Ducati bringt für 2025 mit einer neuen Panigale V2 und einer neuen Streetfighter V2 zwei neue Mittelklasse-Modelle. Mit leichterem Motor, variabler Ventilsteuerung und weniger Gewicht läuten sie bei Ducati eine Art Zeitenwende ein. Das V in V2 steht fast für Vernunft.
Gerade hat sich Ducati zum zweiten Mal die Krone in der Supersport-Next-Generation-WM gesichert. Mit einer 155 PS starken Panigale V2. Für 2025 müssen die Italiener an dieser Stelle selbstgewählt umplanen. Panigale und Streetfighter V2, mit dem Superquadro getauften V2-Motor, sind dann nämlich passé. Vorhang auf, für die neuen V2-Überflieger aus Bologna: die 2025er-Ducati Panigale V2 und die 2025er-Ducati Streetfighter V2.
Video: Live vor Ort Ducati Panigale V2 und Streetfighter V2 (2025) - Eicma 2024
Neuer Motor ohne Desmo
Das Herz der beiden neuen Ducatis ist ein neuer, 54,5 Kilogramm leichter Motor mit 890 Kubik und ohne Desmodromik. Dafür mit variabler Einlassventil-Steuerung. Dreht sich die Kurbelwelle 10.750 Mal pro Minute, leistet das neue, Euro 5+-taugliche Aggregat 120 PS. Das maximale Drehmoment von 93,3 Newtonmeter erzeugt der 90-Grad-V2 bei 8.250 Touren. Leistungs-Verfechter rümpfen an dieser Stelle kurz die Nase, weil der alte Superquadro mehr Qualm hatte. Allerdings überzeugte er mit seinen rauen Sitten und seiner überspitzten Charakteristik eher sportive Fahrer.
Der neue V2-Motor ist mit 96 zu 61,5 mm kaum langhubiger als sein Vorgänger (zu 100 und 60,8 mm). Allerdings zeigt die Leistungskurve ab 3.000 Touren bis gut 11.000/min immer über 60 Nm an, was an der variablen Ventilsteuerung (IVT) liegt, die die Überschneidung der Ventile um bis zu 52 Grad variieren kann. Mit viel Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen stärkt der neue V2 die Fahrbarkeit und schlug sich unter Ducatis Testfahrer Davide Stirpe auf der Piste in Vallelunga achtbar. Zarte zwei Zehntel lag seine Zeit hinter der Bestmarke mit der alten, 35 PS stärkeren Panigale V2. Was unterstreicht: Die neue Panigale V2 kann Sport. Und der dürfte bei der gleich motorisierten Streetfighter ebenfalls nicht zu kurz kommen.
Neues Chassis und Diät
Neben dem Motor der neuen Panigale V2 und Streetfighter V2 sorgt das Gewicht der beiden neuen Ducatis für Freudenschreie aus dem Fahrerlager: ohne Benzin wiegt die neue Ducati Panigale V2 nur 177 Kilo, die alte Version wog 193 kg ohne Sprit. Die 16-Kilo-Diät der Panigale summiert sich aus 9,4 Kilo, die der neue V2 weniger wiegt als der Superquadro, der aus der Panigale V4 bekannten neuen Bauweise der 2-Armschwinge und dem neuen Aluheck, das ein Stahlrohrkonstrukt ablöst. Die unverkleidete Streetfighter V2 bringt nur 176 Kilo ohne Benzin auf die Waage.
Video: Test-Talk: Neuer Ducati V2-Motor
Fahrwerke der Panigale V2 S und Streetfighter V2 S
Wie gewohnt bietet Ducati für die Panigale V2 und die Streetfighter V2 je eine S-Version an. Deren Fahrwerke zieren Federelemente von Öhlins vorn wie hinten, anstatt der Gabel von Marzocchi und dem Federbein von KYB, die bei den Basis-Varianten zum Einsatz kommen. Zusätzlich verzichtet Ducati bei den S-Versionen auf den Sozius-Sitz. Ebenfalls keine Überraschung ist die Bremsanlage von Brembo mit M50-Sätteln vorn, unabhängig ob mit oder ohne S.
Mittelklasse mit Premium-Elektronik
Ducati-typisch fällt das Elektronikpaket der neuen Panigale V2 und Streetfighter V2 mit 6-Achsen-IMU-Überwachung üppig aus. Vier einstellbare Fahrmodi, Kurven-ABS und -TC, ein neues 5-Zoll-TFT-Display, Wheelie- und Motorbremskontrolle, Quickshifter samt Blipper – alles im Serienumfang dabei. Genau wie die von Ducati als komfortabel bezeichneten Lenkerstummel, die knapp oberhalb der oberen Gabelbrücke liegen und den Fahrersitz in 837 Millimeter Höhe überragen.
Noch mehr Komfort gewünscht? Dann lohnt der Blick zur ebenfalls neuen Streetfighter V2, die wie gewohnt aufs Kunststoffkleid verzichtet und einen breiten Lenker trägt, ansonsten aber alle Neuerungen der Panigale V2 aufweist.
Was kosten die neuen V2-Modelle von Ducati?
MOTORRAD hofft, den vermeintlich vernünftigen Ansatz der neuen Streetfighter V2 und Panigale V2 in den Preisen wiederzufinden. Also deutlich niedriger als die aktuellen 18.690 Euro für die Streetfighter und 20.690 Euro für die Panigale. Und tatsächlich sinken die Preise – und zwar deutlich. Die Streetfighter V2 startet bei 15.490 Euro, als S bei 17.990 Euro. Die Ducati Panigale startet bei 16.390 Euro, wer die S will, zahlt mindestens 18.890 Euro. Wem die Farbauswahl gewöhnlich schwerfällt, dem hilft Ducati mit der Auswahl zwischen Rot und Rot.
Fazit
Ducati stellt die 2025er-Modelle Panigale V2 und Streetfighter V2 vor. Mit einem neuen, leichteren Motor ohne Desmodromik und variabler Ventilsteuerung bieten sie 120 PS und 93,3 Nm Drehmoment. Positiver Nebeneffekt der neuen Konstruktion ist eine Gewichtsersparnis zu den aktuellen Modellen von bis zu 16 Kilo und das deutliche Sinken der Preise. Verkaufsstart ist im Januar 2025. © Motorrad-Online
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