Dass auf die KTM 990 Duke eine noch schärfere R-Version folgt, war zu erwarten. Am Halloween-Abend 2024 erschien das neue, partiell kürbisfarbene R-Modell als "The Punisher" – mit 7 PS mehr und auch sonst stark aufgerüstet.
Als neues Modell in der relativen Mittelklasse hat KTM im Jahr 2024 die 990 Duke eingeführt. Mittelklasse bei KTM, das bedeutet aktuell 2 Zylinder in Reihe und über 120 PS. Noch mehr "Ready to race" – so der berühmt-berüchtigte KTM-Slogan – ist die neue R-Version der 990 Duke, die KTM am 31. Oktober 2024 präsentierte. Passend zum Jubiläum "30 Jahre KTM Duke" – und zu Halloween, mit leuchtendem, pulverbeschichtetem Rahmen in "Electronic Orange". Die Marketing-Zusatzbezeichnung für diese KTM lautet: "The Punisher".
Video: Im Video: KTM 990 Duke R (2025)
KTM 990 Duke R neu für 2025 – mit 130 PS
Nicht 128 PS, wie vorab kolportiert, sondern sogar 130 PS bekommt die neue KTM 990 Duke R. Das sind immerhin 7 PS mehr als bisher bei der 990 Duke ohne R. Nach Werksangaben genügt hierfür eine neue Motorsteuerungs-Software für den LC8c-Twin mit unverändert 947 echten Kubik, und die Nenndrehzahl steigt damit von 9.500 auf noch sportlichere 10.500/min. Es handelt sich hierbei also nicht um eine aufwendige neue Motor-Konfiguration mit geänderten Nockenprofilen und entsprechend spitzer Leistungsentfaltung. Das maximale Drehmoment bleibt mit 103 Nm gleich stark.
Upgrades fürs Fahrwerk und mehr Schräglagenfreiheit
Adäquat aufgerüstet ist das Fahrwerk der neuen KTM 990 Duke R: Die 48er-Upside-down-Telegabel in Open-Cartridge-Bauweise und das Zentralfederbein, beides Typ WP Apex, sind entsprechend verstärkt, und an der Aluminium-Schwinge kommt zudem ein Umlenkhebel mit geänderter Geometrie zum Einsatz. Damit steht die 990 Duke R hinten etwas höher, mit jeweils 15 Millimeter mehr Sitzhöhe und Bodenfreiheit. Vorn bleibt der Federweg mit 143 statt 140 Millimeter nahezu unverändert, hinten ist er um 10 Millimeter reduziert (140 statt 150 mm). Bei strafferer Grundabstimmung ergeben sich laut KTM 3 Grad mehr Schräglagenfreiheit auf beiden Seiten.
Video: Fahrbericht: KTM 990 Duke
Upgrades für die Bremsen und 2 Kilo weniger Gesamtgewicht
Dazu bekommt die neue KTM 990 Duke R Monoblock-Bremszangen Typ Stylema von Brembo, und die vorderen Bremsscheiben wachsen im Durchmesser von 300 auf 320 Millimeter. Insgesamt ist die 990 Duke R nach Werksangaben 2 Kilo leichter als ohne R. Demnach wiegt sie laut KTM 190 statt 192 Kilogramm mit gefülltem 15-Liter-Benzintank. Allerdings ist die auf den ersten Fotos zu sehende Titan-Abgasanlage auch hier nicht Standard, sondern Original-Zubehör.
Großes Display mit Touchscreen, Karten-Navigation und ABS-Modus Supermoto+
Weitere Upgrades und Updates betreffen die Ausstattung der neuen KTM 990 Duke R. Vor allem in Form des großen TFT-Displays der neuesten Generation, mit 8,88 Zoll Diagonale und Touchscreen. Smartphone-Connectivity ist integriert, Karten-Navigation ist möglich. Dazu gibt's neue Lenkerschalter. Ebenfalls neu sind die ABS-Modi "Sport" und "Supermoto+", laut KTM "genau das Richtige für Fahrer, die Grenzen überschreiten möchten". Gemeint ist damit wohl die Blockiergrenze des Hinterreifens beim Bremsen, Stichwort: Drift.
Video: Alpen Masters 2024: Yamaha MT-09 vs KTM 990 Duke
Neue KTM 990 Duke R ab Anfang 2025 – Preis?
Ab Anfang 2025 soll die neue KTM 990 Duke R im Handel verfügbar sein. Eine Preisangabe liegt noch nicht vor. Anhaltspunkt ist der bisherige Preis für die KTM 990 Duke ohne R: 14.490 Euro. Für "Mittelklasse" ist das bereits ziemlich teuer, und für die neue R-Version werden wohl mindestens 1.000 Euro mehr fällig.
KTM-Team entwickelte beim Super Hooligan Race
Bereits zwei Monate vor ihrer offiziellen Vorstellung hatte die neue KTM 990 Duke R einen ersten, halboffiziellen Auftritt: Im August 2024 in den USA, beim Mid-Ohio Super Hooligans Race. In dieser noch recht jungen, bereits sehr populären Rennserie von Moto America trat KTM-Fahrer Chris Fillmore (Startnummer 11) nicht mit einer 990 Duke, sondern mit einer 990 Duke R an. So ist das in der Startaufstellung dokumentiert, und es wurde vor Ort sogar explizit so kommuniziert. Bemerkenswerter Eintrag zur KTM 990 Duke R in der Startaufstellung der Super Hooligans: "KTM Development Team" – also nicht Rennteam, sondern Entwicklungsteam. Chris Fillmore ging mit der 990 Duke R erwartungsgemäß gleich auf Top-5-Kurs, musste jedoch das 1. Rennen wegen einer beim Start verbrannten Kupplung abbrechen. Das 2. Rennen beendete er auf Platz 3 – allerdings reglementbedingt außerhalb der Wertung, weil die neue R-Version noch nicht als Serien-Modell homologiert war.
Video: Im Video: KTM 990 Duke (2024)
Amtliche Anmeldung mit 128 PS
Noch früher, am 3. Juli 2024, erfolgte die amtliche Anmeldung der neuen KTM 990 Duke R beim deutschen Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Mitsamt der wichtigsten Zahl: 94. Denn 94 kW (rund 128 PS) wurde bei der R-Version als Spitzenleistung eingetragen. Zur Standard-Version der 990 Duke nennt KTM bisher 90,5 kW (123 PS). Das wären demnach nicht 7, sondern "nur" 5 PS mehr für die 990 Duke R. An welcher Stelle eine Korrektur erfolgt, wird sich zeigen.
Fazit
Dass zur 2024 eingeführten KTM 990 Duke eine 990 Duke R hinzukommt, überrascht kaum. Im Juli 2024 meldete KTM die 990 Duke R beim deutschen Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) an, mit 94 kW, rund 128 PS – 5 PS mehr als bei der Standard-Version ohne R. Doch am 31. Oktober 2024, zur offiziellen Präsentation nannte KTM 130 PS – also 7 PS mehr. Zudem 2 Kilo weniger, trotz verstärkter Komponenten für Fahrwerk und Bremsen. Teurer wird die R-Version der neuen "Mittelklasse"-KTM somit selbstverständlich auch, doch den Preis nannte KTM noch nicht. Ab Anfang 2025 soll das neue R-Modell verfügbar sein. © Motorrad-Online
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