Viel zu sehen gibt es (noch) nicht. Lediglich die schwungvolle Front des mehr als 60 Jahre alten Ferrari 330 LM gibt RM Sotheby's auf der eigenen Website preis. Das Auktionshaus versteigert am 13. November 2023 in New York den Rennwagen. Der avisierte Preis hat es in sich: Mehr als 60 Millionen US-Dollar (ca. 55 Millionen Euro) will RM Sotheby's erlösen.

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Auf einen Schlag würde sich der 330 LM in der Liste der teuersten Ferrari auf Platz eins katapultieren. Aktuell steht dort ein 250 GTO, der im Mai 2022 für 48,6 Millionen US-Dollar den Besitzer wechselte. Das Auktionshaus macht in einem kleinen Teaser-Video schon heiß auf den seltenen Ferrari. Alte Bilder aus der Rennhistorie gepaart mit Motoren-Sound und dem Enthüllen des Autos wecken die Vorfreude auf die Auktion.

Video: Teaser: Ferrari 330 LM / 250 GTO von RM Sotheby's

Mehr Einblicke als auf der Website gewährt RM Sotheby's auf dem Instagram-Kanal. Das Interieur ist schlicht. Der silberne Schalthebel und das braune Holzlenkrad mit dem ikonischen Cavallino Rampante stechen ins Auge. Ein Foto zeigt den gepflegten Motor des 330 LM. Das klassische Ferrari-Rot akzentuiert die Startnummer 7 auf der Front, der Seite und dem Heck. Diese trug der Renner in seinem Debütjahr 1962.

Ferrari verpasste dem Rennwagen den damals typischen V12-Motor mit Weber-Vergasern. Der Sauger generiert 390 PS und hat einen Hubraum von vier Liter. Die Höchstgeschwindigkeit gibt die Mythos-Marke beim 330 LM mit 280 Kilometer pro Stunde an. Geschaltet wird per Hand durch die vier Gänge im Oldie-Ferrari. Das Trockengewicht des Rennwagens liegt bei 950 Kilogramm.

Le-Mans-Einsatz für den 330 LM

Die Karosserie des zu ersteigernden Fahrzeugs ähnelt der seines Bruders 250 GTO. Der weiterentwickelte Ferrari 330 LM/GTO, unter diesem Namen trat das Auto unter anderem in Le Mans 1962 an, wurde aufgrund seines Hubraums auch '"4-Liter-GTO" genannt.

Das Modell mit der Chassis-Nummer 3765 schickte Ferrari 1962 auch zum 1.000-Kilometer-Rennen an den Nürburgring. Auf der Nordschleife verlief das Rennen mit dem zweiten Platz von Willy Mairesse und Mike Parkes erfolgreich. Beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans hatten Parkes und sein Teamkollege Lorenzo Bandini kein Glück. Der Engländer verlor die Kontrolle über seinen 330 LM und grub den Ferrari in einer Sandbank der Mulsanne-Kurve ein. Die Hoffnungen auf den Sieg waren dahin.

Laut RM Sotheby's befand sich der Rennwagen zuletzt 38 Jahre in der Hand des aktuellen Besitzers James Jaeger aus Cincinnati. Angeblich soll er 1985 "nur" 500.000 US-Dollar für den Ferrari bezahlt haben. Der 330 LM gewann mehrere Auszeichnungen. Unter anderem einen Ferrari-Club-America-Platinum-Award oder "Best in Show" beim Councours d'Elegance.

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Uhlenhaut-Coupé teuerstes Auto der Welt

Trotz der astronomischen Summe dürfte der Ferrari 330 LM nach Sotheby's-Einschätzung nicht das teuerste Auto aller Zeiten werden. Den Platz an der Spitze belegt seit 2022 das Mercedes-Benz 300 SLR Uhlenhaut-Coupé. Für 135 Millionen Euro wechselte der silberne Mercedes den Besitzer. Motor Klassik kam in den Genuss, das nur zweimal gebaute Fahrzeug im Jahr 2002 zu fahren.

Auch wenn der Ferrari 330 LM nicht das teuerste Fahrzeug der Welt werden dürfte, sind die gehandelten 60 Millionen US-Dollar ein Preis, der im Auto-Kosmos Aufsehen erregt.  © auto motor und sport

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