Endlich Auto fahren – das wünschen sich viele junge Menschen. Doch den Führerschein zu machen, ist kein billiges Vergnügen. Ein paar Tipps des Autos Clubs Europa (ACE) können beim Sparen helfen.
Der Run auf den Führerschein ist ungebrochen. Das meldet der TÜV-Verband mit Verweis auf die 2023 im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Zahlen bei den theoretischen und praktischen Fahrprüfungen. Doch den Führerschein fürs Auto zu machen, kann überaus kostspielig werden. Der Auto Club Europa (ACE) hat ein paar Tipps, wie sich der ein oder andere Euro sparen lässt.
Die richtige Fahrschule und den richtigen Führerschein aussuchen
Wie überall gilt: Preise und Angebote vergleichen und die allgemeinen Geschäftsbedingungen aufmerksam durchlesen. Beim Preis etwa sollte eher die Fahrschule bevorzugt werden, die einen günstigeren Preis pro Fahrstunde verlangt als die, die eine günstigere Grundgebühr aufruft, so der ACE. Denn die Grundgebühr wird nur einmal fällig. Tipp: Manche Fahrschulen haben auch Komplettangebote inklusive Seh-Test und Erste-Hilfe-Kurs. Das könne günstiger sein und auch Zeit sparen.
Was brauche ich wirklich? Diese Frage sollte man beantwortet haben, bevor die Ausbildung startet. Das spart am Ende Kosten, wenn nicht später noch einmal weitere Schulungen nötig werden. Reicht der normale Autoführerschein Klasse B aus? Ist noch eine Erweiterung für einen Anhänger nötig? Bei der Auswahl kann die ins Visier genommene Fahrschule ebenfalls helfen.
Automatik oder Schaltwagen?
Der ACE nennt ein Beispiel: Wer später nur Autos mit Automatik fahren will, kann in der Fahrschule gleich auf einem Automatikauto lernen. So lassen sich Übungsstunden sparen, wenn das Anfahren und richtige Schalten mit manuellem Getriebe nicht erlernt werden muss.
Aber: Wer nur auf Automatik lernt und die Prüfung macht, darf später auch nur Autos mit Automatik fahren. Die Schlüsselnummer 78 im Führerschein dokumentiert das. "Das sollte man sich sehr gut überlegen. Denn wer später im Alltag wirklich einmal ungeplant etwa bei einem Mietwagen mit einem Schaltwagen konfrontiert wird, kann und darf den nicht fahren", sagt ACE-Pressesprecherin Jeannine Ulm.
Wer erst während der Fahrschulausbildung feststellt, dass eine Beschränkung auf "nur Automatik" nicht ausreicht, kann auf die Mixform B 197 umswitchen. Dann müssen insgesamt zehn Stunden à 45 Minuten auf einem Schaltwagen und eine 15-minütige Testfahrt nachgewiesen werden.
"Und man sollte auch sicherstellen, dass diese Änderung rechtzeitig vor der praktischen Prüfung die Führerscheinstelle erreicht", sagt Ulm. Denn dort muss die Schlüsselnummer im Antrag von 78 auf 197 umgeändert werden, was noch mal 12,80 Euro kostet. Dann darf man die Prüfung mit einem Automatikauto machen und später auch beide Arten fahren.
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Extrakosten und Prüfungsgebühren
Angehende Fahrschüler sollten ihre Ausbildung nicht "auf die leichte Schulter" nehmen, sondern sich gründlich vorbereiten, rät der ACE. Denn mit guter Planung, viel Übung und ausreichend Zeit stiegen die Chancen, die Prüfung auch im ersten Anlauf zu bestehen. Ansonsten müssen Extrakosten für zusätzlich Stunden und Prüfungsgebühren einkalkuliert werden. Auch sollten Fahrschüler keine zu großen Lücken zwischen den einzelnen Fahrstunden entstehen lassen, um das Erlernte nicht durch mangelnde Fahrpraxis gleich wieder zu vergessen.
Viele fallen durch – Durchfallquote sogar gestiegen
Doch der Erfolg ist nicht garantiert, wie die Statistik zeigt: 42 Prozent der Fahrschüler haben 2023 laut dem aktuellen Datenreport des TÜV-Verbands die theoretische Prüfung nicht bestanden. Das sei ein neuer Negativrekord. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Durchfallquote um 3 Prozentpunkte gestiegen. In der praktischen Prüfung fiel rund jeder Dritte durch (30 Prozent). Und gleich mehrfaches Scheitern sei eher die Regel als die Ausnahme. So liegt die Quote des Nichtbestehens bei den theoretischen Wiederholungsprüfungen bei 54 Prozent (zum Vergleich 2014: 45 Prozent) und bei den praktischen bei 40 Prozent (2014: 32 Prozent).
Wie kann ich den Führerschein im Ausland machen?
Grundsätzlich gilt: In Deutschland ist die praktische Prüfung laut ACE nur am Ort der Hauptwohnung oder am Ort der schulischen oder beruflichen Ausbildung, des Studiums oder der Arbeitsstelle abzulegen. Wer aber anderenorts den Schein erwerben will, was auch unter Umständen günstiger ausfallen kann, muss seinen Hauptwohnsitz für mindestens 185 Tage an diesem Ort haben.
Ausnahme sind Schüler und Studierende im EU-Ausland, die ihren Wohnsitz in Deutschland behalten können. Sie können den Führerschein machen, wenn sie mindestens für sechs Monate dort leben. Ein EU-Führerschein muss nicht umgeschrieben werden und ist EU-weit gültig.
Aber Achtung: Die Sprachbarriere und eine eventuell andere Verkehrskultur sollten nicht unterschätzt werden, so der Autoclub. (dpa/mak)
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