Günstige Stadtautos mit E-Antrieb stellen für die etablierten Hersteller eine große Herausforderung dar. Kia versucht sich trotzdem an einem solchen Modell.
Im April 2024 konkretisierte Kia erneut seine Elektrostrategie. Der koreanische Hersteller will bis 2027 insgesamt 15 neue E-Autos an den Start bringen. Einige von ihnen – EV3, EV5 und EV9 – wurden bereits als Serienauto vorgestellt oder sind sogar schon auf dem Markt. Andere wie der EV4 wurden zumindest als Konzeptstudie enthüllt. Doch Kia hatte sich alle Modellbezeichnungen von EV1 bis EV9 schützen lassen, was bedeutet: Ein Kleinwagen als elektrisches Einstiegsmodell ist definitiv Teil der Planungen.
Das bestätigte Ho-sung Song kürzlich im Gespräch mit dem britischen Magazin "Autocar". Ein elektrisches Stadtauto sei "das nächste Ziel", so der Kia-Präsident. Die Marke versuche, die Kosten für die E-Mobilität zu senken, um ein solches Auto perspektivisch zu Preisen unter 20.000 Euro anbieten zu können. Das Modell könnte demnach ein Elektro-Nachfolger oder -Pendant des Picanto (siehe Fotoshow und Video über diesem Absatz) werden und damit direkt gegen den für 2027 geplanten VW ID.1 antreten. Diesen will Volkswagen ebenfalls in der Preisregion um 20.000 Euro anbieten.
EV1 kommt wohl später als der ID.1
Sollten die Niedersachsen ihren Plan in die Tat umsetzen können, wären sie wohl deutlich früher dran als ihre koreanischen Kollegen, denn ein EV1 wäre dem Vernehmen nach nicht vor Ende des Jahrzehnts startklar. Ein Elektroauto für weniger als 20.000 Euro anzubieten, könne "nicht in den nächsten zwei Jahren geschehen", so Song weiter.
Noch fraglich ist, welche technische Basis der Kia EV1 nutzen wird. Die aktuelle E-Auto-Generation des Herstellers basiert auf der "Electric Global Modular Platform" (E-GMP) des Mutterkonzerns Hyundai. An deren Stelle tritt ab 2025 die neue, darauf aufbauende eM-Plattform, deren technische Eckdaten wie ein- und zweimotorige Antriebs-Layouts mit bis zu 450 kW (612 PS), Reichweiten von 700 bis 800 Kilometern und 800-Volt-Technik für einen Einstiegs-Stromer etwas übertrieben erscheinen. Da die parallel entwickelte eS-Plattform allein für Nutzfahrzeuge infrage kommt, ist es dennoch wahrscheinlich, dass der eM-Unterbau für den EV1 stark vereinfacht und damit verbilligt werden würde. © auto motor und sport
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