Rund jeder dritte Mensch in Deutschland (34 Prozent) hat sich einer Umfrage zufolge bereits mit dem Chatbot ChatGPT ausgetauscht. Der Großteil (82 Prozent) davon nutzte die Künstliche Intelligenz (KI) für private Zwecke, rund die Hälfte aber auch im Beruf, wie der Digitalverband Bitkom am Donnerstag mitteilte. Älteren Menschen macht die neue Technologie demnach häufiger Angst als Jüngeren.

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"ChatGPT hat bei KI den Turbo gezündet", erklärte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. Die Anwendung sei für viele Menschen der erste Kontakt mit KI gewesen. Zehn Prozent beließen es der Umfrage zufolge bei diesem Erstkontakt, elf Prozent nutzten das Tool selten, 13 Prozent regelmäßig. Rund jeder Dritte kann sich vorstellen, die KI in Zukunft zu nutzen, 30 Prozent schließen das der Umfrage zufolge grundsätzlich aus.

Rund 17 Prozent derjenigen, die ChatGPT auch am Arbeitsplatz nutzten, erzählten ihren Arbeitgebern nichts davon. Bei einem Viertel der Erwerbstätigen legten die Unternehmen Regeln für den Einsatz generativer KI am Arbeitsort fest. Gut der Hälfte machten die Dialoge mit dem Programm zwar Spaß, wirklich geholfen habe die Anwendung aber nur in 13 Prozent der Fälle.

Zugleich bereitet die neue Form der KI den Menschen auch Sorgen: 41 Prozent der Befragten gaben an, dass ChatGPT ihnen Angst mache. Bei den über 65-Jährigen war es mit 57 Prozent deutlich mehr als die Hälfte. Dabei könne KI die Hürden der digitalen Teilhabe nach Bitkom-Angaben deutlich reduzieren. "Wir müssen nicht mehr lernen, wie Computer zu kommunizieren, die Computer artikulieren sich – fast - wie Menschen", erläuterte Wintergerst.

ChatGPT ist ein auf fortschrittlicher KI-Technologie basierendes Chatprogramm des Startups OpenAI, das seit November 2022 für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Auch größere Unternehmen entwickelten inzwischen vergleichbare Chatbots. Das Potenzial löst neben Begeisterung auch massive Befürchtungen aus. Es gibt deshalb unter anderem Forderungen, dass die Politik die Entwicklung reguliert.

Für die Bitkom-Studie wurden 1004 Menschen ab 16 Jahren telefonisch befragt.  © AFP

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