Die Horrorvorstellung eines jeden Autofahrers: ein Unfall mit Sachschäden in Millionenhöhe. Insbesondere Menschen mit ADAC-Autoversicherung sollten sich aber regelrecht davor fürchten. Der Versicherungsschutz des Eco-Tarifs kann unzureichend sein und den Unfallverursacher in den finanziellen Ruin treiben.

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Bislang genossen nicht nur der ADAC, sondern auch die vom Automobilclub angebotenen Dienstleistungen, einen guten Ruf. Zum Teil jedoch zu Unrecht, wie der "Motor-Informations-Dienst" berichtet. Insbesondere der Eco-Tarif der ADAC-Autoversicherung gerät zunehmend in die Kritik: Er biete nur einen Magerschutz. Im Gegensatz zu den seit Langem üblichen 100 Millionen Euro beträgt der Schutz beim Basistarif des Automobilclubs nur 50 Millionen Euro. Den rund 44.000 Versicherten, die diesen Tarif nutzen, droht im Falle schwerer Unfälle daher der finanzielle Ruin.

Sachschäden in Millionenhöhe entstehen schneller als gedacht

Mit der mageren Versicherungssumme von 50 Millionen Euro bietet der ADAC einen von insgesamt nur noch 13 derartigen Tarifen auf dem deutschen Markt an, der insgesamt immerhin 270 Angebote umfasst. Aus Kundensicht besteht also genügend Auswahl an Tarifen, die bis zu einer Schadenshöhe von 100 Millionen Euro einspringen.

Das mag zunächst zwar übertrieben klingen. Sachschäden im zweistelligen Millionenbereich sind aber gar nicht so unrealistisch, wie man vielleicht denkt. Der ADAC selbst verwies 2005 auf einen Unfall im britischen Selby, bei dem ein Autofahrer einen Intercity zum Entgleisen brachte. Der Schaden summierte sich auf 70 Millionen Euro. In einem solchen Fall müsste ein ADAC-Versicherter satte 20 Millionen Euro aus eigener Tasche blechen. So viel Geld besitzen die meisten Autofahrer aber in ihrem ganzen Leben nicht.

ADAC-Autoversicherung kürzt bei Fahrfehlern

Darüber hinaus müssen die Versicherten im Eco-Tarif mit Abstrichen beim Kaskoschutz rechnen, warnt der "Motor-Informations-Dienst". Hat der Autofahrer nach Meinung des Automobilclubs grob fahrlässig gehandelt, springt er nur für einen Teil des Schadens am eigenen Auto ein. "Wer bei Rot über die Ampel fährt und einen schweren Unfall verursacht, muss bei solchen Versicherungsbedingungen damit rechnen, dass er nur rund die Hälfte des Schadens an seinem Auto ersetzt bekommt", klärt Arno Schubach, Fachanwalt für Versicherungsrecht, auf.

Andere bieten mehr Schutz für weniger Geld

Dabei ist der Eco-Tarif der ADAC-Autoversicherung trotz des mageren Leistungsumfangs nicht einmal ein Schnäppchen. Mehr als 65 Tarife anderer Anbieter sind dem Fachportal zufolge günstiger als das Angebot des größten deutschen Automobilclubs. Der teure Basisschutz ist daher kaum zu empfehlen und dürfte auch bei einem Versicherungscheck vor Abschluss eines neuen Schutzes nur selten gut wegkommen.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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