Ford schätzt, dass weltweit fast 800.000 Autos mit fehlerhaften Takata-Airbags unterwegs sind. Der Hersteller und der ebenfalls betroffene Konkurrent Mazda greifen deshalb zu einer drastischen Maßnahme.

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Laut Ford sind weltweit nach wie vor 765.600 Autos des Konzerns mit fehlerhaften Gasgeneratoren des Zulieferers Takata unterwegs; 374.300 davon sind in den USA zugelassen. Diese Autos wurden in früheren, seit 2015 durchgeführten Rückrufen bereits in die Werkstätten beordert, allerdings kamen ihre Besitzerinnen und Besitzer der Aufforderung nicht nach. Eigenen Angaben zufolge habe der Hersteller erfolglos "mehr als 121 Millionen Versuche unternommen, sie zu erreichen, darunter Briefe, E-Mails, Telefonanrufe, Textnachrichten und mehr als eine Million Besuche bei Kunden zu Hause".

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Aufgrund des Alters dieser Fahrzeuge steige die Wahrscheinlichkeit, dass ein Teil im Inneren des Airbags explodiert und bei einem Unfall scharfe Metallsplitter freisetzt. Dies kann Ford zufolge zu schweren Verletzungen oder zum Tod der oder des Fahrerenden beziehungsweise der Insassen führen. Deshalb fordert der Autobauer die Besitzerinnen und Besitzer der betroffenen Autos erneut eindringlich dazu auf, sich umgehend mit ihren Händlern in Verbindung zu setzen. Für jene, die das nicht tun, greift Ford als Konsequenz zu einer drastischen Maßnahme und spricht für mehrere Baureihen Fahrverbotsempfehlungen aus.

Bei folgenden Modellen sind die Fahrer-Airbags möglicherweise fehlerhaft, weshalb sie laut Ford besser nicht mehr gefahren werden sollten:

  • Ford Ranger Pick-up der Modelljahre 2004 bis 2006
  • Ford Mustang der Modelljahre 2005 bis 2014
  • Ford GT der Modelljahre 2005 und 2006

Bei folgenden Modellen sind die Beifahrer-Airbags möglicherweise fehlerhaft, weshalb sie laut Ford besser nicht mehr gefahren werden sollten:

  • Ford Fusion, Mercury Milan und Lincoln MKZ / Zephyr der Modelljahre 2006 bis 2012
  • Ford Edge und Lincoln MKX der Modelljahre 2007 bis 2010
  • Ford Ranger Pick-up der Modelljahre 2007 bis 2011

Mazda folgt dem Ford-Beispiel und spricht für 82.893 in den USA zugelassene Autos, für die zuvor bereits Rückrufaktionen initiiert wurden, Fahrverbotsempfehlungen aus. Dabei geht es um mehrere Baureihen der Modelljahre 2003 bis 2015, die sich wie folgt aufteilen:

  • Mazda B-Serie Pick-up der Modelljahre 2004 bis 2006
  • Mazda B-Serie Pick-up der Modelljahre 2007 bis 2009
  • Mazda 6 der Modelljahre 2003 bis 2008
  • Mazda 6 der Modelljahre 2009 bis 2013
  • MazdaSpeed 6 der Modelljahre 2006 bis 2007
  • Mazda RX-8 der Modelljahre 2004 bis 2011
  • Mazda MPV der Modelljahre 2004 bis 2006
  • Mazda CX-7 der Modelljahre 2007 bis 2012
  • Mazda CX-9 der Modelljahre 2007 bis 2015

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) ruft die Besitzerinnen und Besitzer der betroffenen Modelle ebenfalls dringend dazu auf, ihre Autos in die Werkstätten zu bringen und die nötigen Reparaturen durchführen zu lassen. Die Situation bleibt jedoch undurchsichtig, da teilweise bereits Rückrufe der Rückrufe durchgeführt wurden, unter anderem wegen möglicherweise mangelhafter Airbag-Reparaturen. In diesen Fällen können die Airbags weiterhin ohne Vorwarnung explodieren und Splitter auf die Fahrzeuginsassen geschleudert werden – oder sich aufgrund falscher Installation gar nicht entfalten.

Ford-Rückruf wegen falscher Airbag-Reparaturen

Erst im Frühjahr 2024 musste die Ford Motor Co. eine solche komplexe "Rückrufaktion einer Rückrufaktion" durchführen, bei der über 250.000 Fahrzeuge erneut überprüft werden mussten. Schlampige Arbeit und falsche Abrechnungen von Autohaus-Technikern beim Austausch der gefährlichen Takata-Airbags sollen laut der "Detroit Free Press" damals zu dieser Situation geführt haben. Die genaue Anzahl der nicht korrekt reparierten Fahrzeuge ist unklar, da weder die Fahrer und die Fahrerin noch Ford oder die NHTSA dies genau wissen.

Bei einigen Fahrzeugen sollen gar keine, bei anderen fehlerhafte Reparaturen durchgeführt worden sein. Allein 231.942 Ranger-Pick-ups aus dem Produktionszeitraum 13. Mai 2003 bis 2. Mai 2006 sollen daraufhin über falsch installierte Airbags verfügt haben, die sich bei einem Unfall nicht entfalten. Weitere 41.600 Fahrzeuge verschiedener Modelle mussten erneut überprüft werden, da es mögliche Probleme bei der Reparatur gab. Laut "motor1" fallen darunter jene Modelle, für die nun auch die Fahrverbotsempfehlung ausgesprochen wurde: 2005 – 2014 Ford Mustang, 2005 – 2006 Ford GT, 2004 – 2011 Ford Ranger, 2006 – 2012 Ford Fusion, 2006 – 2012 Lincoln MKZ/Zephyr, 2006 – 2011 Mercury Milan, 2007 – 2010 Ford Edge und 2007 – 2010 Ford MKX.

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Strafe: 10.000 Dollar pro Verstoß

Ein von der "Detroit Free Press" eingesehenes Ford-Dokument warnte die Händler vor Geldbußen in Höhe von 10.000 Dollar pro Verstoß. Die Händler berichteten der Zeitung, dass einige Betriebe Geldbußen in sechsstelliger Höhe zahlen mussten. Ein Händler, den die Zeitung nicht namentlich nennt, um seine Beziehung zu Ford nicht zu gefährden, nannte es eine "Geldbeschaffungsmaßnahme", mit der ein Teil der massiven Rückrufkosten von Ford ausgeglichen werden soll.  © auto motor und sport

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