Zu dieser Zeit im Jahr regnet es häufiger, es wird kälter und manchmal fegen auch Sturmausläufer über das Land. Mit dem Rad da noch draußen zu fahren, ist nicht für jeden eine Option. Gut, dass es da moderne, smarte Rollentrainer mit allerlei passenden Trainings-Apps gibt, um in der heimeligen Stube trotzdem fit zu werden. Doch welche ist da die richtige, wie soll man bei dem großen Angebot die Übersicht behalten? Wir geben dir genau dazu einen Überblick und sagen dir, welche zu deinen Bedürfnissen passt.

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Unfassbar eintönig, öde, langweilig und einfach kein Ersatz für eine Ausfahrt in der Natur: Das sind oft die angebrachten Argumente, die gegen ein Rollentraining sprechen. Wer gezielt mit Trainingsplan trainieren möchte, hat auf der Rolle die besseren Möglichkeiten. Auf der Straße ändern sich Untergrund und Steigung, wegen des Verkehrs muss man mal bremsen, mal beschleunigen. Auf der Rolle hingegen lassen sich alle Faktoren genau kontrollieren. Außerdem kommen die meisten smarten Rollentrainer mit eingebauter Watt-Messung, ein Vorteil für gezieltes Training.

Stellt sich nur noch die Frage, mit welchen Rollentrainings-Apps das Training besonders effektiv (und vielleicht auch ein wenig unterhaltsam) ist. ROADBIKE hat sich durch die Masse der Trainingsapps probiert und nennt Stärken und Schwächen.

Die besten Rollentrainer-Apps im Überblick

Zwift

Nachts um 3 Uhr Lust auf eine gemeinsame Ausfahrt? Wenn sich noch irgendwo dafür Gesellschaft findet, dann auf Zwift. Wie New York scheint auch Watopia, die Zwift- eigene Insel, niemals zu schlafen. Rund um die Uhr gibt es Gruppenfahrten oder Rennen, auch wer auf eigene Faust eine der vielen Welten von Makuri Islands über London oder New York erkundet, ist nie allein unterwegs.

Die riesige Nutzerzahl ist das große Pfund von Zwift. Wer mit seinen Freunden eine virtuelle Ausfahrt organisieren will, trifft sich dort. Hinzu kommt, dass die Entwickler fast permanent Features oder Erweiterungen bereitstellen. Nur bei der Grafik erkennt man so langsam, dass die Engine schon einige Jahre auf dem Buckel hat – Rouvy oder MyWoosh zeigen deutlich detailliertere und realistischere Landschaften. In Sachen Langzeitmotivation oder Umfang können sie alle allerdings nicht mit Zwift mithalten, denn neben dem Fahren in den virtuellen Welten lässt sich auf Zwift auch veritabel trainieren und mit Plan an der eigenen Frühjahrsform arbeiten, wenn auch nicht ganz mit der Vielfalt und den Anpassungsmöglichkeiten, wie es die rein aufs Training fokussierten Apps wie TrainerRoad erlauben.

👍 Das gefällt

  • riesige Community
  • größter Unterhaltungsfaktor
  • gute Trainingsmöglichekiten
  • hohe Langzeit-Motivation

👎 Das gefällt weniger

  • Grafik etwas älter

Training: 🚲🚲🚲🚲🚲

Gaming: 🚲🚲🚲🚲🚲🚲🚲🚲

Preis: 14,99 Euro (Monat) / Probezeit: 14 Tage

TrainerRoad

Keine Spielereien, sondern nur effektives, fokussiertes Training gewünscht? Dann ist TrainerRoad die richtige App. Das Programm verzichtet auf jeglichen Schnickschnack oder unterhaltende Elemente wie Videos und virtuelle Landschaften. Dafür bietet es aber eine beeindruckende Fülle an unterschiedlichen Workouts und die nach ROADBIKE-Einschätzung beste Möglichkeit, Trainingspläne sowohl vom Umfang wie auch vom konkreten Zeitplan an die eigenen Bedürfnisse und Jahreshöhepunkte anzupassen.

Ob man beispielsweise für einen Granfondo trainiert oder seine Kletterfähigkeiten verbessern möchte – TrainerRoad bietet das passende Programm. Auch lässt sich der Trainingsplan so gestalten, dass man die Wochentage angibt, an denen die Workouts stattfinden sollen. Dank der "TrainNow"-Funktion schlägt die App darüber hinaus täglich drei passende Workouts vor, selbst wenn man gerade keinen aktiven Trainingsplan hat. Weiteres interessantes Feature: Die App kann via KI aus zurückliegenden Trainings einen FTP-Wert als Richtwert ermitteln, der nach unserer Erfahrung recht gut funktioniert. Allerdings sollte man ihn zum Abgleich vor dem Start eines neuen Trainingsplans durch einen echten FTP-Test ergänzen.

Die Trainingspläne bei TrainerRoad gefallen uns sehr gut, vor allem die Möglichkeit, diese individuell anzupassen. Per Drag&Drop lassen sich die Workouts zwischen den Wochentagen verschieben, außerdem besteht die Möglichkeit, diese auf Wunsch nach draußen zu verlegen. Das bietet sich natürlich vor allem für längere Grundlagen-Einheiten an. Dann können sie entsprechend bearbeitet werden, wenn ein entsprechendes Garmin- oder Wahoo-Konto mit TrainerRoad verknüpft ist, poppen die Workouts dann nach der nächsten Aktualisierung auf dem Endgerät auf und können absolviert werden.

Weiteres Plus bei TrainerRoad: Per Klick können im Trainingsplan Einträge gemacht werden, beispielsweise wenn man im Urlaub oder krank war. Außerdem checkt die App bei jedem Start, ob der Trainingsplan aufgrund der zurückliegenden Einheiten angepasst werden muss – also beispielsweise Einheiten mit geringerer Intensität oder Trainingsstress-Score (TSS) besser geeignet sind. Die Änderungen werden angezeigt und können dann vom Nutzer übernommen oder auch abgelehnt werden. Außerdem erkennt die hinterlegte KI den eigenen Trainingsstress und markiert die Tage dann gelb oder gar rot, wenn ein Übertraining droht und vielleicht ein Ruhetag angebracht wäre.

Was allerdings nicht ganz so gut gefällt: Längst nicht alle Workouts sind mit erklärenden Texten hinterlegt, sondern sind ganz einfaches Abfahrten der vorgegebenen Intervalle. Das Unterhaltungsprogramm währenddessen muss ich jeder Nutzer selbst zusammenstellen, sei es mit Musik oder Videos. Das erfordert vor allem langfristig ein deutlich höheres Commitment und mehr Disziplin der Nutzer als stärker unterhaltungs-fokussierte Apps wie Zwift.

👍 Das gefällt

  • sehr viele Anpassungsmöglichkeiten
  • klarer Fokus auf das Training
  • viele Workouts
  • Trainingspläne passen sich an

👎 Das gefällt weniger

  • keine Unterhaltung
  • nur teilweise auf Deutsch

Training: 🚲🚲🚲🚲🚲🚲🚲🚲

Gaming: 🚲

Preis: 19,95 US-Dollar (189 USD / Jahr) / Probezeit: 30 Tage

Wahoo Systm

Effektiv trainieren, aber Spaß und Unterhaltung sollen dabei nicht zu kurz kommen? Dann ist Wahoo Systm eventuell das Passende. Denn die App setzt einen klaren Fokus auf gezielte Workouts und Trainingspläne, untermalt die Einheiten aber entweder mit passenden Szenen aus Profirennen oder aber man geht mit Protagonisten wie Mike Cotty auf eine landschaftliche Entdeckungsreise, während man seine Intervalle abspult.

Das macht die Zeit auf der Rolle deutlich unterhaltsamer. Die Trainingspläne selbst lassen sich gut auf die eigenen Bedürfnisse anpassen, ein Alleinstellungsmerkmal ist außerdem das 4DP-Profil, das nicht nur den bekannten FTP-Wert ermittelt, sondern beispielsweise auch die Sprintfähigkeit ausgibt und so erlaubt, gezielt an individuellen Schwächen zu arbeiten. Außerdem bietet Systm als einzige App zusätzlich die Möglichkeit, die Einheiten auf dem Rollentrainer mit Yoga-, Mental- oder Rumpftraining zu ergänzen, um den Winter über auch in diesen oft unterschätzten Bereichen Fortschritte zu machen.

👍 Das gefällt

  • unterhaltsame Trainingseinheiten
  • viele und anpassbare Trainingspläne
  • optional Core- oder Yoga-Training
  • 4DP-Profil

👎 Das gefällt weniger

  • etwas höherer Preis

Preis: 16,49 Euro (160 Euro / Jahr) / Probezeit: 14 Tage

Training: 🚲🚲🚲🚲🚲🚲🚲

Gaming: 🚲🚲🚲🚲

Rouvy

Lust auf eine kleine Weltreise mit dem Rad? Und das, ohne das Haus zu verlassen? Die Trainings-App Rouvy bietet eine beeindruckende Fülle an verschiedenen, fast fotorealistisch nachgebildeten Strecken rund um den Globus an, von der kalifornischen Pazifikküste bis Vietnam, von den Lavendelfeldern der Provence bis nach Neuseeland.

Kleiner Nachteil: Bis auf die begleitenden Bots, die einem Windschatten geben, ist man oft allein unterwegs, die Interaktion mit anderen kommt da zu kurz. Auch Rennen/Events werden angeboten, allerdings sind es selten mehr als zweistellige Teilnehmerzahlen – was Luft nach oben lässt. Zudem bietet Rouvy Trainingspläne für ganz unterschiedliche Zwecke an. Das startet vom Anfänger-Plan für die Heranführung an gezieltes Rollentraining bis hin zu abgestimmten Trainingsplänen für die Formverbesserung. Erfreulich, dass die Zeitumfänge mit bis zu drei Stunden pro Woche gut in den Alltag von Hobbysportlern zu integrieren sind, doch lassen sich die Pläne nicht so gut wie bei anderen Apps anpassen.

👍 Das gefällt

  • beeindruckende Landschaften
  • riesiges Streckenangebot auf der ganzen Welt

👎 Das gefällt weniger

  • Trainingspläne ausbaufähig
  • wenig Gesellschaft

Preis: 15 Euro/ Monat (144 Euro/Jahr) / Probezeit: 14 Tage

Training: 🚲🚲🚲🚲

Gaming: 🚲🚲🚲🚲🚲

My Woosh

Erst seit Kurzem ist MyWoosh am Start, mit Investorengeldern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten möchte der Newcomer dem Branchenprimus Zwift das Wasser abgraben – und kann es sich deshalb leisten, auf Abo-Zahlungen zu verzichten.

Erster Erfolg: Die offiziellen UCI-Indoor-Weltmeisterschaften von 2024 bis 2026 finden auf MyWoosh und nicht, wie bisher, auf Zwift statt. Die App selbst bietet viele verschiedene Strecken in computergenerierten Welten von Belgien über Arabien bis nach Australien, auf denen man allerdings oft recht einsam unterwegs ist. Die Events/Rennen erfreuen sich hingegen wachsender Beliebtheit. Darüber hinaus lassen sich Workouts oder Trainingspläne absolvieren, das Angebot an Plänen ist aber weniger vielseitig wie bei der darauf spezialisierten Konkurrenz.

👍 Das gefällt

  • keine Abokosten
  • optisch sehr ansprechende Welten
  • gute Streckenauswahl, viele Events

👎 Das gefällt weniger

  • teils wenig los
  • Trainingspläne eher rudimentär

Preis: gratis

Training: 🚲🚲🚲🚲

Gaming: 🚲🚲🚲🚲🚲🚲

Tacx Trainings App

Bei den Rollentrainern zählt Tacx – mittlerweile unter dem Dach von Garmin – zu den Branchengrößen und bietet folgerichtig eine passende App fürs Rollentraining an, die es in drei Versionen mit unterschiedlichem Umfang gibt. Eine rudimentäre Basisversion ist kostenlos, für die Premium-Features wie Filme oder Trainingspläne werden immer noch günstige 9,99 Euro pro Monat fällig. Wer die Filme in HD sehen möchte, zahlt 13,99 Euro.

Kern der App und ihr herausragendes Merkmal sind die schon seit Jahrzehnten bekannten und beliebten Tacx-Filme mit ikonischen Landschaften vom Monument Valley bis Sa Calobra auf Mallorca – perfekt für die kleine Flucht aus dem mitunter tristen Winteralltag. Laut Tacx umfasst die Bibliothek mittlerweile über 250 Filme – und damit mehr als genug für jeden noch so langen Winter. Hinzu kommen jede Menge Workouts sowie Trainingspläne für Grundlage oder Formaufbau, die auch mit verschiedenen Intensitäten und Zeitumfängen pro Woche von drei bis zu neun Stunden pro Woche für jedes Zeitbudget und die meisten Ansprüche passen sollten.

👍 Das gefällt

  • riesige Filmdatenbank
  • vergleichsweise günstig
  • gute Workouts

👎 Das gefällt weniger

  • wenig Interaktion mit anderen
  • keine Events

Training: 🚲🚲🚲🚲🚲

Gaming: 🚲🚲🚲🚲🚲

Preis: 9,99 Euro (Monat) / Probezeit: 10 Tage

Weitere Trainings-Apps

Die nachfolgende Vorstellung von Trainings-Apps ist (noch) ohne Test-Ergebnis. Trotzdem möchten wir dir diese der Vollständigkeit halber aufführen.

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icTrainer

Das ausgegebene Motto dieser Trainings-App lautet "Just Train – No Game". Somit ist klar, worauf der Fokus bei icTrainer liegt. Dabei können eine Fülle von Live-Daten ausgelesen werden, die so detailliert kaum eine andere Plattform bietet. Selbst die Körperkerntemperatur ist darunter. Das Uploaden zu allen gängigen Trainingsplattformen ist natürlich möglich. Prima: zwei Nutzer können gleichzeitig die Software auf dem Tablet verwenden.

Zur Motivation gibt es viele Videos von echten Strecken, zur Vorbereitung für ein Rad-Event können sogar eigene gpx-Dateien und selbst erstellte Workouts importiert werden. Das Gaming steht nicht im Vordergrund. Rad-Bots oder Avatare sucht man vergebens. Dafür gibt es einen eigenen Browser, um während des Trainings seine liebsten Streaming-Anbieter schauen zu können. Dass sich der Anbieter als Discounter unter den Trainings-Apps sieht, erkennt man am äußerst günstigen Preis.

  • Preis: 1,96 Euro/ Monat (23,49 Euro/ Jahr)
  • Probezeit: bis zu 90 Tage kostenlos

BKOOL

Mit nichts anderem als dem "realistischsten Indoor Cycling_Erlebnis" wirbt der spanische Anbieter BKOOL für sein Angebot. Eine große Auswahl an Strecken steht dem Nutzer zur Verfügung, es können sogar eigene, gefilmte Strecken hochgeladen werden. Pfiffig: Man kann selbst entscheiden, in welcher Art die Strecke angezeigt werden soll. Ob als Video, in 3D oder als Karte. Dazu kann man sich mit anderen echten Radfahrern in Ligen oder in Multiplayer-Challenges weltweit messen, sodass der Gaming-Charakter nicht zu kurz kommt.

Bei speziellen Events wird es dann ernst, wenn man zum Beispiel beim "The Wolfpack-Fan-Ride" gegen die Profis von Soudal-Quickstep antritt. Wer lieber ein effizientes und gezieltes Training hinlegen möchte, der findet in der App viele Workouts mit entsprechender Auslesung der Daten, die man absolvieren kann.

  • Preis: 11 Euro/ Monat ( 110 Euro/ Jahr, 2 Monate gratis)
  • Probezeit: 30 Tage kostenlos

Fulgaz

Der australische Anbieter Fulgaz glänzt mit hochwertigen, teilweise in 4k aufgenommenen Streckenangeboten aus der ganzen Welt. Über 2000 Stück stehen davon zur Verfügung. Für manche Nutzer ist sicherlich auch interessant, die Lieblingsstrecken von Profi-Fahrerinnen wie Brodie Chapman nachzufahren. Aber nicht nur Strecken, sondern auch ein adäquates Trainingsprogramm und viele Workouts kann der Nutzer abspulen. Darunter ein "Climbing-Program" oder ein "12-Week-FTP-Program". Gut: eigene Workouts können ebenfalls auf die Plattform hochgeladen werden. Gut zu wissen: Fulgaz wird von einigen Coaches zum Training der Profis zur Vorbereitung auf Olympia oder diversen Weltmeisterschaften verwendet.

Der Gaming-Charakter steht nicht unbedingt im Vordergrund von Fulgaz, trotzdem muss darauf nicht verzichtet werden. So gibt es auch auf dieser Trainingsplattform einige Events, an denen man teilnehmen kann.

  • Preis: 12,99 Euro/ Monat (112,99 Euro/ Jahr) Preise gültig ab 4. Dezember 2023
  • Probezeit: 14 Tage
  • ACHTUNG: Wer sich vor dem 4. Dezember für ein Abo entschließt, zahlt noch 11 Euro/ Monat bzw. 98 Euro/ Jahr!

Elite My E-Training

Von Elite, die gleichzeitig auch eigene Rollentrainer im Programm haben, kommt die "My E-Training" App. Ein großer Bereich der App ist der Trainingsaspekt. My E-Training passt sich realistisch den Widerständen der smarten Hometrainer automatisch an. Es lassen sich für das ausgiebige Training vorgefertigte Workouts und Trainingstests nutzen. Die Datenauslese ist dabei sehr ausführlich. Ebenfalls interessant: Über GPS selbst aufgezeichnete oder importierte Strecken können mithilfe von Google Maps nachgefahren werden. Mit tausenden von RealVideos, die in der Community geteilt werden, lassen sich schöne Strecken nachfahren. User, die ein Abo besitzen, können an den angebotenen RealVideo-Rennen nun kostenlos teilnehmen. Bisher wurde dafür eine Gebühr erhoben. Alle Daten lassen sich im übrigen auch auf sämtlichen Fitness-Portalen hochladen.

  • Preis: kostenlose Level-Trainingsoption, Abo 19,99 Euro/ Jahr
  • Probezeit: k.A.

FAQ's fürs Rollentraining

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