Jedes Jahr am 8. März wird weltweit der Internationale Frauentag oder auch Weltfrauentag gefeiert. Die folgenden drei Geschichten zeigen eindrucksvoll, dass Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt Unterstützung auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben brauchen.
Wahlrecht, Schulbildung, freie Wahl von Beruf und Ehepartner, umfassender Gesundheitsschutz: Was für Frauen in Deutschland und vielen westlichen Ländern völlig normal ist, ist in anderen Regionen dieser Welt für zahlreiche Mädchen und Frauen noch Wunschdenken.
Entstanden ist der Weltfrauentag in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg im sozialistischen Umfeld, um Gleichberechtigung für Frauen zu erreichen. Die Vereinten Nationen begehen ihn seit 1975.
Prostitution als einziger Ausweg?
Die achtjährige Minda (Name geändert) sitzt in ihrer neuen Unterkunft auf den Philippinen. Gemeinsam mit ihren sieben Geschwistern wurde sie bei einer Polizei-Razzia gerettet. Den Beamten gelang ein Schlag gegen Kriminelle, die mit Pornographie ihr Geld verdienten.
Ihre Eltern hatten sie und ihre ältere Schwester gezwungen, mit Live-Pornografie im Internet Geld zu verdienen. Die Eltern hatten ihre Arbeit in einer Fabrik verloren und waren daraufhin in bittere Armut abgerutscht.
Erst verkauften sie die beiden ältesten Töchter für Live-Pornographie an den Nachbarn. Später legten sie sich einen eigenen Computer zu und missbrauchten die Mädchen für den Familienunterhalt im eigenen Zuhause.
In der neuen Unterkunft schöpfen die Mädchen wieder Hoffnung und setzen ihre Ausbildung fort. Ihre Eltern sind im Gefängnis.
Viele Mädchen ohne Schulbildung
Dyana (13) floh mit ihren Eltern vor fünf Jahren aus Syrien in den Libanon. Sie hat noch nie eine Schule besucht und kann weder lesen noch schreiben.
Seit sie im Libanon lebt, arbeitet sie auf den Feldern. Dort erntet sie Kartoffeln oder Gurken, um ihre Familie finanziell zu unterstützen. Wenn sie zuhause ist, kümmert sie sich zusätzlich um ihre Geschwister.
Dyana stellt sich eine Schule wunderschön vor. Mit Bildern von Mädchen und Jungen an den Wänden.
Ungefähr die Hälfte aller syrischen Kinder geht aufgrund des Krieges seit Jahren nicht mehr zur Schule und macht keine Ausbildung.
Beschneidung als grausame Realität
Christina (14) aus Tansania musste im Alter von 13 Jahren heiraten. Bis zur siebten Klasse ging sie noch zur Schule, seit der Hochzeit heißt es für sie: Feldarbeit und Versorgung von Mann, Schwager und Schwiegermutter.
Bereits mit zwölf Jahren wurde das Mädchen beschnitten. "Meine Mutter sagte mir, das sei normal, also hatte ich keine Angst", schildert Christina das Erlebte.
"Nach den schweren Schmerzen denke ich jedoch: Beschneidung kann nicht natürlich sein." Nach der Beschneidung wurde Christina für fünf Kühe ihrem künftigen Mann übergeben.
Die Stiftung United Internet for UNICEF setzt sich dafür ein, dass Mädchen weltweit gleichberechtigt werden und eine Chance auf Bildung sowie ein selbstbestimmtes Leben erhalten.
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