So sieht die Stiftung "Comité permanent du Salon international de l'automobile" als Ausrichter "zu viele Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit der Automobilindustrie" und einen "Attraktivitätsverlust der großen europäischen Automobilmessen" auf dessen Basis eine Planung nicht zukunftssicher erscheint.
Video: Messe-Rundgang auf dem Autosalon Genf 2024
IAA und Paris zu große Konkurrenz
"Das mangelnde Interesse der Hersteller am Genfer Salon in einem schwierigen Umfeld, die Konkurrenz durch die Messen in Paris und München, die von den lokalen Konzernen bevorzugt werden, sowie die Investitionen, die notwendig sind, um den Salon am Leben zu erhalten, haben es unmöglich gemacht, die Veranstaltung fortzusetzen", so Alexandre de Senarclens, Präsident der Stiftung.
Mit dem Wegfall der Geneva International Motor Show (GIMS) verliert auch die Stiftung ihren Zweck und wird daher die Stiftungsaufsichtsbehöre des Kantons um die Auflösung ersuchen. Die Geneva International Motor Show Qatar ist weiterhin für den November 2025 in Doha geplant.
Corona legte den Genfer Autosalon lahm
Der Genfer Autosalon war die erste große Automesse, die wegen der Corona-Pandemie Anfang 2020 angesagt wurde, in dem Zuge fand die Messe in den Folgejahren nicht mehr statt. 2024 gab es ein Comeback, das jedoch nicht von Erfolg gekrönt war. Zahlreiche Autohersteller hatten abgesagt.
Der Genfer Autosalon, der 1905 zum ersten Mal in einem Wahllokal am Boulevard Georges-Favon stattfand, hat eine lange Tradition als Plattform für die Präsentation neuer Fahrzeuge. In seiner über hundertjährigen Geschichte wurden hier zahlreiche Fahrzeuge vorgestellt, die die Entwicklung des Automobils maßgeblich beeinflusst haben. 1982 zog der Salon vom alten Palais des expositions in der Innenstadt zum modernen Messekomplex Palexpo um, was den Beginn einer neuen Ära markierte.
Ein charakteristisches Merkmal des Genfer Autosalons waren die strengen Beschränkungen beim Bau der Messestände, die seit der Gründung für eine gute Übersichtlichkeit sorgten. Während in den 1920er-Jahren nur Teppiche und Grünpflanzen zur Standgestaltung erlaubt waren, lockert man später die Stand-Vorgaben auf eine maximale Bauhöhe von 1,40 Meter.
2005, zur 75. Ausgabe, verzeichnete die Messe mit 747.700 Eintritten einen Besucherrekord. Im Juni 2020 gab die Stiftung, die die Rechte am Autosalon besitzt, bekannt, die Messe zu verkaufen, der Markenwert sollte bei rund 15 Millionen Franken, rund 14,7 Millionen Euro, liegen.
Die 91. Ausgabe des Salons im Jahr 2024 spiegelte den Wandel der Automobilbranche wider. Mit nur rund 20 Ausstellern und der Nutzung von drei der sieben Hallen war die Messe deutlich kleiner als in früheren Jahren. Von den etablierten Herstellern war nur noch Renault vertreten. © auto motor und sport
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