Ferrari-Kunden und eine Formel-1-Legende wünschen sich das manuelle Schaltgetriebe in den Sportwagen zurück. Der italienische Hersteller scheint tatsächlich darüber nachzudenken.
Im Vergleich zu anderen europäischen Autoherstellern, die gerade mit einbrechenden Zahlen kämpfen, geht es Ferrari richtig gut. Vergangenes Jahr erreichten die Absatzzahlen der italienischen Marke ein Rekordhoch. Doch es gibt ein Bauteil, das viele Sportwagen-Fans selbst in dieser prestigeträchtigen Marke vermissen – das manuelle Schaltgetriebe. Die gute Nachricht: Der Hersteller könnte die Handschaltung zurückholen. Das deutet zumindest Entwicklungschef Gianmaria Fulgenzi gegenüber dem australischen Magazin Carsales an. Allerdings nicht in den Serienmodellen, sondern eher in exklusiven Modellen, wie dem Monza SP1/SP2 und dem Daytona SP3. Diese limitierten Modelle sind Teil der Sonderserie Icona. Bisher befinden sich hier im Fußraum nur zwei Pedale. Das könnte sich allerdings bei einem neuen Modell ändern.
Die Kunden wollen ein Schaltgetriebe
Fulgenzi betont, dass einige Kunden Ferrari bitten, das manuelle Schaltgetriebe wieder einzuführen. Das letzte Auto mit Handschaltung war übrigens der Ferrari California 2012. Und nicht nur die Kundschaft möchte gern selbst über den Gangwechsel bestimmen, auch der kürzlich verpflichtete Lewis Hamilton hätte gern ein drittes Pedal im Fußraum. Im Idealfall wünscht sich der siebenfache Formel-1-Weltmeister einen modernisierten F40, der in F44 umbenannt wird, vermutlich als Anspielung auf seine Startnummer.
Würde Ferrari einen manuell geschalteten Icona bauen, dann müssten die Ingenieure allerdings das Drehmoment des Motors abriegeln. Andernfalls, so Fulgenzi, bräuchten die Fahrer ein "sehr starkes Bein", um die schwere Kupplung zu bedienen. Zur Erinnerung: Der Monza SP1/SP2 verfügte über 719 Nm Drehmoment, während der Daytona SP3 mit 697 Nm etwas darunter liegt.
Wäre ein Daytona SP4 mit Schaltknüppel denkbar?

Eine weitere Icona-Serie ist wahrscheinlich nicht mehr weit entfernt, wenn man bedenkt, dass der SP3 vor etwa dreieinhalb Jahren herauskam. Preislich würde sich beispielsweise ein SP4 mit Handschaltung und V12 sicherlich im Millionenbereich bewegen. Was man aber ziemlich sicher sagen kann, ist, dass ein Ferrari mit Schaltgetriebe kein Elektroauto sein wird, denn das macht die Konstruktion noch aufwendiger. Es bleibt also nur abzuwarten, wie sich die Marke aus Maranello entscheidet.
In der Bildergalerie sehen Sie den Ferrari Daytona SP3. © auto motor und sport