E-Bikes werden in der Klima- und Energiekrise als Alternative zum Auto immer beliebter. Damit das E-Bike möglichst lange hält, sollte es gepflegt und gewartet werden. Was gilt es hinsichtlich Verschleißteile, E-Bike-Pflege und Versicherung zu beachten?

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Inflation, Energiekrise, Pandemie, Klimakrise – die vielen neuen Herausforderungen regen zum Umdenken an. E-Mikromobilität ist ein vermehrt verfolgter Ansatz, um im Alltag umweltfreundlicher und kostengünstiger von A nach B zu kommen. Die Fortbewegung mit kleinen, elektrisch angetriebenen Transportmitteln gehört in den meisten Städten längst zum Alltag.

Vor allem E-Bikes erfahren seit Beginn der Corona-Pandemie einen regelrechten Boom. Nicht nur im Urlaub oder in der Freizeit wird das E-Bike als Fortbewegungsmittel immer beliebter. Auch für alltägliche Erledigungen oder sogar für den Weg zur Arbeit ist ein Pedelec (Pedal Electric Cycle - die offizielle Bezeichnung für ein Fahrrad mit elektrischer Trittunterstützung) eine attraktive Alternative zum Auto.

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Damit Sie sicher und noch möglichst lange an der Tanksäule vorbeidüsen können und sich die Investition auch finanziell lohnt, sollte das E-Bike pfleglich behandelt werden. Hier erfahren Sie, wie Sie seine Lebensdauer verlängern können.

Effektive Reinigung des E-Bikes

Um Korrosion vorzubeugen, sollte ein E-Bike regelmäßig gereinigt werden, insbesondere nach ausgiebigen Touren. Bike-Shampoos aus dem Fachhandel oder auch ein mildes Spülmittel eignen sich gut. Wichtig ist, dass das verwendete Reinigungsprodukt nicht stark entfettet, da sonst Kunststoffteile wie Dichtungen angegriffen werden könnten.

Entnehmen Sie vor der Reinigung unbedingt Akku und Display und verschließen Sie die Akku-Aufnahme, bevor Sie das Fahrrad zunächst mit einer weichen Bürste und bei Bedarf mit einem Putzlappen oder Schwamm vorsichtig reinigen. Zwischenräume werden mit einer kleinen Bürste, etwa einer Zahnbürste, gesäubert.

Reinigen Sie auch die Steckerpole des Akkus mit einem trockenen Tuch und fetten Sie diese regelmäßig ein. Ein absolutes No-Go zur Reinigung des Pedelecs ist ein Hochdruckreiniger. Der harte Wasserstrahl könnte den geschützt verbauten Motor durch eindringendes Wasser beschädigen.

E-Bike-Kette pflegen

Die Fahrradkette ist ein Verschleißteil. Aufgrund der hohen Antriebskraft eines E-Bikes kann die Fahrradkette je nach Fahrverhalten und Nutzung bereits nach wenigen Monaten reißen. Zwar muss die Lebensdauer eines Verschleißteils sich in einem akzeptablen Rahmen bewegen, Experten reden bei der Kette von rund 1.000 Kilometern bei hochwertigen E-Bikes, jedoch stellt normaler Verschleiß keinen Sachmangel dar.

So greift in den meisten Fällen die Sachmängelhaftung nicht. Reißt die Kette eines relativ neuen E-Bikes, können Sie im Fahrradhandel um Kulanz bitten, jedoch nicht per se auf Gewährleistung pochen. Sanftes Schalten sowie die regelmäßige Pflege der Kette wirken Verschleiß entgegen.

Grober Schmutz wird mit einer Zahn- oder Kettenbürste entfernt; Ritzel und Schaltwerk nicht vergessen. Im Anschluss wird Kettenöl mittig auf die Innenseite der Kettenglieder gegeben.

Da die Fahrradkette durch die Nutzung länger werden kann, sollte auch die Kettenlänge in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Mit einer Kettenverschleißlehre aus dem Fachhandel wird der Abstand zwischen den Kettengliedern überprüft. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, lässt einen Profi nachschauen.

E-Bike Service und Inspektion

Um die Fahrsicherheit zu gewährleisten und sekundären Schäden durch Verschleiß entgegenzuwirken, sollte das E-Bike in regelmäßigen Intervallen überprüft werden. Empfohlen wird, Verschleißteile und sicherheitsrelevante Aspekte etwa alle 2.000 Kilometer zu kontrollieren.

Vielfahrende sind sicherer unterwegs, wenn sie das Pedelec zweimal jährlich zum Sicherheits-Check geben oder selbst inspizieren, wenn entsprechendes Fachwissen vorhanden ist.

Richtiger Umgang mit dem Akku des E-Bikes

Der Akku macht das E-Bike nicht nur schwerer, er macht es auch teuer. Denn ein guter Akku hat seinen Preis. Damit er möglichst lange hält und keine Gefahr vom Akku ausgeht, lesen Sie die Bedienungsanleitung und halten Sie sich stets an die Empfehlungen des Herstellers.

E-Bike-Akku richtig lagern

Akkus mögen keine Hitze, Kälte und Feuchtigkeit. Bei Kälte kann sich die Kapazität des Akkus vorübergehend verringern, extrem hohe Temperaturen können ihm schaden oder sogar gefährlich werden. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (adfc) rät, Akkus im Winter herauszunehmen und diese trocken und bei Zimmertemperatur zu lagern. Wird das Pedelec im Winter bewegt, wird der Akku erst vor dem Fahren wieder eingesetzt.

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Gleiches gilt, wenn das Rad im Sommer nicht im Schatten abgestellt werden kann: dann besser den Akku entnehmen und schattig platzieren. Wird das E-Bike mit dem Fahrradträger des Autos transportiert, sollte der Akku ebenfalls vor der Fahrt entnommen und sicher verpackt im Auto mitgenommen werden.

Pedelec-Akku laden

Die meisten E-Bikes sind mit Lithium-Ionen-Akkus ausgestattet, die eine sehr hohe Energiedichte haben. Sie haben keinen Memory-Effekt, wodurch Teilladungen problemlos möglich sind. Wie viele volle Ladezyklen möglich sind, hängt vom Produkt ab. Die Lebensdauer eines Pedelec-Akkus wird jedoch auch von verschiedenen Faktoren wie Beanspruchung, Lagerung und Nutzungsdauer beeinflusst.

Einige Hersteller haben ihre Akkus mit einem Schutz vor Überlastung und Tiefentladung versehen. Tiefentladung und Vollladung beanspruchen den Akku. Akku-Hersteller Bosch gibt 30 bis 60 Prozent als optimalen Ladezustand des Akkus an, auch bei einer längeren Lagerung. Aufgeladen werden sollten Akkus bei Raumtemperatur ausschließlich mit dem Original-Zubehör.

E-Bike versichern

Wird ein hochwertiges Pedelec gestohlen, ist der Frust groß. Fahrräder und E-Bikes können über die Hausratversicherung versichert werden. Wird ein Rad aus der Wohnung, der verschlossenen Garage oder dem verschlossenen Keller gestohlen, liegt ein Einbruchdiebstahl vor, bei dem die Hausratversicherung greift.

Soll das E-Bike auch außerhalb der eigenen vier Wände versichert sein, kann die Hausratversicherung entsprechend erweitert werden. Informieren Sie sich, bis zu welchem Wert Ihr Rad über die Hausratversicherung versichert ist und welche Schäden und Risiken sie abgedeckt.

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Für sehr hochpreisige Pedelecs kann sich eine gesonderte E-Bike-Versicherung lohnen. Diese kann je nach Versicherungsunternehmen neben dem Diebstahlschutz Zusatzleistungen wie die Übernahme von Reparaturosten nach einem Unfall abdecken.

Stiftung Warentest rät, sich bei der Hausratversicherung über die Höhe des Mehrbetrags für den Versicherungsschutz des Bikes außerhalb des Hauses zu informieren und die Details zu erfragen. Die Angaben können Sie dann mit der ausgewählten E-Bike-Versicherung vergleichen. Bei von Ihnen verursachten Schäden mit dem Pedelec, etwa an einem geparkten Auto, greift die Privathaftpflichtversicherung.

Verwendete Quellen:

  • dekra.de: "Akku beim Transport gut schützen"
  • verbraucherzentrale.de: "Pedelecs – Welcher Versicherungsschutz ist notwendig?"
  • tuev-nord.de: "Mit dem E-Bike durch den Herbst"
  • test.de: "Günstiger Schutz für Rad und E-Bike"
  • bosch-ebike.com: "11 Fragen rund um den eBike Akku"
  • bosch-ebike.com: "Wie pflege ich den Akku optimal und auf welche Lebensdauer ist der Akku ausgelegt?"
  • bosch-ebike.com: "Die richtige Pflege von eBikes"
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