Hoffentlich ist derjenige, der die Idee für einen Baguette-Halter im R5-Cockpit hatte, selbst Franzose. Sonst könnten böse Zungen das latent selbstironische Detail schnell als "kulturelle Aneignung" verschreien. Das Körbchen an der Mittelkonsole ist aber nur eines von vielen liebenswürdigen Eastereggs, die der Hersteller im neuen Elektroauto untergebracht hat. Wir gehen auf Spurensuche.
Video: Der Renault 5 Electric im Ersten Check
Am Exterieur wird das suchende Auge gleich viermal fündig. An der Front versteckt sich etwa eine kleine Frankreich-Flagge in den Scheinwerfern. Den subtilen Ausdruck von National-Stolz kennen wir auch von anderen Produkten des Herstellers, etwa der neuen Alpine A110. Übrigens: Die Begrüßungs-Grafik der Scheinwerfer gleicht einem Zwinkern, als wollte das Auto sagen: "Oh la la".
Ebenfalls Teil der Begrüßungs-Sequenz, die startet, wenn sich der Fahrer nähert, ist die aufleuchtende 5 auf der Fronthaube. Diese hat jedoch noch eine weitere Funktion. So zeigt sie über ihre fünf einzelnen Leuchtstreifen während eines Ladevorgangs den Ladezustand des Akkus an.
Lippenstift-Gehäuse zur Gangwahl
Am Heck bringt Renault zwei Design-Kniffe unter, die es bislang sonst nirgends im Konzern gibt. Einerseits wären das vertikale Heckleuchten, an denen zudem angedeutete Kunststoff-Luftauslässe den originalen Renault R5 Turbo zitieren. Andererseits trägt der Stromer einen Renault-Schriftzug statt der sonst üblichen Markenlogos auf dem Heckdeckel.
Im Innenraum können die Kunden ihrem R5 an vielen Stellen einen individuellen Schliff verpassen. Insgesamt stehen mehr als 100 verschiedene Accessoires zur Auswahl. So erinnert der Gangwahlhebel am Lenkrad etwa an ein Lippenstift-Gehäuse und kann einfach ausgetauscht werden. Renault hat mehrere Designs für das Bedienelement im Katalog. Für die Mittelkonsole bietet der Hersteller Staufach-Abdeckungen und -Organizer an, die aus dem 3D-Drucker kommen.
Das wohl kurioseste Details ist, wie eingangs erwähnt, der Baguette-Halter für das Cockpit. Tatsächlich handelt es sich dabei nicht um einen Scherz, sondern um ein echtes Ausstattungsmerkmal, das zusammen mit der französischen Korbflechterin Marguerite Herlant entworfen wurde. "Nie wieder Krümel im Polster", ist in der Pressemitteilung zum neuen R5 zu lesen. Ein Satz, der in diesem Kontext einzigartig in der Automobilwelt sein dürfte. © auto motor und sport
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