wir verraten Ihnen, worauf ältere Autofahrer ganz besonders achten sollten – und was Sie tun können, um ihre Fahrtüchtigkeit auch im fortschreitenden Alter so gut wie möglich zu bewahren.
Schwindende Sehkraft nicht unterschätzen
Laut ADAC nehmen Menschen ungefähr 90 Prozent aller Sinneseindrücke über die Augen wahr. Dementsprechend wichtig ist das Sehvermögen für die Verkehrssicherheit. Mit sinkender Sehkraft steigt das Unfallrisiko erheblich. Eine Verminderung der Sehschärfe lässt sich mit einer Brille oder Kontaktlinsen aber glücklicherweise relativ problemlos beseitigen. Ein größeres Problem sind ernstzunehmende Augenerkrankungen wie Glaukom (Grüner Star), Katarakt (Grauer Star) und Makuladegeneration (Sammelbegriff für diverse Netzhauterkrankungen). Diese können bereits ab dem 40. Lebensjahr, besonders häufig aber im Rentenalter auftreten.
Eine regelmäßige Überprüfung der Sehkraft ist deshalb mit zunehmendem Lebensalter extrem wichtig. Ab einem Alter von 50 Jahren sollten Sie daher mindestens alle zwei Jahre, ab dem 60. Lebensjahr sogar jährlich einen Augenarzt aufsuchen. Bei akuten Sehstörungen sollte Ihr Weg direkt zum Facharzt führen.
Das hilft, wenn das Hörvermögen nachlässt
Die Hörfähigkeit des Menschen lässt sogar noch früher nach, nämlich bereits ab dem 30. Lebensjahr. Altersbedingte Schwerhörigkeit ist hingegen tatsächlich überwiegend Senioren vorbehalten: Nur selten leiden Verkehrsteilnehmer unter 70 Jahren an derart eingeschränktem Hörvermögen.
Zwar spielt das Gehör im Auto nur eine untergeordnete Rolle. Trotzdem sollten ältere Autofahrer spätestens dann einen HNO-Arzt aufsuchen, wenn Ihnen Unterhaltungen in geräuschvoller Umgebung schwerfallen. Moderne Hörgeräte können Defizite an der akustischen Wahrnehmung wettmachen. Außerdem empfiehlt es sich, während der Fahrt auf Musikhören verzichten.
Tipps für bessere Beweglichkeit
Neben dem Seh- und Hörvermögen ist auch die Beweglichkeit am Steuer von entscheidender Wichtigkeit im Hinblick auf die Verkehrssicherheit. Ein Paradebeispiel hierfür ist der Schulterblick. Viele ältere Autofahrer haben wegen eingeschränkter Gelenkigkeit oder aufgrund von Nackenschmerzen Probleme, diesen akkurat und zügig auszuführen. Eine sorgfältige Sitzeinstellung kann hierbei für Verbesserung sorgen. Achten Sie darauf aufrecht, aber nicht zu nah am oder zu weit vom Lenkrad entfernt zu sitzen.
Für eine Verbesserung der Beweglichkeit sind Koordinations- und Balanceübungen hilfreich. Auch regelmäßiges Spazierengehen oder Nordic Walking ist für ältere Autofahrer zu empfehlen. Intensives Training ist dabei allerdings nicht nötig. Selbst kleinere sportliche Betätigungen haben einen positiven Effekt. Und zwar nicht nur auf den Körper, sondern auch auf das Gehirn.
Gedächtnistraining hält geistig fit
Fitness für die grauen Zellen wirkt sich auch am Steuer positiv aus, denn mentale Leistungsfähigkeit bedingt die Auffassungsgabe. Wer beispielsweise plötzliche Gefahrensituationen schneller erfasst, der kann auf diese im Idealfall besser reagieren. Gedächtnistraining verbessert zudem die Konzentrationsfähigkeit. Insbesondere für ältere Autofahrer wird diese auf langen Fahrtstrecken mitunter zum Problem und damit zu einem Sicherheitsrisiko.
Damit Sie Ihr Gehirn so gut wie möglich in Schwung halten, sollten Sie regelmäßig neue Reize setzen. Lesen Sie anspruchsvolle Bücher, die zum Nachdenken anregen. Lösen Sie Kreuzworträtsel oder Sudokus, das trainiert Ihre Konzentrationsfähigkeit und hält das Gedächtnis aktiv. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.