Die portugiesische Firma für Restomod-Modelle Alma möchte das vollenden, was Alfa Romeo Anfang der 80er-Jahre nicht geschafft hatte. Sie konstruiert ein Retro-Modell, das dem einst für die Rallye-Gruppe-B konzipierten Alfasud Sprint 6C zum Verwechseln ähnlich sieht.
Der Alfa Romeo Alfasud Sprint 6C sollte zu Beginn der 80er-Jahre die Gruppe B aufmischen. Der italienische Autohersteller präsentierte ihn 1982 auf dem Pariser Autosalon. Der GTV6-Motor war vor der Hinterachse eingebaut und leistete aus 2,5 Litern Hubraum 160 PS. Doch so schnell das Projekt geboren war, so frühzeitig lag es schon wieder auf Eis. Aufgrund finanzieller Probleme baute Alfa Romeo nur zwei Prototypen des Sprint 6C. Diese Lücke in der Automobilwelt macht sich jetzt der portugiesische Autohersteller Alma zu nutzen. Die Mitarbeiter konstruieren ein Restomod auf Basis des Alfa Romeo Alfasud, der dem Alfasud Sprint 6C zum Verwechseln ähnlich sieht und ausdrückt, welches Potenzial in diesen Prototypen steckt.
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Gruppe-B-Renner für zu Hause
Auf den ersten Blick lässt sich der Nachbau kaum vom Original unterscheiden. Die moderne Aluverkleidung der Doppelscheinwerfer deutet auf eine technische Überarbeitung hin. Diese beginnt bereits bei der Karosserie. Sie besteht größtenteils aus Verbundwerkstoff. Die ausgestellten Kotflügel und das Redesign der vorderen und hinteren Stoßfänger weisen ebenfalls auf ein modernisiertes Auto hin. Die Konstrukteure von Alma konzentrieren sich sehr auf die nahtlose Verbindung der einzelnen Karosserieteile.
Im Cockpit ist der Unterschied schon eindeutiger zu erkennen. Alma verbessert die Ergonomie des originalen Alfasud Sprint 6C. So profitiere der Fahrer des Alma Sprint laut Hersteller von einer besseren Sitzposition. Die Sitze sind mit Cord und Alcantara bezogen. Zusätzlich befindet sich das Lenkrad an einer neuen Position. Kleine Details fertigt Alma aus Aluminium. Außerdem baut der Restomod-Experte Vierpunkt-Sicherheitsgurte von Sabelt und eine Bluetooth-Soundanlage ein.
Mehr Hubraum und eine Sport-Version
Die technischen Veränderungen könnten auf den ein oder anderen Alfaholic enttäuschend wirken, denn die Konstrukteure verzichten auf das ursprüngliche Mittelmotor-Konzept. Um das auszugleichen, überarbeitet Alma den Vierzylinder-Boxermotor des Alfasud Sprint deutlich. Die Spezialisten bohren den Hubraum auf 1,8 Liter auf. Ab Werk hatte der Alfasud Sprint nur zwischen 1,3 und 1,7-Liter Hubraum und maximal 118 PS zur Verfügung. Krümmer, Schmiedekolben, Nockenwellen und Ventiltrieb konstruiert der Hersteller neu. Außerdem baut er einen Dellorto-Vergaser mit Ansaugstutzen ein. In der Straßen-Konfiguration schickt der Motor 160 PS an die Vorderräder, aber Alma denkt auch an die sportliche Vergangenheit des Alfasud. In der Sport-Version leistet der Alma Sprint 220 PS.
Der Umbau hat seinen Preis
Darüber hinaus bekommt der Alma Sprint eine Auspuffanlage aus Edelstahl und eine neue Front- sowie Heckfederung. Größere Bremsen und ein Sperrdifferenzial sollen ebenfalls für sichere Fahreigenschaften sorgen. Das originale Chassis wird zusätzlich verstärkt. Trotz der umfangreichen Modifizierungen bringt der Alfasud Restomod nur 880 Kilogramm auf die Wage. Die Auflage ist auf 20 Exemplare limitiert. Der Umbau kostet Alfa-Enthusiasten rund 50.000 Euro. Das Basisfahrzeug und mögliche Steuern kommen noch obendrauf. © auto motor und sport
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