Elektroautos haben in der kalten Jahreszeit mit einigen Nachteilen zu kämpfen. Im Gegensatz dazu können Erdgasautos im Winter ihre Vorteile als alternative Antriebsform noch deutlicher ausspielen. Dennoch führen sie bislang ein Nischendasein.
Alternative Antriebsformen sind zwar im Kommen, einzelne Modelle sind bislang aber eher am Rande der Zulassungsstatistiken zu finden. Häufig hat dies mit der Unsicherheit der Verbraucher zu tun. Offene Fragen sind zum Beispiel: Wann lohnt sich der Kauf eines alternativ betriebenen Autos? Wie hoch sind die Unterhaltskosten? Wo kann ich im Vergleich zum herkömmlichen Fahrzeug mit Verbrennungsmotor sparen? Und welche Besonderheiten muss ich beachten, zum Beispiel im Winter?
Bei Elektroautos sinkt die Reichweite im Winter drastisch
Letztere Frage ist auf jeden Fall berechtigt, da zum Beispiel von Elektroautos bekannt ist, dass ihre Akkus im Winter weniger leisten. Dadurch sinkt die Reichweite bei Kälte im Vergleich zum optimalen Temperaturbereich enorm. Gleichzeitig steigen damit die Unterhaltskosten, da die Fahrzeuge häufiger geladen werden müssen.
Gilt dies auch für Erdgasautos im Winter? Haben die besonderen Fahrzeuge mit ähnlichen winterspezifischen Nachteilen und Problemen zu kämpfen?
Erdgasautos im Winter sogar sparsamer als Verbrennungsmotoren
Ganz im Gegenteil. Erdgasautos können gerade bei Kälte ihre Vorteile gegenüber Benzin- und Dieselaggregaten voll ausspielen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Test der Fachzeitschrift "auto motor und sport". Die Experten verglichen zehn Modelle mit unterschiedlichen Antriebsarten. Als Testsieger wurde der VW Eco Up ermittelt, ein erdgasbetriebener Kleinstwagen. Mit ihm können Autofahrer im Winter am sparsamsten unterwegs sein.
Nach 750 Kilometern auf Autobahnen, Landstraßen und in der Stadt bei winterlichen Wetterverhältnissen, mit Winterreifen und dem verstärkten Einsatz von Stromverbrauchern konnte der VW Eco Up mit einem Verbrauch von nur drei Kilogramm Erdgas auf 100 Kilometern überzeugen. Daraus ermittelte "auto motor und sport" Kosten von 3,36 Euro pro 100 Kilometer. Dass Erdgasautos im Winter die Nase vorn haben, bewies auch der Zweitplatzierte: Der Fiat Panda Natural Power stieß 104 Gramm CO2 pro Kilometer aus (beim VW Eco Up waren es 82 Gramm CO2 pro Kilometer) und schloss als zweitumweltfreundlichstes Auto ab. Weit hinter sich ließen die Erdgasautos zum Beispiel den mit Benzin betriebenen Fiat 500, der unter denselben Testvoraussetzungen Spritkosten in Höhe von 8,56 Euro auf 100 Kilometern verursachte.
Winterunabhängige Vor- und Nachteile berücksichtigen
Bevor Sie nun zum Erdgasauto greifen oder Ihr Auto umrüsten lassen, sollten Sie sich natürlich über die jahreszeitunabhängigen Vor- und Nachteile dieser Antriebsart informieren. Im Allgemeinen sind Erdgasautos umweltfreundlicher als Diesel oder Benziner und verursachen geringere Unterhaltskosten. Dafür sind sie in der Anschaffung teurer und das Netz an Erdgastankstellen ist bei Weitem nicht so ausgebaut wie das herkömmlicher Tankstellen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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