Die Polizei in Aachen hat auf der Bundesautobahn 44 einen ungewöhnlichen Fund gemacht. Ein 60-jähriger Autofahrer wurde von der Bundespolizei gestoppt, als er auf einem Anhänger eine Artilleriekanone transportierte.
Der Vorfall ereignete sich am Donnerstagnachmittag (31.10.2024) nahe der deutsch-belgischen Grenze, als der Mann mit seinem Kleintransporter und der auffälligen Fracht von Belgien nach Deutschland einreiste.
Ladungssicherung nicht das Problem
Beamte der Bundespolizei hielten das Gespann am Rastplatz Tunnel an, um den Fahrer zu kontrollieren. Nach Angaben der Polizei war die Kanone ordnungsgemäß verschnürt, und das Kanonenrohr war mit Folie umwickelt. Der 60-Jährige gab an, ein Sammler zu sein und die Artilleriekanone für 9.000 Euro in Belgien gekauft zu haben. Die Ladungssicherung sei dabei "nicht das Problem" gewesen, wie ein Polizeisprecher betonte.
Da die vollständige Demilitarisierung der Kanone vor Ort nicht festgestellt werden konnte, wurde der Verdacht auf einen Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz geäußert. Eine hinzugezogene Streife der Landespolizei Aachen stellte fest, dass unklar sei, ob die Waffe noch schussfähig sei. Die Artilleriekanone wurde daher beschlagnahmt und abtransportiert. Der Vorfall wurde zur Anzeige gebracht.
Ist die Kanone funktionsfähig?
Der Sprecher der Bundespolizei erklärte, dass die Kanone nun von Experten untersucht werden müsse, um festzustellen, ob sie tatsächlich noch funktionstüchtig ist. Bis auf Weiteres befindet sich das Geschütz auf dem Gelände der Landespolizei in Aachen. Die Ermittlungen werden zudem klären, um welches Modell es sich handelt und ob die Artilleriekanone korrekt demilitarisiert wurde.
Der Transport von militärischen Geschützen unterliegt strengen gesetzlichen Regelungen. Das Kriegswaffenkontrollgesetz verlangt, dass solche Waffen, wenn sie in Privathand gelangen, vollständig unbrauchbar gemacht werden müssen. Sollte sich herausstellen, dass die Kanone noch schussfähig ist, drohen dem Fahrer erhebliche rechtliche Konsequenzen. Die Polizei betont, dass es nicht alltäglich sei, eine solche Ladung auf deutschen Autobahnen zu kontrollieren. Der Fall wird weiterhin von der Landespolizei in Aachen untersucht, die auch prüfen wird, ob der Fahrer möglicherweise weitere Auflagen hätte beachten müssen. © auto motor und sport
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