Sie sind aus keinem Urlaub in den Alpen wegzudenken, die kleinen Allrad-Bergziegen namens Fiat Panda 4x4. In den großen Weiten der USA dürften sie jedoch ein eher seltener Anblick sein. Genau hier sollte kürzlich ein seltenes Edizione-Limitata-Sondermodell versteigert werden.

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Restaurierter Bestzustand

Das Auto wurde 1985 gebaut und stammt ursprünglich aus einem winzigen Bergdorf in der Lombardei. Bei Bologna – ganz in der Nähe von Lamborghini – wurde es innerhalb der letzten vier Jahre umfangreich restauriert und mit Neuteilen auf Vordermann gebracht. Der 965-Kubik-Vierzylinder mit 48 willigen PS wurde im Zuge dessen ebenfalls überholt. Im Dezember 2019, das belegt die umfangreiche Dokumentation des Wagens, wurde die Restauration abgeschlossen. Der letzte Beleg quittiert eine Unterbodenwäsche im Wert von 30 Euro.

Ein neues Leben an der US-Ostküste

Erst gut 2.000 Kilometer hat der Wagen seit Vollendung seiner Restauration abgespult. Wie viele davon bereits auf amerikanischem Boden gefahren worden sind, gibt die Auktion nicht an. Obwohl der Wagen in Connecticut gelagert und versteigert wird, stammen seine US-Papiere aus Vermont. Dort ist es möglich, Eigenimporte ohne einen Title – also eine Straßenzulassung – zu registrieren. Diese Dokumente erlauben es dann dem Käufer, die Zulassung selbst in jedem beliebigen Bundesstaat durchzuführen.

Dabei ist die sogenannte 25-Jahre-Regelung besonders wichtig. Erst Autos, deren Produktionsmonat mindestens 25 Jahre zurückliegt, dürfen von Privatleuten importiert und zugelassen werden. Diese Regelung soll die heimische US-Automobilwirtschaft vor günstiger Importware schützen. Mit seinem 1985er-Baujahr erfüllt dieser Panda diese Bedingung spielend.

Warum gerade ein Panda?

Interessanter ist eher die Frage, weshalb ausgerechnet dieser Panda den langen Weg über den Atlantik antreten musste. Es handelt sich um eine "Edizione Limitata" des ohnehin schon kultigen Allradmodells, welches mit Puch-Antriebsstrang über Jahrzehnte Bergbauern und Almbesitzer im Alpenraum flott machte. Das angeblich auf 5.000 Stück limitierte Sondermodell darf als Vorläufer der späteren Luxus-Sondermodelle Sisley und Moretti betrachtet werden, die nach dem Facelift 1986 den urigen Allrad-Charakter mit ein paar edlen Annehmlichkeiten verbanden.

Das hier gezeigte Exemplar verfügt zum Beispiel über Zierstreifen, Dach und Heckklappe in Mattschwarz, sowie über in Wagenfarbe lackierte Stahlfelgen, Zusatzscheinwerfer, Rammbügel und eine besonders auffällige Innenausstattung in leuchtendem Rot. Die typischerweise recht hohe Abnutzung und die damit einhergehende Neigung zur Korrosion blieb diesem Exemplar weitgehend erspart. Dennoch wurden im Zuge der Restauration beide hintere Seitenteile erneuert und die Karosserie einer Neulackierung unterzogen. Heute präsentiert sich das Auto von allen Seiten (auch unten) in praktisch perfektem Jahreswagenzustand.

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20.000 US-Dollar waren zu wenig

Über das US-Online-Auktionsportal Bring a Trailer wurde der Panda Mitte September versteigert. Das Höchstgebot lag bei 20.000 US-Dollar. Obwohl sich Interessenten, die in den USA wohnen, das Auto sogar vor die eigene Haustür liefern lassen können, erhielt dennoch niemand den Zuschlag. Die vor der Auktion festgelegte Reserve wurde nicht erzielt. Hierzulande dürfte man bei der Suche nach solchen Preziosen eher im norditalienischen Raum fündig werden. Aber ob dort ein seltenes Sondermodell in derartigem Topzustand lauert?  © auto motor und sport

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