In der Ukraine, mitten im Krieg, müssen Kinder weiter lernen. Wie erleben diese Kinder den Schulalltag? Eine Nachbildung unter der Erde macht ihre Situation für alle erfahrbar: direkt am U-Bahnhof Alexanderplatz.
Ukrainische Kinder werden wegen der russischen Luftangriffe oft in U-Bahnhöfen unterrichtet – nun ist für einige Tage ein solches provisorisches Klassenzimmer im Berliner U-Bahnhof Alexanderplatz nachgebaut.
Damit soll auf die schwierige Lage der Kinder in der Ukraine nach fast vier Jahren Krieg hingewiesen werden, wie UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen mitteilte. Zur Eröffnung kam auch Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD).
"Mit dieser Aktion wird eindrucksvoll sichtbar, unter welchen Bedingungen Kinder in der Ukraine lernen müssen", erklärte Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU). "Berlin steht fest an der Seite der Ukraine – im Mitgefühl, in der Verantwortung und im konkreten Handeln."
Leben in der Ukraine – mitten im Krieg
Die humanitäre Lage der Menschen in der Ukraine ist dramatisch. Laut Angaben von UNICEF benötigen 2026 allein 2,2 Millionen Kinder dringende Unterstützung. Insbesondere im kalten Winter sind die russischen Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur für die Menschen gefährlich und schwerwiegend. Sie können nicht heizen, haben keinen Strom oder warmes Wasser. Allein bis Ende Oktober 2025 gab es rund 760 Angriffe auf die Energieinfrastruktur, teilt UNICEF mit.
Viel Leben im Krieg findet unter der Erde statt
UNICEF berichtete, Schule und das Spielen mit Gleichaltrigen fänden in der Ukraine vielerorts unter der Erde in U-Bahn-Stationen und Schutzkellern statt. Bei der Aktion gehe es unter anderem um die Frage, wie Kinder im Krieg trotz ständiger Gefahr und extremer Not weiter lernen können.
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Eine Schulgruppe der Jenaplan-Schule Neukölln trug während des Auftakts am Morgen ihre Wünsche für die Kinder in der Ukraine zusammen. Das nachgebaute Klassenzimmer mit zwölf Tischen und einer Tafel ist – geschützt mit Plexiglas – bis zum 21. Dezember zu sehen, auf der Zwischenebene des U-Bahnhofs am Übergang von der Linie U2 zur U8. (dpa/bearbeitet von cm)