Continental bringt mit EcoContact 7 und 7 S einen Reifen auf den Markt, der dank Golfball-Grübchen besonders aerodynamisch ist.
Continentals neue Pkw-Sommerreifen EcoContact 7 und 7 S sind für alle Antriebsarten geeignet. Der Hersteller betont, dass die Reifen effizienter und bei den Abrollgeräuschen leiser seien als ihre Vorgänger. Fürs Energiesparen verwendet Conti bei den neuen Reifen seine Green-Chili-3.0-Gummimischung, die auch schon beim Ganzjahresreifen Continental AllSeasonContact 2 im Einsatz ist. Die Conti-Ingenieure ergänzen aber, dass sie bei EcoContact 7 und 7 S neue Materialien in der Reifenkarkasse sowie in der Innenschicht und der Reifenwand nutzen. Die optisch auffälligste Neuerung kommt allerdings aus dem Golfsport: Die Reifen sind mit Golfball-Grübchen, auf Englisch Dimples, versehen.
In den Größen von 17 bis 22 Zoll sind die Seitenwände und Schultern der Reifen mit 1.500 bis 1.800 dieser Grübchen überzogen. Wie auch bei Golfbällen, so haben die Dimples bei den Conti-Reifen eine unterschiedliche Form und Größe. Bei Golfbällen beeinflussen die Dimples das Flugverhalten enorm. Während der Flugphase bilden sich in den Grübchen kleine Verwirbelungen, die die laminare in eine turbulente Grenzschicht wandeln. Deshalb löst sich die Strömung etwas später von der Oberfläche des Balls ab, was die Größe der in Flugrichtung hinter dem Ball befindlichen Totwasserzone verringert. In dieser sogenannten Totwasserzone herrscht Unterdruck – je kleiner die Zone ist, desto niedriger ist der Druckunterschied zur Anströmseite. Die Abbremsung in Flugrichtung ist also deutlich reduziert – je nach einwirkender Schlagkraft, fliegt ein mit Dimples versehener Golfball bis zu viermal weiter als ein Exemplar mit glatter Oberfläche. Die Conti-Ingenieure haben diese Technik jetzt auf ihre Reifen übertragen.
Ab 130 km/h am wirksamsten
Auf unsere Nachfrage betonen die Ingenieure, dass sie die Reifen-Seitenwände in den vergangenen Jahren ohnehin schon deutlich aerodynamischer gestaltet haben. So haben sie Erhebungen reduziert und die Seitenwandaufdrucke sind nach innen gerichtet. Die aerodynamischen Anpassungen mit den Golfball-Grübchen sollen vor allen Dingen bei Geschwindigkeiten ab 130 km/h Vorteile bringen, bei niedrigen Geschwindigkeiten nehme der Effekt exponentiell ab. Im Vergleich zu Referenzreifen wie dem hauseigenen EcoContact 6 haben die Ingenieure Effizienzsteigerungen nachgewiesen – sie teilen uns aber mit, dass sie keine konkreten internen Simulationsergebnisse veröffentlichen.
Aktuell spendiert Continental diese Technologie nur seinen neuen Sommerreifen EcoContact 7 und 7 S. Ein Ausrollen des Energiespar-Tricks auf Winter- und Ganzjahresreifen sei aber möglich – insbesondere, wenn die Autohersteller als Erstausrüster danach verlangen.
Leiser – auch für Anwohner
Außerdem haben die Conti-Ingenieure den Abstand und den Winkel der Profilblöcke optimiert – für ein niedrigeres Abroll-Geräuschniveau. Speziell bei Geschwindigkeiten von zirka 50 km/h sollen die Geräuschemissionen abgesenkt sein, wovon auch Passanten und Anwohner profitieren sollen.

Die Entwickler differenzieren: Bei EcoContact 7 geht es um eine Effizienzverbesserung, beim 7 S kommen noch eine verbesserte Nasshaftung und ein ebenso verbessertes Handling hinzu. Erstausrüster-Freigaben gibt es für die beiden Reifentypen bereits von BYD, Mercedes und VW. © auto motor und sport