Porsche machte beim Bau des 935 nur wenige Kompromisse: Ohne Straßenzulassung und Homologation "mussten Ingenieure und Designer nicht die üblichen Regeln beachten und hatten Freiheiten bei der Entwicklung", wie Frank-Steffen Walliser erklärte. Premiere hatte der 935 zu Porsches 70. Firmengeburtstag während der Rennsport Reunion VI in Kalifornien im September 2018.
Turbo mit 700 PS im Heck
Die Modellziffer erinnert an "Moby Dick", jenes Turbomonster, das 1979 bei den 24h von Le Mans gewann und 1979 sowie 1980 die 12h von Sebring. Eine Verpflichtung, die der 935 souverän neu interpretiert. Das fängt schon bei der flachen Schnauze an und endet noch lange nicht beim flacheren Heck mit dem großen Flügel drauf. Darunter steckt wie einst ein wüster Turbomotor: 3,8 Liter Hubraum, 700 PS und 750 Newtonmeter. Das sind 50 PS weniger als damals, aber in den Siebzigern gab's auch noch kein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe.
Kilometerstand 36
Für den vorletzten gebauten 935 sowieso irrelevant: Den stellte der Erstbesitzer in seiner Sammlung ab. Kilometerstand: 36. So steht es auf dem Display im Armaturenbrett. Dort kann der Fahrer ablesen, wie es um die Temperaturen, Drücke und Flüssigkeitsstände steht. Die Geschwindigkeit ergibt sich aus Drehzahl und Gang, denn wer keine Straßenzulassung hat, braucht auch keinen Tacho. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 337 km/h.
Schätzpreis nicht erreicht
Statt des damaligen Neupreises von 701.948 Euro hatte Gooding & Co. mit einem Erlös zwischen 1,5 und 1,75 Millionen US-Dollar, umgerechnet 1,38 bis 1,62 Millionen Euro, gerechnet. Der Schätzwert wurde nicht erreicht; für 1,375 Millionen US-Dollar (1,27 Mio. Euro) fand der rare Porsche einen neuen Besitzer. © auto motor und sport
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