Das neue Jahr ist erst zwei Wochen alt, doch an der Situation von Millionen Kindern in Konfliktländern hat sich wenig geändert. Viele Konflikte und Krisenherde schwelen seit Jahren und machen Tausende Mädchen und Jungen zu Opfern von Kriegsgewalt. Die Verantwortlichen kommen oft ungestraft davon.
Gemeinsam mit UNICEF setzt sich die Stiftung United Internet for UNICEF dafür ein, dass Kinder in Konfliktländern Hilfe erhalten. "Kinder in Konfliktgebieten rund um die Welt mussten in den vergangenen zwölf Monaten ein extremes Ausmaß an Gewalt erleiden – und die Weltgemeinschaft hat dabei versagt, sie zu schützen", sagt Manuel Fontaine, Leiter der weltweiten Nothilfe-Programme von UNICEF.
Kriegsparteien machen vor Kindern nicht Halt
Die Stiftung konnte sich im vergangenen Jahr in der Demokratischen Republik Kongo ein Bild davon machen, welche Gräueltaten an Kindern verübt werden.
Gewalt zwischen ethnischen Gruppen und Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Milizen in verschiedenen Landesteilen haben verheerende Auswirkungen auf Kinder. Mädchen und Jungen werden zwangsrekrutiert und erleiden sexuelle Gewalt. Durch Gewalt und Instabilität wurde auch der Kampf gegen die Ebola-Epidemie stark eingeschränkt.
Gewaltsame Übergriffe sind an der Tagesordnung
In vielen weiteren Konfliktländern werden Kinder angegriffen, als menschliche Schutzschilde missbraucht, getötet, verletzt oder als Soldaten rekrutiert. Vergewaltigung, Zwangsheirat und Entführung gehören häufig zur Kriegstaktik.
"Es muss dringend mehr passieren, um Kriege zu vermeiden und die vielen verheerenden bewaffneten Konflikte zu beenden. Aber auch wenn Kriege weitergehen, dürfen wir Angriffe gegen Kinder niemals akzeptieren. Wir müssen die Kriegsparteien für den Schutz von Kindern verantwortlich machen. Sonst werden Kinder und ihre Familien weiterhin unter den schrecklichen Folgen leiden", so Fontaine.
Unvorstellbares Ausmaß an Gewalt
Bei Angriffen im Jemen wurden 2018 mindestens 1.427 Kinder getötet oder verletzt. Dabei handelt es sich ausschließlich um von den Vereinten Nationen verifizierte Todesfälle. Zahlreiche Schulen und Krankenhäuser wurden angegriffen oder für militärische Zwecke missbraucht.
Im Nordosten von Nigeria nehmen verschiedene bewaffnete Gruppen, einschließlich Splittergruppen von Boko Haram, gezielt Mädchen ins Visier. Sie werden vergewaltigt, mit Kämpfern zwangsverheiratet oder zu Bombenattentaten gezwungen.
Der Bürgerkrieg im Südsudan hat Armut und Hunger verschärft, über sechs Millionen Menschen haben nicht genug zu essen. Es gibt zwar einen kleinen Hoffnungsschimmer durch eine neue Friedensregelung. Aber es wird nach wie vor über extreme Gewalt gegen Frauen und Kinder berichtet – zuletzt aus Bentiu, wo über 150 Frauen und Mädchen Opfer von Massenvergewaltigungen wurden.
Die Kämpfe in der Zentralafrikanischen Republik sind in fast allen Regionen des Landes wieder aufgeflammt. Die bewaffneten Gruppen greifen häufig Zivilisten an. Zwei Drittel der Kinder brauchen humanitäre Hilfe.
Mit Material von UNICEF
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