Wer Gaskunde ist, muss sich zukünftig auf etwas höhere Netzentgelte in seiner Gasrechnung einstellen. Die Bundesnetzagentur legte am Donnerstag in Bonn ein Eckpunktepapier vor, das neue Regeln für die Berechnung der Netzentgelte vorschlägt. Netzentgelte zahlt jeder Haushalt, mit ihnen werden Investitionen sowie laufende Kosten für den Netzbetrieb gestemmt.
In Zeiten der Energiewende sinkt der Gasbedarf perspektivisch. Deshalb soll der Abschreibungszeitraum für Investitionen verkürzt werden: In den nächsten Jahren sollen Netzbetreiber also höhere Kosten auf die Netzentgelte umlegen dürfen, als sie es nach derzeit gültigen Regeln tun dürfen.
Die Logik dahinter: Derzeit gibt es noch viele Gaskunden, die finanziellen Lasten können also auf viele Schultern verteilt werden. Bliebe es bei dem jetzigen, sehr langfristigen Abschreibungszeitraum, so könnten die Netzbetreiber einen Teil ihrer Kosten erst dann geltend machen, wenn kaum noch Gaskunden da sind. Das könnte die wenigen verbliebenen Kunden überfordern und die Netzbetreiber könnten auf einem Teil ihrer Investitionen sitzen bleiben.
Setzt die Behörde ihren Vorschlag um, könnten die Gasnetzentgelte pro Haushalt monatlich um einen einstelligen Euro-Betrag steigen, so die Schätzung der Netzagentur. Noch ist nichts entschieden, nun hat die Energiebranche Gelegenheit zu Wortmeldungen. Der Verbraucher wird die finanziellen Folgen vermutlich erst 2026 zu spüren bekommen. © dpa
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