Der Verband der privaten Güterbahnen hat bereits angekündigte Bauzeitverlängerungen bei den Generalsanierungen auf der Schiene kritisiert. Ursprünglich sei für fast alle Generalsanierungen von jeweils fünf Monaten Vollsperrung die Rede gewesen - inzwischen seien schon für fünf Fälle teils deutlich längere Bauzeiten genannt worden, sagte Verbandsgeschäftsführer Peter Westenberger am Dienstag. "Leider ist es immer wieder so, dass solche Ansagen bei der Deutschen Bahn nicht eingehalten werden." Er kritisierte zudem, dass die Bahn etwa bei der Generalsanierung zwischen Obertraubling bei Regensburg und Passau Umleitungen von mehreren Hundert Kilometern für den Güterverkehr vorsieht.
Die Bahn will mit Dutzenden Generalsanierungen auf hochbelasteten Strecken in den kommenden Jahren das marode Schienennetz fit machen. Das Konzept sieht im Kern vor, dass Strecken mehrere Monate komplett gesperrt und grundlegend repariert werden. Die erste Generalsanierung beginnt Mitte Juli auf der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Bis Mitte Dezember soll sie abgeschlossen sein.
Auf der Strecke Emmerich-Oberhausen wird die Generalsanierung 2025 dagegen absehbar zehn Monate dauern. Nach Angaben der Bahn wurden hier bereits geplante Baumaßnahmen mit der Generalsanierung verknüpft. Laut dem Verband der privaten Güterbahnen liegen die angestrebten Sperrzeiten bei fünf von neun geplanten Generalsanierungen inzwischen über fünf Monaten. Die Strecke Hamburg-Berlin wird ein Jahr vor der Generalsanierung schon einmal für Monate voll gesperrt. Nach Angaben der Bahn konnten hier Baumaßnahmen nicht weiter verzögert werden.
Der Verband der Güterbahnen betrachtet von den 40 geplanten Generalsanierungen mit Blick auf die Kapazität der Umleitungsstrecken 11 als kritisch. Bei 15 weiteren seien die Details noch offen. "Für viele Korridore gibt es noch keine originäre Idee der DB InfraGo, wie die Umleitung aussehen könnte", sagte Westenberger. © dpa
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