Ariel stellt den Nomad 2 vor – einen potenten Buggy mit Straßenzulassung, der sich aber erst abseits befestigter Straßen richtig wohl fühl.

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Seit der Vorstellung des Atom im Jahr 2000 ist der englische Leichtbau-Spezialist Ariel bekannt für minimalistische Fahrzeug-Konzepte und maximalen Fahrspaß. 2015 präsentierten die Briten den Straßenbuggy Nomad, der es als R-Version mit einem aufgeladenen Honda-Motor auf 344 PS brachte. Jetzt folgt der Nomad 2 mit stärkerer Offroad-Orientierung, aber ganz ähnlichem Konzept.

Video: Kurz erklärt: Ariel Atom 4R

Dennoch unterscheidet sich der Nomad 2 in fast jedem mechanischen Detail von seinem Vorgänger. Nur der Tankdeckel und der Pedalkasten sind vom äußerst erfolgreichen Originalkonzept übrig. Seit 2015 wurden von diesem nämlich mehrere Hundert Exemplare aus Ariels kleinem Werk in Somerset verkauft.

Komplett neuer Motor und Antrieb

Die größte mechanische Änderung am Nomad 2 ist die Einführung eines 2,3-Liter-Vierzylinder-Turbomotors von Ford, der vom aktuellen Focus ST stammt. Er ist in drei Leistungsstufen erhältlich: 260 PS und 385 Nm Drehmoment, 302 PS und 450 Nm oder 305 PS und 520 Nm, wobei die Werte von der vom Besitzer gewählten Leistungskennlinie abhängen. Das Standardgetriebe ist eine Sechsgang-Handschaltung von Ford. Ariel plant jedoch, ein sequenzielles Sechsganggetriebe gegen Aufpreis anzubieten. Das komplette Kraftpaket sitzt selbstverständlich im Heck und treibt nur die Hinterräder an, die mit den Offroad-A/T-Reifen Yokohama Geolandar im Format 235/70 R16 bezogen sind.

Ariel geht davon aus, dass der Ford-Antrieb in Zukunft leichter erhältlich sein wird als der importierte 2,4-Liter-Honda-Vierzylinder des Nomad 1, der in der Basisversion 235 PS leistete. Es gibt jedoch keine Pläne, den leistungsstarken Civic-Type-R-Motor, der in der mittlerweile vierten Generation des Atom verbaut wird, zu ersetzen.

Bessere Fahrleistungen

Alle Varianten dürften deutlich schneller sein als der Nomad 1, der bereits mit einer Beschleunigungszeit von 3,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu den schnellsten auf der Straße zählte. Um aus 215 km/h (Topspeed) anständig zu verzögern, übernimmt der Nomad 2 die 288-mm-Scheibenbremsen des Atom und ist serienmäßig mit ABS ausgestattet. Das Bremssystem kommt wegen des geringen Gewichts ohne Bremskraftverstärker aus. Apropos Gewicht: Die ersten Daten sprechen von nur 715 Kilogramm Gesamtmasse.

Das ist minimal mehr als beim Vorgänger, dafür ist der Ariel Nomad 2 mit 3,40 Meter auch etwas länger geworden. Die Breite beträgt 1,86 Meter, die Höhe 1,48 Meter. Zudem ist die Gesamtsteifigkeit des Fahrgestells samt Rahmen um 60 Prozent gestiegen. Wie beim Atom 4 besteht das Skelett-Spaceframe-Chassis des Nomad 2 aus dickeren Rohren als das seines Vorgängers, wobei die wichtigsten Seitenelemente neu positioniert wurden, um einen besseren Zugang zum Cockpit zu ermöglichen.

Rallyetaugliche Aufhängung

Die Doppelquerlenker-Aufhängung des Nomad 2 verfügt über eine Anti-Dive- und Antisquat-Geometrie, die trotz längerer Federwege für mehr Stabilität sorgt. Chefingenieur Jim McKechnie sagt, dass das Nomad 2 die bemerkenswert weiche und stoßdämpfende Fahrt seines Vorgängers auf holprigen Straßen beibehält, diese aber noch schneller bewältigen kann. Auch Traktionskontrolle und Stabilitätskontrolle sind möglich, da Ariel das Auto so konzipiert hat, dass es die Anforderungen für die Zulassung von EU-Kleinserien erfüllt. Dadurch ist es nicht mehr dem britischen IVA-Genehmigungsverfahren (Individual Vehicle Approval) unterworfen und kann in Europa in einer Stückzahl von bis zu 1.000 Einheiten pro Jahr angeboten werden.

Das Cockpit ist entsprechend minimalistisch mit Schalensitzen aus Verbundwerkstoff, einem kleinen digitalen Instrumentenpaket vor dem Fahrer und deutlich beschrifteten Schaltern in Blöcken auf einer einfachen Blende. Dahinter steckt eine hoch angebrachte, selbstschützende Verkabelung, die dafür sorgt, dass der Nomad 2 auch unter härtesten Bedingungen funktioniert. Prototypen haben bereits über 8.000 Kilometer auf walisischen Rallye-Teststrecken zurückgelegt, wobei die Ariel-Ingenieure davon ausgehen, dass ein Kilometer auf der Teststrecke etwa der 50-fachen Strecke auf herkömmlichen Straßen entspricht.

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Günstig sind solche umfangreichen Tests natürlich nicht. Traditionell sind Ariel-Kunden allerdings zahlungskräftig. Für das neue Modell trudelten bei Ariel bereits 80 Vorbestellungen ein, obwohl das Auto noch nicht einmal vorgestellt war. Die Preise für den Ariel Nomad 2 beginnen erst bei 60.000 britischen Pfund – das sind aktuell umgerechnet rund 71.000 Euro.  © auto motor und sport

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