Die Commerzbank hat das vergangene Jahr mit dem größten Gewinn seit 15 Jahren abgeschlossen. Der Konzernüberschuss der zweitgrößten deutschen Bank stieg im Vergleich zu 2022 um 55 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro, wie das Kreditinstitut in Frankfurt am Main am Donnerstag mitteilte. Dabei profitierte die Commerzbank vom anhaltend hohen Zinsniveau und erwartet auch für das laufende Jahr ein Gewinnplus.
"Das Geschäftsjahr 2023 ist für die Commerzbank hervorragend gelaufen. Wir haben die wesentlichen Ziele unserer Strategie 2024 vorzeitig erreicht", erklärte Unternehmenschef Manfred Knof. Trotz hoher Sonderbelastungen in Polen, wo die Bank wegen eines Rechtsstreits 1,1 Milliarden Euro zahlen musste, sei das operative Ergebnis um mehr als 60 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro gestiegen.
Wie andere Geschäftsbanken auch profitiert auch die Commerzbank von den aktuell hohen Sparzinsen. Legt sie Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB) an, gibt es dafür seit einiger Zeit 4,0 Prozent Zinsen. In der Folge kletterte Zinsüberschuss im vergangenen Jahr um rund ein Drittel auf 8,4 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr geht das Unternehmen von 7,9 Milliarden Euro aus. Es wird erwartet, dass die EZB die Zinsen im Laufe des Sommers wieder senken wird.
Der Umsatz der Bank stieg deutlich um 10,6 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro. "Auf dieser Basis werden wir das Konzernergebnis im laufenden Jahr erneut steigern", prognostizierte Konzernchef Knof.
Er hatte die Leitung der Bank im Januar 2021 übernommen und verpasste ihr einen strikten Sparkurs. Im Zuge des Umbaus wurde das Filialnetz deutlich verkleinert, tausende Stellen wurden gestrichen.
"An ihrer strikten Kostendisziplin hielt die Commerzbank im Jahr 2023 fest und senkte die Gesamtkosten auf 6,422 Milliarden Euro", erklärte der Konzern. Damit lagen die Kosten unter denen des Vorjahres (6,486 Milliarden Euro). Den hohen Inflationsdruck und Ausgaben für Inflationsausgleichsprämien habe die Bank durch "aktives Kostenmanagement teilweise ausgleichen" können.
Von dem guten Ergebnis profitieren auch die Aktionärinnen und Aktionäre. Sie sollen für das vergangene Jahr eine Dividende in Höhe von 35 Cent pro Aktie erhalten, das sind 15 Cent mehr als im Vorjahr. © AFP
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