Ein Streik zehntausender Arbeiter droht, den kriselnden Flugzeugbauer Boeing noch weiter zurückzuwerfen. Der Konzern kommt ihnen nun etwas entgegen.
Boeing will den Streik seiner größten Gewerkschaft mit einem nachgebesserten Angebot beenden. Der neue Vorschlag sieht unter anderem Bonuszahlungen vor, die abgeschafft werden sollten. Auch bietet der US-Flugzeugbauer nun eine Einkommenserhöhung von 30 Prozent über die vierjährige Laufzeit des Vertrags. Bisher war Boeing zu einem Plus von 25 Prozent bereit, während die Gewerkschaft 40 Prozent fordert.
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Die größte Boeing-Gewerkschaft IAM mit rund 33.000 Beschäftigten war Mitte September in den Streik getreten. Ihre Mitglieder hatten den vergangenen Vorschlag des Konzerns mit einer Mehrheit von rund 95 Prozent abgelehnt.
Boeing steckt nach Pannenserie in der Krise
Durch die Arbeitsniederlegung ist die Boeing-Produktion rund um Seattle im Nordwesten der USA betroffen, wo unter anderem das Bestseller-Modell 737 und der Langstrecken-Jet 777 gebaut werden. Vor allem bei der 737 ist Boeing bereits im Verzug mit Lieferungen an viele Fluggesellschaften.
Der Airbus-Konkurrent steckt nach einer Pannenserie in der Krise und kämpft mit hohen Verlusten. Nach einem Zwischenfall im Januar, bei dem ein Rumpfteil einer so gut wie neuen Boeing-Maschine kurz nach dem Start herausriss, darf der Konzern bis auf weiteres nicht die Produktion der 737-Reihe ausbauen.
Letzter Streik kostete Boeing rund zwei Milliarden Dollar
Boeing reagierte auf den Streik unter anderem mit einem Einstellungsstopp. Außerdem werden Mitarbeiter beurlaubt und Dienstreisen aufs Nötigste reduziert.
Die Gewerkschaft hatte zuletzt 2008 gestreikt. Der Ausstand dauerte 57 Tage und kostete den Konzern nach Analystenschätzungen rund zwei Milliarden Dollar. (dpa/bearbeitet von br)
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