Geben Sie es zu: Gedanken wie "Wieder nur Psychopathen auf der Straße unterwegs!" haben auch Sie immer mal wieder. Das geht schließlich fast allen Menschen so, die regelmäßig ein Auto durch den Verkehr steuern. Oft gehen diese Gedanken mit Eindrücken einher, dass sich Fahrerinnen und Fahrern bestimmter Automarken am Steuer besonders rabiat verhalten.

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Ein Online-Portal namens "Scrap Car Comparison" hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese gefühlte Wahrheit zu verifizieren. Die britische Handelsplattform für Unfall- und defekte Fahrzeuge hat einen "Psychopathen-Koeffizienten" in Abhängigkeit von der jeweiligen Automarke entwickelt. Dieser wurde per Umfrage mit 2.000 Autofahrerinnen und Autofahrern ermittelt, die sich dabei selbst einschätzen mussten. Dabei wurden klassische Merkmale der Psychopathie abgefragt, etwa oberflächlicher Charme, übertriebenes Selbstwertgefühl bis hin zum Narzissmus, ein Mangel an Reue und Schuldgefühlen oder pathologisches Lügen. Die maximal erreichbare Punktzahl von 36 würde bedeuten: Hier sitzt ein Mega-Psychopath am Steuer.

BMW vor Audi, Mercedes abgeschlagen

Das Ergebnis an der Spitze ist sehr eindeutig und dürfte für viele in die Kategorie "Hab' ich's doch gewusst!" fallen. Um den ersten Platz rangeln sich die Fahrerinnen und Fahrer eines BMW und Audi – mit besserem (oder eher schlechterem) Ende für die Münchner. Wer einen BMW fährt, erreicht einen Psychopathen-Score von 12,1 und ist damit nicht weit davon entfernt, den Durchschnittswert über alle Marken (6,6) zu verdoppeln. Die Konkurrenz aus Ingolstadt landet mit 11,7 knapp dahinter auf Position zwei.

Dann kommt lange nichts; Fiat-Lenkerinen und -Lenker erreichen nur eine 7.0. Allerdings auch das recht souverän: Die nächstplatzierten Marken Mazda, Honda und Ford landen jeweils im niedrigen 6er-Bereich. Erstaunlich: Mercedes rangiert mit einem Psychopathen-Score von lediglich 5,9 nur auf Platz sieben und damit weit hinter der süddeutschen Premium-Konkurrenz. Porsche taucht als Einzelmarke gar nicht erst auf, während VW mit dem Wert von 5,4 Neunter wird.

Vorbildliche Skoda-Fahrerinnen und -Fahrer

Eine Schwestermarke der Niedersachsen hat offenbar die mit Abstand friedlichsten Fahrerinnen und Fahrer: Skoda landet mit einem Psychopathen-Score von 3,2 abgeschlagen auf dem letzten Platz. Der Vorletzte Kia weist immerhin einen Wert von 4,2 auf. Menschen, die in einem Seat, Vauxhall (oder Opel in Kontinentaleuropa), Toyota oder Peugeot unterwegs sind, bewegen sich durchschnittlich im 4er-Bereich.

Hinweis: Die exakten Positionen innerhalb der Top 20 verraten wir Ihnen in der Fotoshow.

Fast noch interessanter – weil überraschender – sind die Ergebnisse, wenn man nicht die Marken, sondern die Antriebsart betrachtet. Wer nämlich glaubt, Fahrerinnen und Fahrer eines Elektroautos sind vornehmlich defensiv unterwegs, sieht sich vom "Scrap Car Comparison Psychopathen-Score" eines Besseren belehrt. Elektroautos schneiden mit einem Wert von 16,0 sogar deutlich besser (oder schlechter) ab als die Psychopathen-Marken BMW und Audi (siehe Tabelle über diesem Absatz). Auch die Hybridmodelle kommen mit 9,8 nicht gut weg. Diesel und Benziner erreichen eher mittelmäßige Werte.

Rot ist aggressiv? Von wegen!

Ähnlich verblüffend fällt das Ergebnis in Sachen Autofarbe aus. Demnach sind Psychopathen vorrangig in goldenen (12,7) oder braunen Autos (12,2) unterwegs. Grün kommt ebenfalls nicht besonders gut weg (8,5). Und was ist mit der Ferrari-Farbe Rot, die ja oft mit Aggressivität und Leidenschaft assoziiert wird? Sie ist abgeschlagen Letzter mit einem Psychopathen-Score von 4,9 und damit weit hinter den Langweiler-Farben Silber (5,5), Weiß (6,0) oder Schwarz (7,6; siehe Tabelle unter diesem Absatz).

Zu guter Letzt die Auswertung nach Kennzeichen: Sind diese personalisiert, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Psychopath am Steuer sitzt, ungleich höher als bei einem Auto mit Standard-Nummernschild (13,8 statt 5,3).

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Sind Sie ein Psychopath am Steuer? Testen Sie es!

Falls Sie sich jetzt fragen, ob Sie vielleicht selbst psychopathische Züge zeigen, sobald Sie sich ans Steuer Ihres Autos setzen, dann können Sie hier jenen Test machen, den auch die Probanden der "Scrap Car Comparison"-Umfrage absolviert haben.  © auto motor und sport

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