Eingedrungene Feuchtigkeit im rechten Lenkerschalter kann Elektrik-Ausfälle verursachen und zum Absterben des Motors führen. Betroffen ist vor allem die wichtigste BMW, die BMW R 1300 GS. Bei weiteren BMW-Modellen läuft die Rückruf-Aktion ebenfalls – seit November 2024.
Im Laufe des Jahres 2024 häuften sich die Fälle mitsamt entsprechenden Beschwerden, und im November veröffentlichte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) eine Rückruf-Aktion. Das mögliche Absterben des Motors – auch während der Fahrt – macht die offenbar nicht wasserdichten Lenkerschalter an aktuellen BMW-Motorrädern zu einem sicherheitsrelevanten Problem.
Video: Starter-Relais spackt - R 1300 GS fängt an zu orgeln
BMW-Rückruf wegen undichter Lenkerschalter
Ebenfalls seit November 2024 informiert BMW die Kunden, Besitzer oder Halter betroffener Fahrzeuge schriftlich per Post: "Rückruf-Aktion für Ihr BMW Motorrad – Vielen Dank für Ihr Vertrauen, das Sie unserem Hause und der Marke BMW mit dem Kauf dieses Fahrzeugs entgegengebracht haben. Diesem Vertrauen möchten wir auch nach dem Kauf gerecht werden. Bei von dieser Service-Aktion betroffenen Fahrzeugen kann Feuchtigkeit in den rechten Kombischalter eindringen und zu Funktionsausfällen führen."
Ausfall der Elektrik und Absterben des Motors
Weiter heißt es im Kunden-Anschreiben von BMW: "Ein Ausfall der Fahrzeugelektrik kann im Fahrbetrieb zu einem Absterben des Motors führen. Um den einwandfreien technischen Zustand Ihres Fahrzeugs sicherzustellen, bitten wir Sie, sich mit Ihrem BMW Motorrad Partner wegen eines Werkstatt-Termins in Verbindung zu setzen. Der rechte Kombischalter wird gegen ein verbessertes Bauteil getauscht. Selbstverständlich ist diese Maßnahme für Sie kostenlos. Wir bedauern die Ihnen durch diese Aktion entstehenden Unannehmlichkeiten und bitten Sie um Verständnis für diese Maßnahme, die wir im Interesse Ihrer Produktzufriedenheit durchführen wollen." Für Rückfragen der Kundschaft hat BMW eine Telefon-Hotline in München eingerichtet: (089) 125016200. Die Antwort auf eine naheliegende Frage: Für den Werkstatt-Aufenthalt ist jeweils eine knappe halbe Stunde (5 AW/24 Minuten) vorgesehen.
BMW R 1300 GS, R 1300 GS Adventure, R 12 und R 12 nineT betroffen
Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) sind neben der BMW R 1300 GS auch die BMW R 1300 GS Adventure, die R 12 und die R 12 nineT von dieser Rückruf-Aktion betroffen. Bei allen handelt es sich um den Modell-Jahrgang 2024, nach BMW-Angaben ab Produktionsdatum Juli 2023. In Deutschland sind das laut KBA und BMW insgesamt 10.284 Motorräder, weltweit 60.778. "Undichtigkeit an Schaltereinheit führt zum Ausfall der Elektrik inklusive Motorausfall", so die Beschreibung des Sachverhalts vom KBA.
Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) untersucht den BMW-Rückruf
Dazu hat das KBA dokumentiert: "Abhilfemaßnahme des Herstellers: Austausch des fehlerhaften Kombischalters (am Lenker rechts)." Vorfälle mit Sach- und/oder Personenschäden seien bisher nicht bekannt, und eine Überwachung dieser Rückruf-Aktion durch das KBA sei derzeit "in Untersuchung". Im BMW-Motorrad-Werk in Berlin-Spandau wurde die Produktion angeblich am 1. Oktober 2024 auf das neue, verbesserte und nun hoffentlich wasserdichte Bauteil umgestellt. Weitere als die genannten Modelle sind laut BMW nicht betroffen.
Weitere BMW-Rückrufe 2024
Einige ähnliche Rückruf-Aktionen hat es im Jahr 2024 bereits gegeben bei BMW: das brandgefährliche Starter-Relais der BMW R 1300 GS, das ebenfalls brandgefährliche Steuergerät für die Rückfahrhilfe der BMW R 18 – beide wegen eindringender Feuchtigkeit. Auf andere Weise gefährlich und obendrein besonders peinlich ist der Rückruf der Vario-Koffer der BMW R 1300 GS – mit Gurtpflicht.
Fazit
Bei BMW R 1300 GS, R 1300 GS Adventure, R 12 und R 12 nineT sind die rechten Lenkerschalter nicht wasserdicht, eindringende Feuchtigkeit kann zum Ausfall der Elektrik bis hin zum Absterben des Motors führen. Da das sicherheitsrelevant sein kann, läuft seit November 2024 eine Rückruf-Aktion bei BMW. Das Kraftfahrt-Bundesamt hat die Rückruf-Aktion veröffentlicht und untersucht sie. Ebenfalls seit November 2024 informiert BMW betroffene Kunden, Besitzer oder Halter schriftlich per Post. Sie werden in die Werkstätten gebeten, um den Lenkerschalter gegen ein "verbessertes Bauteil" tauschen zu lassen. © Motorrad-Online
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