Bei ihrem aktuellen Sommerreifentest haben die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ), der Auto Club Europa (ACE) und der Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs (ARBÖ) zehn Modelle in der für die Kompaktklasse typischen Dimension 225/45 R17 unter die Lupe genommen. Im Testfeld waren sowohl teure Premiumreifen als auch billige No-Name-Konkurrenten vertreten. Das Ergebnis spricht klar für die Markenreifen.
Video: Im Video: GTÜ/ACE/ARBÖ Sommerreifentest 2024
Auf Platz eins landet der Continental Premium Contact 7, der sowohl im Kapitel "Sicherheit nass" als auch bei trockenen Bedingungen an der Spitze liegt. In der Kategorie "Wirtschaftlichkeit/Umwelt" fällt er ein bisschen ab. Allerdings ist der Conti-Pneu nicht nur der lauteste, sondern mit einem Preis von etwa 364 Euro pro Reifensatz auch mit Abstand der teuerste Sommerreifen im GTÜ-/ACE/ARBÖ-Test. Insofern könnte der zweitplatzierte Vredestein Ultrac eine relativ preisgünstige Alternative sein. Er ist bei Nässe und bei der Wirtschaftlichkeit gleich gut wie der Testsieger und verliert nur im Trockenkapitel drei Punkte auf den Premium Contact 7. Dafür ist er deutlich billiger (308 Euro pro Satz). Der drittplatzierte Michelin Primacy 4+ liegt preislich zwischen den Konkurrenten (336 Euro) und weist im Vergleich Defizite bei Nässe auf. Im Trockenen kann er dagegen mithalten, bei der Wirtschaftlichkeit übertrumpft er die Rivalen.
Finger weg von Billigreifen!
Mit dem Pirelli Cinturato P7 (sehr empfehlenswert), dem Goodyear EfficientGrip Performance 2 und dem Bridgestone Turanza 6 (jeweils empfehlenswert) landen drei weitere hochpreisige Sommerreifen im Mittelfeld des 2024er-Reifentests von GTÜ, ACE und ARBÖ. Auf Platz sieben folgt mit dem Maxxis Victra Sport 5 VS5 der erste Sommerreifen, bei dem vier Exemplare weniger als 300 Euro kosten. Mit einer starken Trocken-Performance und ordentlichen Eigenschaften bei Nässe, aber Schwächen in der Kategorie Wirtschaftlichkeit/Umwelt verdient er sich ebenfalls das Prädikat "empfehlenswert".
Am Tabellenende finden sich die drei billigsten Reifenmodelle des GTÜ-/ACE/ARBÖ-Tests. Den Milestone Green Sport GS-05 und den Summer HP 1 von Berlin Tires schätzen die Experten als "bedingt empfehlenswert" ein. Beide Modelle sind sowohl bei Nässe als auch bei Trockenheit nachlässig, wobei der Milestone auf einem deutlich höheren Niveau agiert als das Berlin-Pendant. Dieses kann den Abstand nur deshalb einigermaßen in Grenzen halten, weil der Reifen zu den beiden wirtschaftlichsten und umweltschonendsten gehört. Der Testverlierer Austone Athena SP-701 ist dagegen in jeder Kategorie das Schlusslicht und wird folgerichtig mit "nicht empfehlenswert" bewertet. Da hilft ihm auch der zweitgünstigste Preis (216 Euro pro Satz) nichts.
Rückblick auf 2023
Im Jahr zuvor gingen GTÜ, ACE und ARBÖ in ihrem gemeinsamen Sommerreifentest einer besonderen Fragestellung nach: Welche Vor- und Nachteile weisen Sommer-Pneus in einem etwas breiteren Reifenformat auf? Schließlich folgt aus dem Trend zu immer größeren und schwereren Autos die Konsequenz, dass die entsprechenden Räder in ihren Dimensionen zulegen. Folgerichtig haben die Tester von GTÜ und ACE zu zehn Premium-Produkten im Format 245/45 R18 gegriffen.
Video: Im Video: Sommerreifentest 2023 von GTÜ und ACE
Blickt man auf die Ergebnisliste (siehe Fotoshow), scheinen die Nachteile wie ein meist höherer Preis sowie ein vermeintlich höherer Rollwiderstand oder eine womöglich höhere Anfälligkeit für Aquaplaning kaum ins Gewicht zu fallen. Im Gegenteil: Die Vorteile wie eine verbesserte Bodenhaftung und kürzere Bremswege bei Trockenheit sowie eine optimierte Fahrstabilität und präzisere Lenkeigenschaften scheinen die Mankos mehr als auszugleichen. Daraus folgt ein sehr starkes Gesamtniveau im letztjährigen Sommerreifentest von GTÜ, ACE und ARBÖ.
Testsieger: Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6
Am allerbesten schnitt der Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6 ab. Wie so oft bei Siegern in Reifentests sind es die starken Allround-Eigenschaften, die den US-Reifen an die Spitze brachten. Der Goodyear zeigte sowohl bei Nässe als auch bei Trockenheit sehr gute Brems- und Handling-Eigenschaften, in der Umwelt- und Wirtschaftlichkeits-Wertung holte er das beste Ergebnis im Testfeld. Als fünftteuerster Sommerreifen im Feld erhielt der Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6 eine klare Kaufempfehlung.
Kaum schlechter wurde der zweitplatzierte Continental Premium Contact 7 bewertet. Er zeigte von allen getesteten Sommerreifen die besten Eigenschaften bei Nässe, verlor aber bei Trockenheit und in der Umwelt-Kategorie die entscheidenden Punkte auf den Goodyear-Pneu. Zudem war er etwas teurer. Teuerster Reifen im Testfeld war 2023 der Michelin Pilot Sport 5, der Position drei belegte. Bei Nässe bewegte er sich auf Goodyear-Niveau, doch bei Trockenheit und Wirtschaftlichkeit musste er Federn lassen. Trotzdem reichte es klar für das Prädikat "sehr empfehlenswert".
Preis-Leistungs-Sieger: Maxxis Victra Sport 5 V55
Dieses erreichen noch fünf weitere getestete Sommerreifen im breiten 245/45 R18er-Format. Darunter die günstigen Modelle Hankook Ventus S1 Evo3, Kumho Ecsta PS71 und Maxxis Victra Sport 5 V55. Letzterer war mit einer Punktzahl von 138 (von 170 möglichen; der Goodyear erreicht 149) und einem Preis von 380 Euro pro Satz so etwas wie der Preis-Leistungs-Sieger. Noch günstiger war allein der Nexen N'Fera Sport (364 Euro), der jedoch nur mit "empfehlenswert" bewertet wurde – als einziges Modell neben dem deutlich teureren Falken Azenis FK250. © auto motor und sport
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