Mit Vollgas in eine weitere Saison: Per Firmware-Update sollen alle EP801-Motoren von Shimano merklich stärker werden – dank Tuning der E-Racing-Teams. Wie viel mehr Saft der EP8 bekommt, sagen wir dir hier!

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Was passiert, wenn man die E-Enduro-Teams aus dem Weltcup an die Motorensoftware lässt? Richtig: Sie kitzeln gemeinsam mehr Saft aus dem Motor! Dieses und noch viele andere Race-spezifische Features bietet Shimano als kostenfreies Firmware-Update für alle bestehenden EP801-Motoren an.

Kurz & knapp: Shimano EP801 Firmware-Update

  • Firmware-Update für alle (!) bestehenden EP801-Motoren
  • nun 600 Watt Spitzenleistung (weiterhin 250 Watt Dauer)
  • 400 % Unterstützung
  • das Power-Plus gibt's nur im Boost-Modus
  • per App einstellbarer Power-Cutoff
  • Software-Update für Auto Shift
  • Serie ab Ende Juni 2024
  • Firmware-Update im Herbst für Bestandskunden
  • kostenlos!

Shimano verspricht nun satte 600 Watt Spitzenleistung oder maximal 400 Prozent Unterstützung – was den EP801 auf eine Ebene mit Boschs CX-Race-Motor bringen wird. Doch wo der CX Race mit seinem Magnesiumgehäuse edlen E-MTBs vorbehalten ist, wird es das Software-Update für alle (!) bestehenden EP801-Motoren im Herbst 2024 geben – kostenlos. Alle nach dem 25. Juni produzierten EP801-Motoren haben ab Werk bereits die neue Firmware aufgespielt. Und unter der Haube hat sich noch mehr getan!

Einstellbarer Power-Cutoff

In der E-Tube-App kann man mit dem Update dann auch einstellen, wie lange und wie hart der Motor bis zu seinem gesetzlichen Limit bei 25 km/h unterstützt. Feinschmecker können so in der App zwischen einem "natürlicherem" oder "härterem" Abfall der Motorunterstützung wählen. Gerade in Renn-Situationen, wo brachiale Power in jeder Situation gefordert ist, sicherlich von Vorteil, auf heimischen Trails aber wohl eher für die Bestzeitjagd von Nutzen.

Ebenfalls aufgefrischt: Extended Assist

Ebenso eher Race-spezifisch, aber nicht weniger interessant, ist der aufgefrischte "Extended Assist"-Mode. Hier kannst du in der E-Tube-App dann deinen EP801 so tunen, dass er entweder kurz, mittel oder lang "nachschiebt", wenn du aufgehört hast zu treten. Hier gilt es herauszufinden, was dir besser gefällt und sich natürlicher anfühlt – oder einfach mehr Zeit spart in deiner Abfahrt.

Update fürs Auto Shift mit Di2

Laut Shimano in Kooperation mit Yeti/Shimanos EP Racing Team wurde auch ein Update für das "Auto Shift"-Feature der XT Di2 entwickelt. So soll es zukünftig bei aggressiver Fahrt schneller schalten können, zudem lässt sich Auto Shift nun kurzzeitig manuell überstimmen, wenn man abfährt.

Rückblick: Das sind Shimano EP801 und EP6!

Shimano hat zwei neue Motoren für E-Bikes vorgestellt: den EP801 und den EP6. Der EP801 bietet ein maximales Drehmoment von 85 Nm und unterstützt die Shimano E-Tube App für Anpassungen und Firmware-Updates. Der EP6 ist etwas schwerer, bietet jedoch ebenfalls die Leistungsdaten des großen Bruders EP801 und hat die Konnektivität der E-Tube App. Beide Motoren sind vergleichsweise leicht, effizient und vielseitig einsetzbar, wobei der EP6 eine kostengünstigere Option darstellt. Sie eignen sich für verschiedene E-Bike-Typen und optimieren das Fahrgefühl je nach Gelände und Fahrstil. Dazu gesellt sich eine neue, E-Bike-exklusive Deore XT-Di2-Schaltung.

Kurz & knapp: Shimano EP801 (2022)

  • EP8 erhält Updates unter der Haube, neues Kürzel "EP801"
  • Soll nun einen breiteren Leistungsbereich haben
  • Leistung bleibt bei 85 Nm / 250 Watt Dauerleistung
  • neuer CAN-Bus-Anschluss
  • Vorbereitung für Batterie-Management der 2. Generation

Kurz & knapp: Shimano EP6 (2022)

  • neuer, "EP6" getaufter Motor
  • Leistungsdaten identisch zu EP8
  • Etwa 300 Gramm schwerer als EP8
  • Soll kostengünstiger sein
  • CAN-Bus-Anschluss
  • Vorbereitung für Batterie-Management der 2. Generation
  • Per E-Tube-App nun besser individualisierbar

Kurz & knapp: Deore XT Di2 für E-Bikes (2022)

  • Neue Deore XT Di2-Schaltung exklusiv für E-Bikes mit EP6- / EP801-Motor
  • Schaltet per "Auto-Shift" vollautomatisch
  • Per "Free Shift" ist Schaltung ohne (!) pedalieren möglich
  • Als 11-Fach- oder 12-Fach-Gruppe erhältlich

Motoren-Neuheiten: Das ändert sich!

Starten wir mit den Motoren: Beim EP8 bleibt äußerlich alles beim Alten – aber auch nur da. Unter der Haube des nun intern "EP801" getauften Aggregats (der Vorgänger hieß "EP800") soll sich nun ein noch breiter nutzbarer Drehmoment-Horizont verstecken. Die weiteren Daten indes bleiben mit 85 Nm Drehmoment und 250 Watt Dauerleistung identisch zum Vorgänger. Richtig neu hingegen ist der CAN-Bus-Anschluss zur Konnektivität mit Schaltungen, Licht und Co., im Falle der Touring- und Cargo-Modelle wartet sogar ein ABS auf Radler*innen. Ein E-MTB-ABS wie von Bosch bietet Shimano jedoch nicht an.

Auch die Vorbereitung für ein neues Batterie-Management klingt vielversprechend – was sich dahinter genau versteckt, wird die Zeit zeigen. Shimano rundet die Motorenpalette zukünftig mit einem "EP6" getauften Motor ab. Dieser soll rund 300 Gramm schwerer sein, und trotz günstigerem Einkaufspreis keine Abstriche in der Motor-Leistung zum großen Bruder machen. Für beide Motoren gilt zudem, dass sie im "Fine Tune Mode" künftig in bis zu 15 individuellen Unterstützungsstufen einstellbar sind. Wir sind gespannt!

Komfortabler schalten: Shimanos XT Di2 für E-Bike

Mindestens genauso gespannt wie auf die neuen Motoren dürften viele Biker*innen auf Shimanos brandneue Deore XT Di2 sein – die vorerst in dieser Form jedoch exklusiv (!) für E-MTBs konfigurierbar sein wird. Warum? Das zeigt ein Blick aufs Feature-Set: Mit "Free Shift" kann man nun ohne Pedalieren die Gänge durchschalten, mit "Auto Shift" wählt der Motor anhand von Trittfrequenz, Motorleistung und Geschwindigkeit den perfekten Gang und schaltet automatisch. Diese Vorgänge funktionieren jedoch nur im Freilauf. Die neue XT Di2 ist zudem wie gehabt kabelgebunden, als Akku fungiert der Bike-Akku.

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Auffällig überdies: Die XT Di2 wird es als 11- und 12-fach-Gruppe geben, erstere dann mit einer Bandbreite von 11-50 Zähnen, die andere hingegen mit 10-51 wie bei der aktuellen 12-Fach-XT auch. Größter Unterschied sind jedoch die Zahnprofile: Die 11-Fach-Di2 kommt mit Linkglide-Technologie daher, die 12-Fach-Variante hingegen mit Hyperglide-Technik.  © Bike-X

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