Müdigkeit am Steuer und der damit verbundene Sekundenschlaf bergen enorme Unfallrisiken - insbesondere auf der Autobahn, wo viele Zusammenstöße tödlich enden. Erfahren Sie hier, wie Sie einsetzenden Sekundenschlaf schon früh erkennen und was Sie tun können, um wach zu bleiben.
Besonders Vielfahrer kennen die Situation: Sie sind spätabends auf der Autobahn unterwegs, die Straßen leer, die Strecke nicht mehr weit. Doch Sie sind müde, womöglich schon lange gefahren und früh aufgestanden, Ihre Augen fallen immer wieder zu. In diesem Fall ist das Risiko groß, dass Sie in den sogenannten Sekundenschlaf abdriften, eine Müdigkeitsattacke, die den Fahrer für kurze Zeit einnicken lässt - und ihm damit zwangsläufig auch die Kontrolle über das Fahrzeug raubt.
Sekundenschlaf: Erschreckende Statistiken
Der ADAC Nordbayern hat errechnet, dass jeder vierte Autobahnunfall mit tödlichem Ausgang durch Übermüdung am Steuer verursacht wird. Geschätzte drei Millionen Autofahrer bringen damit aber nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr. Laut ADAC ist Sekundenschlaf somit die häufigste Unfallursache, rangiert sogar noch vor Alkohol- und Drogenmissbrauch.
Schwere Lider, monotone Straßen
Völlig unvermittelt verfällt kein Autofahrer in den Sekundenschlaf, die Müdigkeitsattacke kündigt sich vorher durch verschiedene Warnzeichen an. Der ADAC nennt folgendes Beispiel: Die Augen weisen durch Brennen und Schmerzen auf Überforderung hin, Sie müssen ständig blinzeln, um klar zu sehen. Die Lider werden schwer, der Mund trocken. Wenn es Sie zudem fröstelt und Sie ständig stark gähnen, dann ist der Sekundenschlaf nicht mehr fern.
Nächtliche Fahrten auf verlassenen Autobahnen begünstigen den Sekundenschlaf zusätzlich, denn durch die Monotonie der Situation schaltet das Gehirn immer weiter zurück, bis in den Ruhemodus. Weiterhin verstärkt eine bequeme Sitzhaltung die gefährliche Nicht-Aktivität des Gehirns.
So können Sie der Müdigkeit vorbeugen
Der ADAC rät allen Fahrern, Sekundenschlaf erst gar nicht zu riskieren, die Fahrt ausgeschlafen und mit null Promille anzutreten. Nehmen Sie Snacks sowie Getränke mit und versuchen Sie, nicht während der zweiten Nachthälfte zu fahren. Legen Sie regelmäßige Pausen ein, lockern Sie ihre Muskeln mit Dehnübungen. Auch mit ausreichenden Pausen sollten Sie keine Fahrten in Angriff nehmen, die länger als zehn Stunden dauern.
Weiterhin hilft es immer, einen Beifahrer mit dabei zu haben, der auf Sie achtet und gegebenenfalls auch mal das Steuer übernehmen kann. Sind Sie alleine unterwegs und werden auf der Fahrt müde, dann machen Sie unbedingt auch außerplanmäßige Pausen mit „Power Naps“. Werden Sie von der Müdigkeit regelrecht übermannt, lassen Sie das Auto über Nacht stehen und übernachten Sie in einem Rasthof. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.