Kraftstoffzusätze für den Winter versprechen, dass Ihr Fahrzeug auch in der kalten Jahreszeit einwandfrei läuft. Es stellt sich aber die Frage, ob sie zum Fahren überhaupt benötigt werden. Insbesondere beim Diesel ist die Verunsicherung groß.
Viele Kraftstoffzusätze für den Winter gibt es nicht. Und bei vielen Mitteln ist bereits auf den ersten Blick ersichtlich, dass sie nur darauf abzielen, das Unternehmen zu bereichern und demzufolge sinnlos sind. Anders soll es beim Diesel-Additiv sein. Die Hersteller preisen an, dass das Additiv den Diesel auch im Winter flüssig hält und dessen Zufrieren verhindert. Aber sind Kraftstoffzusätze heutzutage überhaupt noch erforderlich?
Der Sommerdiesel bleibt nur bis minus 22 Grad flüssig
Der Diesel hierzulande ist für extreme Temperaturen nicht ausgelegt. Bei unter minus 22 Grad fließt er nicht mehr richtig. Im Diesel entstehen dann sogenannte Paraffinkristalle, die den Kraftstofffilter verstopfen und einem Fortkommen ein abruptes Ende bereiten können. Fahrzeuge mit Benzinmotor haben dieses Problem nicht, da das Benzin bis minus 45 Grad winterfest ist und sich demzufolge keine verstopfenden Kristalle bilden können.
Wenn der Diesel aber nur bis minus 22 Grad durchhält, dann dürften die Diesel im Winter an manchen Tagen gar nicht mehr fahren. Man sieht aber auch an sehr kalten Tagen Dieselfahrzeuge auf den Straßen, und das hat einen guten Grund. Ab Oktober nämlich bieten die Mineralölkonzerne den Winterdiesel an. Das ist eine Dieselmischung, die auch Temperaturen unter minus 22 Grad aushält und flüssig bleibt. Zwar kann sie nicht so niedrige Temperaturen ab wie ein Benziner, für die Verhältnisse hierzulande reicht das aber allemal.
Kraftstoffzusätze für den Winter: Wo ist da der Sinn?
Vor diesem Hintergrund muss man sich die Frage nach dem Sinn des Diesel-Additivs stellen, das den Diesel auch im Winter flüssig halten soll. Wer mit dem Fahrzeug permanent unterwegs ist und keine längeren Distanzen zurücklegt, der wird mit dem normalen Tankstellen-Diesel keine Probleme bekommen.
Aber auch derjenige, der vom Flachland in die verschneiten Berge reist, wird in der Regel irgendwo Zwischentanken und sich damit die Winter-Mischung abholen. Damit bleibt eigentlich nur noch das Problem mit Fahrzeugen, die lange standen und demzufolge noch mit Sommersprit unterwegs sind. Diese werden aber regelmäßig in einer warmen Gegend abgestellt, und wenn nicht, bilden sich ohnehin Eiskristalle.
Kraftstoffzusätze für den Winter sind deshalb nicht zu empfehlen. Auch das Diesel-Additiv hat keinen wirklichen Nutzen für den Fahrer. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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