• Es könnte Bewegung in die Ermittlungen des Wirecard-Skandals kommen.
  • Ein Vertrauter des ehemaligen Wirecard-Vorstands Jan Marsalek ist Medienberichten zufolge festgenommen worden.

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Ein Vertrauter des untergetauchten ehemaligen Wirecard-Vorstands Jan Marsalek ist laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" in Singapur festgenommen worden. Der 46-jährige Brite Henry S. sitze dort nun "bis auf Weiteres" im Gefängnis, berichtete die Zeitung am Mittwoch.

Er werde wegen Beihilfe zur Veruntreuung von Wirecard-Vermögen gesucht. Der Geschäftsmann soll Marsalek demnach geholfen haben, hohe Millionenbeträge beiseite zu schaffen.

Wirecard soll jahrelang seine Bilanzen gefälscht haben

Wirecard hatte Ende Juni Insolvenz 2020 angemeldet. Der Zahlungsdienstleister soll jahrelang seine Bilanzen gefälscht haben.

Insgesamt 1,9 Milliarden Euro, die auf Treuhandkonten in Asien liegen sollten, sind nicht auffindbar. Die Wirecard-Chefetage soll über Jahre Scheingeschäfte in Milliardenhöhe verbucht haben, um das Unternehmen über Wasser zu halten und Kredite zu erschwindeln.

Der ehemalige Chef Markus Braun und zwei weitere Ex-Vorstände wurden im Juli 2020 festgenommen. Marsalek flüchtete, er wird mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Braun äußerte sich im Mai über seinen Kommunikationsberater in der "Zeit". Er will von dem milliardenschweren Betrug erst aus den Akten der Ermittler erfahren haben. Die Verantwortung schob er auf seinen früheren Geschäftspartner Marsalek.

Henry S. von Bezirksgericht in Singapur angehört

Henry S. sei bereits am Montag festgenommen worden, berichtete die "Süddeutsche" nun. Am Mittwoch sei er per Video von einem Bezirksgericht in Singapur angehört worden, wie die Zeitung unter Berufung auf die örtliche "The Straits Times" berichtete.

Demnach soll bereits eine Anklage gegen S. wegen Beihilfe zur Fälschung eines Dokuments vorliegen. S. solle die in Singapur ansässige Firma Citadelle 2016 angestiftet haben, eine Saldenbestätigung zu fälschen. Mit diesem Dokument sei Wirecard-Vermögen auf einem angeblichen Treuhandkonto vorgegaukelt worden. (afp/msc)

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