Der Reifenwechsel von Winter- auf Sommerreifen zählt zu den Arbeiten, die Autofahrer auch leicht selbst erledigen können. Mit wenigen Werkzeugen und dem richtigen Vorgehen ist die Montage der neuen Pneus schnell erledigt.
Der April ist der übliche Monat zum Wechsel von Winter- auf Sommerreifen. Wer sich vor etwas Arbeit und Staub an den Händen nicht fürchtet, kann sich den Werkstattbesuch sparen und den Reifenwechsel selbst durchführen.
Als Werkzeuge sollten dafür vorhanden sein: ein Radkreuz, ein stabiler Wagenheber, ein Drehmomentschlüssel und ein Stück Kreide. Vorteilhaft sind eine Drahtbürste und eine Dose zum Sammeln der Radmuttern.
Leichter anheben mit hydraulischem Wagenheber
Mit dem Standard-Wagenheber aus dem Autowerkzeug ist das Anheben des Fahrzeugs meist etwas mühsam. Wer seine Räder regelmäßig selbst wechseln möchte, tut sich einen Gefallen mit dem Kauf eines kraftsparenden hydraulischen Wagenhebers.
Der erste Schritt beim Reifenwechsel ist immer das Einlegen eines Gangs und das Anziehen der Handbremse, um das Auto am Wegrollen zu hindern. Danach benutzen Sie das Radkreuz, um die Radmutter etwa eine Viertelumdrehung zu lösen. Anschließend wird der Wagenheber an der verstärkten Stelle nahe des Reifens angesetzt und soweit betätigt, bis sich das Rad drehen lässt.
Wer die richtige Stelle nicht sehen oder ertasten kann, findet die geeigneten Stellen in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs. Bei Kies oder Erde als Untergrund wird der Wagenheber zuvor beispielsweise durch Unterstellen eines Holzbretts gesichert.
Vor der Reifenmontage Bremsen prüfen
Ist das Rad angehoben, schrauben Sie die Muttern ganz ab und legen das Rad unter das Fahrzeug. Bevor Sie an die Montage der Sommerreifen gehen, ist ein Kontrollblick auf die Radauflage und die Bremse angemessen. Sind die Scheiben riefenfrei, reicht die Stärke der Bremsbeläge? Sonst wird es Zeit für einen Werkstattbesuch.
Ist die Radauflage frei von Korrosion und grober Verschmutzung? Falls nicht, kommt die bereitgelegte Drahtbürste zum Einsatz. Mit der lassen sich Rost und Verkrustungen schnell entfernen.
Bevor das erste Rad mit Sommerreifen aufgesetzt wird, sollten Sie die Montagepositionen bestimmen. Üblicherweise werden bei der Demontage der Räder die Positionen auf den Reifen mit Kreide markiert. Das können zum Beispiel "VR" für vorne rechts und "HL" für hinten links sein. Haben Sie diesen Schritt bereits im letzten Herbst gemacht, können Sie nun die Positionen der Räder durchtauschen.
Durch diese Maßnahme verschleißen die Reifen gleichmäßiger. Dafür werden auf beiden Seiten jeweils die vorderen und hinteren Räder getauscht. Mit der Kreide markieren Sie die Positionen der abgenommenen Winterräder für den nächsten Wechsel im Herbst.
Anziehen der Schrauben nur mit dem Drehmomentschlüssel
Die Räder mit den Sommerreifen werden auf den angehobenen Positionen zunächst nur von Hand angezogen. Anschließend ziehen Sie jeweils das abgelegte Rad unter dem Auto hervor und lassen den Wagenheber langsam herunter. Dann ziehen Sie die Muttern mit dem Drehmomentschlüssel fest.
Nehmen Sie nicht das Radkreuz dafür, denn zu viel Kraft kann die Gewinde von Schraube und Mutter beschädigen. Für das empfohlene Drehmoment lohnt sich erneut der Blick in die Betriebsanleitung des Fahrzeugs, denn die Werte können recht unterschiedlich ausfallen. Sie reichen von rund 100 Nm bei vielen Kleinwagen bis über 150 Nm bei SUVs und Transportern.
Sind alle Schrauben korrekt angezogen, dürfen die Winterreifen in den Keller oder die Garage – bis zum nächsten Tausch im Oktober. Nach den ersten 50 Kilometern auf der Straße sollte dann noch die obligatorische Kontrolle des festen Sitzes aller Muttern und gegebenenfalls ein Nachziehen erfolgen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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