Wie smart sind Smartwatches – besonders hinsichtlich Fahrradfahren? Dieser Frage widmen wir einem großen Vergleichstest: Branchen-Primus Garmin muss sich gegen Apple, Suunto und die noch recht unbekannte Marke Coros verteidigen. Welche Uhr schlussendlich die beste ist, sagen wir dir in den nächsten Zeilen!
Uhren sind nur Schmuckstücke? Von Wegen! Smartwatches zeigen, dass aus den modischen Accessoires auch richtig gute Trainingsbegleiter werden können. Moderne Technik macht's möglich: Zum Teil gleißend helle Displays, GPS-Empfang, modernste Sensorik – die hier getestete 500- bis rund 1000-Euro-Klasse hat alles an Bord, was der Markt gerade bieten kann.
Diese Modelle haben wir getestet
- Suunto Race S – gut und günstig
- Garmin Fenix 8 – der Platzhirsch 2024
- Apple Watch Ultra 2 – Garmins Verfolger
- Coros Apex 2 Pro – Preis-Leistungs-Tipp
- Garmin Fenix 7 Pro Sapphire Solar – der Platzhirsch 2023
- Suunto Vertical – der Outdoor-Held
Suunto Race S
Die Suunto Race S ist die kleine Schwester des bekannten Modells Suunto Race, kostet mit 349 Euro aber 100 Euro weniger. Trotz des Kampfpreises gibt's ein helles, farbenfrohes Amoled-Display, 32 GB Speicher und rund 30 Stunden Akkulaufzeit. Beim Kauf kann zwischen einem schwarzen und einem silber-weißen Gehäuse gewählt werden, außerdem gibt es Silikonarmbänder in verschiedenen Farben, Leder- oder Mikrofaserarmbänder. Die Form und die Bedienung über die seitliche Krone sowie das Amoled-Display wurden von der "großen Schwester" übernommen. Mit einem Durchmesser von 45 Millimetern ist die Race S aber vier Millimeter kleiner als die "normale" Race. Obwohl die Uhr im Vergleich zu anderen Multisportuhren mit 45 mm Durchmesser und 11,4 mm Dicke relativ schlank ist, wirkt sie an einem schmalen Frauenhandgelenk immer noch recht groß. Insgesamt liegt die Uhr aber ergonomisch am Handgelenk. Dafür sorgt auch das Armband, das auf der Rückseite noch einmal mit einem Stift in den Armbandlöchern fixiert wird und so auch bei rasantem Trailspaß fest sitzt.
Die Bedienung der Uhr erfolgt über eine Kombination aus drei Knöpfen auf der rechten Gehäuseseite und einem Touchscreen. Einer der Knöpfe ist als drehbare Krone ausgeführt. Mit ebendieser kann man zwar durch die Widget-Seiten der Uhr scrollen, aber wenn man sich in einer Aktivität befindet, muss man die Krone drücken, um zwischen den verschiedenen Aktivitätsseiten zu wechseln. Das ist besonders anfangs nicht sehr intuitiv. Per Touchscreen kann man auch durch die verschiedenen Widgets scrollen. Vorsicht ist beim An- und Ausziehen des Rucksacks oder der Jacke geboten, hier bleibt man leicht und gerne mit den Knöpfen am Schultergurt oder am Jackensaum hängen und läuft Gefahr, die Aktivität zu unterbrechen – was uns tatsächlich vereinzelt passiert ist.
Suunto gibt 30 Stunden Akkulaufzeit für die Uhr an, was wir aus dem Alltag heraus auch so bestätigen können. Unter der Woche war die Uhr ein täglicher Begleiter, ein bis maximal drei Aktivitäten von bis zu 4 Stunden zeichneten wir dabei regelmäßig auf. Durch diverse Einstellungen, etwa die Verringerung der GPS-Genauigkeit, kann man aber wie gewohnt noch weiter an der Akkulaufzeit schrauben. Zum Stromsparen schaltet das Display wie gewohnt automatisch ab, auch während einer Aktivität. Wenn man das Handgelenk anhebt oder dreht, sollte sich die Uhr wieder einschalten – doch ausgerechnet dies funktionierte in unserem Test nur mäßig zuverlässig.
Die Stärken der Suunto liegen in unseren Augen in der Software, beispielsweise in der Offline-Navigation. Die ausgewählte Route kann man entweder in der App oder bei Komoot & Co erstellen. Die Uhr stellt Straßen, Wege und Trails übersichtlich dar, verzichtet wird dabei auf Straßennamen, anhand der Karte kann man sich aber trotzdem gut orientieren. Ein Pfeil zeigt an, wo es hingeht. Auch die hauseigene App ist sehr übersichtlich und intuitiv zu bedienen. Beim Synchronisieren mit der App hängt sich die Uhr allerdings oft auf und es kommt in der App die Meldung, dass die Uhr "überlastet" ist. Hier hilft nur Geduld, nach einigen Minuten beruhigt sich die Uhr wieder. Geduld braucht man auch, wenn man Karten über die App herunterladen möchte. Hier lädt man nämlich keine Länderkarten wie bei Garmin herunter, sondern nur (!) von einzelnen Regionen. Einen weiteren Punktabzug gibt es dafür, dass man die Uhr nicht mehr mit der App verbinden kann, sobald man eine Aktivität gestartet hat. Spontane Routenänderungen sind also nicht möglich. Mit Drittanbieter-Apps wie Strava und Co. arbeitete sie im Test jedoch sauber zusammen.
Über den Suunto Plus Store kann man weitere Widgets auf die Uhr laden und sie so für sich personalisieren. Hier findet man zum Beispiel verschiedene Zifferblätter, einen extra Timer fürs Fitness-Training oder einen Trinkalarm. Unter der Kategorie Radsport findet man dann verschiedene Leistungstests sowie ein Widget, mit dem man die Trainings-App TrainingPeaks verbinden kann. Überrascht hat uns, dass als Hersteller-App ausschließlich Shimano aufgelistet wird, Sram und Co. fehlen genauso wie weitere E-Motoren-Hersteller. Für die Shimano E-Bike-Systeme gibt es ein Widget, das den Unterstützungsmodus, den Akkustand und die Geschwindigkeit anzeigt; auch elektronische Di2-Schaltungen werden unterstützt. Ulkig ist dagegen, dass ausgerechnet das Sporttracking nicht zwischen E- und Bio-Mountainbike differenzieren kann. Für Nutzerinnen und Nutzer, die sich abseits vom Fahrrad noch gerne austoben, gibt es rund 90 Sportmodi, aus denen man wählen kann. Von Skitouring über Gewichtheben bis Stand-Up-Paddling. Neben den Sportmodi gibt es noch verschiedene smarte Widgets für den Alltag wie Telefonbenachrichtigungen auf der Uhr, Schlaftracking und vieles mehr.
Nach drei Monaten intensiver Nutzung waren wir mit der Funktion der Suunto vollends zufrieden. Das Tracking funktioniert – abgesehen vom fehlenden E-MTB-Modus – sehr gut, die verbrauchten Kalorien und die Ruhekalorien für den Tag passten in das für uns anvisierte Fenster. Auch die Herzfrequenz wurde stets zuverlässig getrackt und lieferte nachvollziehbare Werte. Lob gibt es zudem für die starke Verarbeitung: Obwohl die Uhr während der dreimonatigen Testphase das eine oder andere Mal auf dem Boden landete oder man irgendwo hängen blieb, sind keine Kratzer auf dem Display oder Gehäuse zu sehen.
(+) sehr fairer Preis
(+) Super Display
(+) gute App, sehr gute Navigation
(+) robust verarbeitet
(-) Uhr ist bei der Synchronisation mit der App schnell überfordert
(-) vergleichsweise maue Akkulaufzeit
Fazit
Die Suunto Race S ist eine kompakte Multisport-Uhr, die durch ihr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt. Besonders gefallen hat uns das hübsche Amoled-Display, die präzise Navigation mit Offline-Karten und die vielen wählbaren Sportmodi – wobei ein extra E-MTB-Modus schmerzlich vermisst wird. Ihr 32 GB großer Speicherplatz und die gute Navigation machen sie zu einer zuverlässigen Begleiterin für Outdoor-Aktivitäten. Die Bedienung ist trotz kleinerer Eingewöhnungspunkte intuitiv. Kritik gibt es an der gelegentlich unzuverlässigen Display-Aktivierung, den eingeschränkten Funktionen während einer laufenden Aktivität und der nicht perfekt vor versehentlichen Auslösern geschützten Tasten. Insgesamt bietet die Uhr eine hohe Funktionalität für Multisportler*innen, die sowohl präzise Navigation als auch smarte Alltagsfunktionen schätzen.
Preis: ab 349 Euro / Hier bei Amazon kaufen!
Gewicht: 60 g
Akku-Laufzeit: etwa 30 Stunden
Garmin Fenix 8
Die neue Garmin Fenix 8 ist da und setzt mit einigen Neuerungen neue Maßstäbe in der Welt der Multisportuhren. Neben dem bisherigen transflektiven MIP-Display setzt Garmin erstmals in der Fenix-Reihe auch auf ein hochauflösendes AMOLED-Display, das mit hervorragender Ablesbarkeit bei Tag und Nacht punktet. Zu den Highlights gehören auch die Sprachsteuerung und die Möglichkeit der Telefonie in Verbindung mit einem Smartphone.
Die Fenix 8 gibt es in drei Größen (43, 47, 51 mm). Die große Modellauswahl ist allerdings etwas verwirrend. So gibt es mit Solarfunktion nur die Größen 47 mm und 51 mm in Kombination mit dem "einfacheren" transflektiven MIP-Display. Interessant sind die Modelle mit dem neuen AMOLED-Display. Zwar wurde bei diesen die Akkulaufzeit gegenüber der extrem sparsamen Fenix 7 reduziert – mit bis zu 16 Tagen bei ausgeschaltetem Always-on-Display liegt sie aber immer noch auf hohem Niveau. Doch das neue Farbdisplay macht einen sehr edlen Eindruck und sorgt vor allem nachts für perfekte Ablesbarkeit. Wer eher die maximale Akkulaufzeit haben möchte, greift zur großen Fenix 8 Solar, die dank eines effizienteren Solarmoduls bis zu 48 Tage Laufzeit im Smartwatch-Modus bieten soll. Die Akkulaufzeit unseres AMOLED-Testmodells lag nahe an den von Garmin angegebenen Werten, so dass im GPS-Modus eine Laufzeit von 35 Stunden erreicht werden sollte.
Wir hatten die 47 mm Fenix 8 mit Amoled-Display im Test. Die Uhr besticht durch einen sehr guten Tragekomfort. Das Silikonarmband bietet jetzt einen deutlich höheren Flex-Anteil, was die Passform beim Sport oder auch im Alltag verbessert. Neu und sehr spannend ist natürlich das eingebaute Mikrofon, mit dem die Fenix 8 nun wie Apple und Co. Telefonanrufe oder Sprachbefehle empfangen kann. Sogar eine Diktierfunktion ist mit an Bord. Das Telefonieren funktioniert wirklich gut. Zwar ist die Lautstärke eher gering, aber bei unseren Tests hat es für kurze Gespräche auch auf dem Bike erstaunlich gut funktioniert. Die Sprachsteuerung funktioniert sehr zuverlässig, wenn auch etwas verzögert. Neu ist auch, dass alle Modelle über eine integrierte Taschenlampe verfügen, die in der Nacht sehr praktisch ist und mehr als nur ein Schlüssellochfinder ist. Sie war während unseres Tests sehr häufig in Gebrauch, was ihren Nutzen unterstreicht. Die Tasten der Fenix 8 sollen nun eine höhere Dichtigkeit erhalten haben, so dass die Uhr für Tauchgänge bis 40 Meter zertifiziert ist. Auch die Haptik der Drucktasten hat sich spürbar verändert. Sie machen einen hochwertigen Eindruck, sind etwas leichtgängiger als bei der Fenix 7 und geben ein präzises haptisches Feedback. Optisch auffällig ist die neue verschraubte Aluminiumabdeckung zwischen den rechten Tastern, die die Sensoren schützen soll.
Natürlich hat Garmin auch bei der Bedienung einiges verändert, ohne dabei die Funktionen oder die Bedienlogik komplett über den Haufen zu werfen. So ist die Individualisierung des Watchface umfangreicher, aber auch intuitiver geworden. Praktisch: Die bevorzugten Sportmodi wie MTB, Gravelbike, Rennrad oder E-MTB lassen sich jetzt oben im Menü anheften, so dass man schnell darauf zugreifen kann. Während der Aktivität ist der Touchscreen deaktiviert, kann aber bei Bedarf mit einem Wisch schnell wieder eingeschaltet werden. Insgesamt hat sich die Bedienlogik nicht grundlegend geändert, was alte Garmin-User zu schätzen wissen.
Die GPS-Navigation ist nach wie vor hervorragend und liefert auch in schwierigem Gelände präzise Daten. Neu ist die dynamische Routenberechnung, die nun ähnlich wie bei Google Maps beim Verlassen des Tracks eine neue Route berechnet und nicht einfach zur alten zurücknavigiert.
Natürlich bietet die Fenix 8 auch die bekannten Features speziell für Radfahrer: Dank ANT+, Bluetooth und WLAN lässt sich die Uhr nahtlos mit Wattmesssystemen, E-Bike-Motoren und sogar Srams AXS-Schaltungen koppeln. So können Daten wie der Akkustand des E-Bikes, die Restreichweite oder der aktuell eingelegte Gang direkt auf der Uhr angezeigt werden. Über die Connect-IQ-Plattform können zudem zahlreiche Apps wie Komoot oder andere fahrradspezifische Erweiterungen kostenlos heruntergeladen werden. Für Sportler, die ihre Leistung optimieren wollen, bieten Fitnessmetriken, der Morgenbericht und Funktionen wie "Hillscore" oder Wetterkarten-Overlays wertvolle Einblicke.
Der 32 GB große Speicher bietet Platz für Musik und Offline-Playlisten von Diensten wie Spotify. Damit bietet die Fenix 8 nicht nur Sport- und Fahrradfunktionen, sondern auch tolle Alltags- und Unterhaltungsmöglichkeiten. Die für ihre umfangreichen Auswertungen und Trainingspläne bekannte Garmin Connect App wurde weiter optimiert und ist nun noch intuitiver zu bedienen.
Auch preislich hat die Fenix 8 ordentlich zugelegt. Sie beginnt bei 999 Euro. Die 51 mm Version kostet bis zu 1299 Euro, die Solarvariante ist ab 1099 Euro zu haben. Tipp für Preisbewusste, die trotzdem das neue Amoled-Display haben wollen: Garmin bietet mit der neuen Fenix E eine günstige Version für 799 Euro an, allerdings ohne Sprachsteuerung und Telefoniefunktion.
(+) Viele Ausstattungs-Varianten (Größen, Solar, Displays)
(+) hervorragende App und Anbindung an Zubehör
(+) nützliche Taschenlampe
(+) sehr gute Smartwatch-Funktionen
(-) besonders als Top-Modell ausgesprochen teuer
(-) kein LTE-Modem
(-) Solarfunktion nur bei größeren Modellen, nicht Amoled
Fazit
Keine Frage, die neue Fenix 8 überzeugt mit einem brillanten Display, modernster Konnektivität und einer riesigen Auswahl an Sportmodi. Und mit integrierter Sprachsteuerung und Telefoniefunktion ist sie im Vergleich zum Vorgängermodell Fenix 7 noch attraktiver geworden. Aber ist sie ein Muss für alle, die eine Multisportuhr suchen? Der hohe Preis sagt Nein. Doch mit präziser GPS-Navigation und Garmins langjähriger Erfahrung in der Fitnessanalyse ist die neue Fenix 8 wieder einmal eine gelungene Smartwatch für Bikerinnen und Biker. Vor allem, weil Funktionen wie die Kopplung mit E-Bike-Systemen, elektronische Schaltung oder Wattmessung und viele fahrradspezifische Modi in dieser Vielfalt einzigartig sind. So sichert sich Garmin mit der Fenix einmal mehr die Marktführerschaft.
Preis: ab 999 Euro / Hier bei Amazon kaufen!
Gewicht: keine Angabe
Akku-Laufzeit: bis zu 48 Tage (Solar-Modell)
Apple Watch Ultra 2
Mit der Watch Ultra will Apple Garmin Konkurrenz machen, im Herbst 2023 folgte schon die zweite Version. Keine Frage: Rechteckige Form, Titan-Gehäuse mit Keramik-Rückseite und ultrahelles OLED-Display – die Watch Ultra macht was her. Einzigartig im Testfeld ist sie durch das LTE-Modul, das serienmäßig verbaut ist. Sie kann als einzige in dieser Übersicht ohne Smartphone – aber mit zusätzlichem und teils kostenpflichtigem Daten-Vertrag – als Telefon-Ersatz genutzt werden. Auch das macht sie für Outdoor-Sportler so interessant. Im Hinblick auf Fitness-Tracking, Bewegungs- und GPS-Sensoren packt Apple die neueste Technik in die Watch. Herzfrequenz, EKG, Blutsauerstoff, Schlaf-Tracking – es gibt kaum etwas, was die Uhr nicht beherrscht. Und mit jedem größeren Update kommen neue Funktionen hinzu, wie mit WatchOS 10 die Kopplung mit Wattsensoren am Fahrrad oder Gestensteuerung. Bedient wird die Watch über die Krone, einem schnellen Touchscreen und zwei weitere Tasten.
Im Alltag funktioniert Apples große Smartwatch blendend: Vorausgesetzt, man nutzt ein Apple-Smartphone, um die Watch einzurichten und zu verwalten. Beim Sport selbst zeichnet sie präszise auf und kann ohne iPhone Musik streamen oder telefonieren. Die Akkulaufzeit beträgt etwa zweieinhalb Tage, mit ein paar Stromspartipps können es auch mal drei werden. Mit GPS-Tracking und Navigation über Komoot hielt sie auf einer Bikepacking-Tour etwas mehr als einen Tag durch. Womit wir beim Schwachpunkt Nr. 1 wären. Durch das große, bei Sonneneinstrahlung ultrahelle Display verbraucht sie (zu) viel Strom, vor allem im Always-on-Modus. Zweiter Schwachpunkt: Wie ein Smartphone ist sie für spezielle Funktionen auf Drittanbieter-Apps angewiesen. Das kostet nicht nur Zeit für die Einrichtung der Uhr, sondern im Zweifelsfall auch Geld, da die Apps oft nur mit Premium-Accounts den vollen Funktionsumfang bieten. Die Sportfunktion der Watch selbst bietet "nur" Radfahren als Disziplin. Und: Hinsichtlich der Trainings und Erholungsempfehlungen ist noch Luft nach oben.
(+) superhelles Display
(+) tolle Integration in den Apple-Kosmos
(+) LTE-Modem serienmäßig
(-) vergleichsweise maue Akkulaufzeit
(-) benötigt zur Erst-Installation ein iPhone
(-) Tracking-Tiefe ausbaufähig
Fazit
Die Watch Ultra 2 ist eine waschechte Smartwatch, die im Alltag und auch beim Sport mit bildschönem Display richtig Spaß macht. Sie punktet mit der Option das Handy auch mal zu Hause zu lassen. Die verbaute Technik ist vorbildlich und hochpräzise. Die größten Nachteile: geringe Akkulaufzeit und nur mit Apple-Produkten kompatibel.
Preis: 899 Euro / Hier bei Amazon kaufen!
Gewicht: 70 g (mit Alpine-Loop-Armband in M/L)
Akku-Laufzeit: rund 2,5 Tage
Coros Apex 2 Pro (Tipp Preis-Leistung 2023)
Die Marke Coros ist in Europa und vor allem in der MTB-Szene noch eher unbekannt. Seit 2018 bauen die US-Amerikaner GPS-Uhren, die in der Lauf-Community hoch angesehen sind. Nicht zuletzt wegen ihrer gesponserten Athleten wie Ultra-Trailrunner Kilian Jornet. Und was für den Trail taugt, muss doch auch zum Bergradfahren gut sein, oder? Zum attraktiven Preis von 499 Euro bekommt man in Sachen Hardware ein Titangehäuse, Saphirglas, enorme Akkulaufzeit und ein geringes Gewicht von 54 g (leichteste Watch im Test!). Laut Herstellerangabe soll auch die Sensorik samt Multi-Band-GPS auf höchstem Niveau liegen. In unserem Test wichen die aufgezeichneten Werte allerdings im Vergleich zu den bekannt exakten Uhren von Garmin und Suunto deutlich ab. Auch der Schrittzähler spuckte viel weniger Schritte am Ende des Tages aus als die Fenix 7.
Am Aktivitätenangebot der Coros merkt man, dass es sich um eine Laufuhr handelt. Radfahren steht zwar zur Auswahl, jedoch ohne dezidierte Disziplinen wie MTB oder Rennrad. Die Coros zeigt nüchtern, aber sinnvoll dennoch alle wichtigen Informationen an. Bedient wird sie wie die Apple Watch über eine Krone, mit der man durch Drehen durchs Menü huscht – prima für die Bedienung mit Handschuhen. Dazu bietet sie zwei Knöpfe sowie Touch-Funktion. Das "Always-On"-Display könnte kontrastreicher sein, Zahlen sind zum Teil sehr klein dargestellt. Die App überzeugt mit guter Bedienbarkeit und ansprechender Darstellung sowie Verbindung zu Strava, Komoot und Co. Trainingsbelastung, Erholungszustand, Herzfrequenzvariabilität sowie Schlaf-Tracking und eine rudimentäre Navigation sind mit an Bord. Der 32-GB-Speicher bietet Platz für GPX-Datein und Musik (nur im MP3-Format). Gut: Die leichte Uhr sitzt wackelfrei am Handgelenk
(+) sehr leicht
(+) gute Bedienung
(+) gute Datenauswertung
(-) Schwächen bei der Messgenauigkeit
(-) kontrastarmes Display
Fazit
Auch wenn die Coros offensichtlich eher für Läufer*innen entwickelt wurde, eignet sie sich wegen der robusten Bauweise auch zum Biken. Wer eine Uhr zum Aufzeichnen seiner Touren und Überwachen seines Fitnesszustands sucht, die dabei mit sehr langer Akkulaufzeit und hervorragender Bedienung überzeugt, dürfte trotz der kleinen Messungenauigkeit mit der Apex 2 Pro zufrieden sein. Sehr leicht und preiswert!
Preis: 499 Euro / Hier bei Amazon kaufen!
Gewicht: 54 g
Akku-Laufzeit: bis zu 30 Tage
Garmin Fenix 7 Pro Sapphire Solar (Testsieger 2023)
Garmin gilt bei Multisport-/GPS-Uhren als das buchstäbliche Maß der Dinge. Wir haben das erst kürzlich vorgestellte Top-Modell Pro Sapphire Solar getestet. Die Uhr kostet stolze 950 Euro und bietet im Vergleich zur weiterhin erhältlichen Fenix 7 Standard ein Titangehäuse, neuste Sensorik, Solarfunktion, kratzfestes Saphirglas sowie eine eingebaute LED-Taschenlampe. Tipp: Die fast 400 Euro günstigere Fenix 7 Standard offeriert ebenfalls neuste Software-Funktionen wie Wetterkarten-Overlay oder "Hillscore" und ist mit 18 Tagen Akkulaufzeit vergleichbar ausdauernd. Das Solar-Modul der Pro-Version soll noch einmal vier Tage mehr Standzeit bescheren.
Generell glänzt die Fenix-7-Serie mit vielen Sportfunktionen – auch speziell für Radfahrer: Mountainbike, Gravelbike oder E-MTB stehen zu Auswahl, dazu lassen sich via "ConnectIQ"-App Programme von Fremdanbietern installieren – viele davon kostenlos. Dank Garmins offenem System gelingt das Koppeln mit verschiedensten Wattmesssystemen, mit Srams AXS-Schaltung und sogar mit E-Bike-Motoren von Specialized, Giant, Shimano und Co. im Nu. Die Uhr zeigt dann etwa E-Bike-Akkustand, den aktuellen Gang oder die Restreichweite an. GPS-Navigation (Karten mit Straßen- und Trailnamen) oder umfangreiches Aufzeichnen und Auswerten der Fitnessdaten sind ohnehin die Stärken von Garmin. Top für Athleten: Ein Morgenbericht sagt, wie es um die Trainingsbereitschaft bestellt ist. Steuern von Musik-Streaming (Spotify u. a.) oder Speichern von Tracks auf dem 32-GB-Speicher ist möglich. Die Garmin-Connect-App ist komplexer aufgebaut als die von Suunto oder Coros, bietet aber auch Trainingspläne. Apps wie Komoot und individuelle "Watchface" können via ConnectIQ heruntergeladen werden. Das transflektive "MIP"-Display ist sehr gut ablesbar. Wer ein "Amoled"-Display möchte, greift zur ansonsten baugleichen Garmin Epix.
(+) komplett ausgestattet, viele Sportfunktionen
(+) tolle E-Bike-Integration
(+) sehr gutes Display mit Solarladung
(-) Connect-App wenig aufgeräumt
(-) stolzer Preis
Fazit
Mit nahezu perfekter Konnektivität, hoher Genauigkeit sowie viel Erfahrung beim Auswerten der Fitnessdaten und GPS-Navigation untermauert Garmin auch im MTB-Segment die Marktführerschaft. Die Fenix 7 Pro ist mit Sicherheit kein Schnäppchen, sie bietet dafür aber von praktischer LED-Taschenlampe über Solarfunktion bis zur neusten Sensorik das Beste, was Garmin derzeit zu bieten hat.
Preis: 950 Euro / Hier bei Amazon kaufen!
Gewicht: 78 g
Akku-Laufzeit: bis zu 22 Tage
Suunto Vertical
Der finnische Outdoor-Uhren-Spezialist Suunto schickt die neue Vertical in den Test. Sie ist die Quasi-Nachfolgerin der 9 Peak und in zwei Versionen erhältlich. Zum einen mit Edelstahlkorpus für 599 Euro und in der hier getesteten Variante mit Titangehäuse und Solarfunktion für stolze 799 Euro. Robustes Saphirglas auf dem großen 1,4"-LED-Display besitzen beide. Auch eine Touch-Funktion ist mit an Bord. Cooles Feature: Suunto erlaubt es, die beiden oberen Anzeigefelder per Touch zu verändern, sodass man zum Beispiel schnell zwischen den Anzeigen Wetter oder Datum wechseln kann. Weniger gut: Das Wischen durch die Widgets erfolgt sehr hakelig. Man gewöhnt sich zwar daran, das ist bei anderen Uhren aber besser umgesetzt. Generell wird die Vertical über drei Tasten bedient. Das gelingt insgesamt sehr intuitiv, will man aber schnell die Taschenlampe oder den Timer einschalten, fehlen die Schnellwahltasten. Morgens bringt die Uhr (ähnlich wie bei Garmin) einen Bericht über die Schlafqualität. Die schön gestaltete App überzeugt, sie lässt auch den Datentransfer zu Apps von Strava oder Komoot problemlos zu.
Am Handgelenk ist die mit 49 mm Durchmesser größte Uhr im Test auf ruppigen Trails spürbar – wobei sie sich im Alltag sehr angenehm trägt. MTB-spezifische Disziplinen sind vorhanden, leider keine fürs E-MTB. Schade: Das Koppeln mehrerer Sensoren wie Watt- und Trittfrequenzmesser ist nicht möglich. Neu für Suunto ist eine Offline-Karten-Funktion, die im Vergleich zu Garmin aber eher rudimentär funktioniert. "Back-to-start"-Navigation ist nicht möglich, Karten mit Straßennamen sind nicht vorhanden. Generell zeichnet die Multi-Band-GPS-Uhr sehr genau auf und überzeugt zudem mit einer extrem langen Akkulaufzeit.
(+) tolle App
(+) gutes Display mit Solarladung
(+) extrem lange Akkulaufzeit
(-) Tragekomfort nicht perfekt
(-) Sensoren nur eingeschränkt koppelbar
(-) Bedienung könnte besser sein
Fazit
Die neue Suunto Vertical besticht mit cooler Optik, hoher GPS-Genauigkeit und den üblichen Smartwatch-Funktionen. Für Mountainbiker*innen, die eine Uhr zum Aufzeichnen von Tour- und Trainingsdaten suchen, ist sie absolut empfehlenswert. Mit Blick auf den hohen Preis würde man sich allerdings einen Funktionsumfang auf GarminNiveau wünschen. Top: die sehr hohe Akkulaufzeit.
Preis: 799 Euro / Hier bei Amazon kaufen!
Gewicht: 74 g
Akku-Laufzeit: bis zu 60 Tage © Bike-X
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.