Am 22. Oktober 2024 legte der weltweit größte Autotransporter "Höegh Aurora" erstmals im Hamburger Hafen an. Wir haben die Hintergründe und die Daten.

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Mit einer Länge von 199,99 Metern und einer Breite von 36,7 Metern bietet die "Höegh Aurora" der norwegischen Reederei Höegh Autoliners Platz für bis zu 9.100 Fahrzeuge auf 14 Decks. Diese Decks sind speziell verstärkt, um auch den Transport von Elektrofahrzeugen und schweren Lasten zu ermöglichen.

Angetrieben von einem MAN-Motor

Die "Höegh Aurora" ist Teil einer neuen Generation von RoRo-Schiffen (Roll-on/Roll-off), die für die Zukunft der Schifffahrt entwickelt wurden. Die Aurora-Klasse, zu der insgesamt zwölf Schiffe gehören werden, ist speziell auf Effizienz und Umweltfreundlichkeit ausgelegt.

Angetrieben wird die Aurora von einem MAN 49/600DF-Motor, der mit verschiedenen Kraftstoffen betrieben werden kann. Konkrete Angaben dazu gibt es nicht. Das Aggregat gibt es als Reihenmotor mit 6, 7, 8, 9 oder 10 Zylindern sowie als V-Motor mit 12 oder 14 Zylindern. Die Leistung liegt zwischen 7.800 und 18.200 kW.

Der Motor in der "Höegh Aurora" wird mit Flüssiggas (LNG) befeuert – nach einer geplanten Umrüstung kann das Schiff jedoch auch mit Ammoniak betrieben werden. Dafür hat sich das Unternehmen den Zugang zu den Ammoniak-Zweitaktmotoren von MAN gesichert. Dieser emissionsfreie Treibstoff soll die Schifffahrt nachhaltig in Sachen CO₂-Ausstoß beeinflussen.

Solaranlage auf 1.500 qm

Ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit sind die 1.500 Quadratmeter Solarpaneele auf dem Oberdeck der "Höegh Aurora". Diese Photovoltaikanlage kann bis zu 35 Prozent des Strombedarfs an Bord abdecken, was die Nutzung der bordeigenen Generatoren reduziert und somit den Treibstoffverbrauch weiter senkt. In Kombination mit den Anschlüssen für emissionsfreien Hafenbetrieb ist das Schiff bereits heute für zukünftige Umweltstandards gerüstet.

Neben dem Fokus auf Nachhaltigkeit setzt die "Höegh Aurora" auch neue Maßstäbe in Bezug auf die Kapazität und Flexibilität im Fahrzeugtransport. Auf 14 Decks können nicht nur Pkw, sondern auch größere und schwerere Fahrzeuge wie Lastwagen und Spezialfahrzeuge transportiert werden. Die maximale Tragfähigkeit des Schiffes beträgt 25.000 Tonnen.

CO₂ pro transportiertem Auto um 58 % reduziert

Höegh Autoliners hat ambitionierte Pläne für die kommenden Jahre. Bis 2028 sollen alle zwölf Schiffe der Aurora-Klasse in Betrieb genommen werden. Diese Flotte wird eine Schlüsselrolle in der Dekarbonisierungsstrategie der Reederei spielen, die sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2040 vollständig klimaneutral zu operieren. Dadurch soll der CO₂-Ausstoß pro transportiertem Fahrzeug um bis zu 58 Prozent sinken – immerhin ist die Schifffahrt für etwa 3 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.

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Die "Höegh Aurora" hat auf ihrer Jungfernfahrt bereits mehrere Häfen in Europa angelaufen, darunter Antwerpen, Le Havre und Göteborg. Der Stopp in Hamburg ist ein wichtiger Höhepunkt, da hier zahlreiche Kunden und Partner der Reederei an Bord erwartet werden, um das Schiff und seine Technologie aus erster Hand zu erleben.  © auto motor und sport

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