Abenteuer, Fahrspaß und alltagstauglich in einem, ob das geht? Im Dacia Duster TCe 150 4x4 auf jeden Fall – hier mit 150 PS, Sechsganggetriebe und Allrad im Test.
Dacia hat bereits den Nachfolger vorgestellt, doch noch ist der bisherige Duster erhältlich, etwa in der Kombination aus dem Top-Benziner (150 PS) und zuschaltbarem Allradantrieb. Damit ist ein manuelles Sechsganggetriebe zwangsgekoppelt – und das liefert dank seiner eigenwilligen Übersetzung einen ganz speziellen Fun-Faktor.
Für den Einsatz im Gelände oder ausgemacht steile Strecken ist der erste Gang besonders kurz ausgelegt. Dazu passen die Böschungswinkel an den Überhängen – vorn 30, hinten 31 Grad – sowie der optionale Unterfahrschutz aus Stahl. Das ist wichtig für alle, die sich tatsächlich abseits der Straße versuchen wollen oder müssen und dafür mit dem 4×4-Duster ein noch bezahlbares Vehikel finden.
Fahrspaß der speziellen Art
Alle anderen profitieren jedoch auch vom Getriebe, weil es bis in den fünften Gang recht eng gestuft ist und dann in einen finalen Overdrive mündet. Das bedeutet: Man fährt an, schaltet, gibt Gas, schaltet und so weiter. Das ist nicht nur praktisch für alle, die einen Hänger ziehen wollen (bis zu 1.500 kg). Es macht vor allem unglaublich Laune, weil der etwas lethargische Antrieb auf diese Weise nur so sprüht vor Lebendigkeit.
Der Sprintwert bis 100 km/h gibt das quirlige Gefühl kaum wieder; er ist deshalb so lang, weil man bis zum Erreichen des Landstraßentempos dreimal den Schalthebel mit festem Griff durch die knochige Mimik rasten muss/darf. Ja, das ist noch aktives Fahren aus der guten alten Zeit, auf das man sich bewusst einlassen sollte. So viel zum Spaß am Dacia Duster TCe 150.
Eher dröge ist und bleibt der Rumäne bei der Materialqualität – sie gipfelt in einem konkurrenzlos labbrigen Ladeboden. Und in der Sitzposition, die man sich mit viel Verstellerei erarbeiten muss, ohne jemals wirklich zufrieden zu sein. Oder auch in der Anzahl der Sicherheitsassistenten. In all diesen Punkten darf man vom völlig neu konstruierten Nachfolger mehr erwarten.
Doch gerade ein fehlender Wächter erhöht die Freude am Fahren ungemein: Generation zwei hat noch keinen Tempowarner, nervt also nicht mit gängelnder Piepserei, wenn das System ein Schild falsch interpretiert. Möglicherweise lohnt es sich allein schon deshalb, nicht auf den neuen Dacia Duster zu warten, der auch einen Tempo-Gängler serienmäßig haben wird, sondern sich jetzt noch einen aktuellen auf die Seite zu stellen. Dabei aber beachten: Für den Spaß am Fahren muss es das kurze Sechsganggetriebe sein. © auto motor und sport
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