- Mehr als elf Millionen Kinder sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.
- Fast 1,6 Millionen Kinder sind in ihrem eigenen Land auf der Flucht und auf der Suche nach Sicherheit.
- Über zwei Millionen Kinder sind mangelernährt und ebenso viele können nicht zur Schule gehen.
"Ghossons Zustand war zu Beginn schwierig, deswegen habe ich sie nach Aden in das Krankenhaus Al Sadaqa gebracht", erzählt ihre Mutter Wardah. "Dort wurde bei ihr eine schwere akute Mangelernährung diagnostiziert", ergänzt ihr Vater Ibrahim. In dem von UNICEF unterstütztem Krankenhaus erhielt das Mädchen eine Behandlung gegen ihre lebensbedrohliche Mangelernährung und hat sich mittlerweile erholt.
Die Familie von Ghosson lebt seit einem Jahr in dem Flüchtlingscamp Al Shaheed. Sie stammen ursprünglich aus Al Hudaida, aber mussten wegen des Krieges aus der Stadt fliehen. Sie leben unter schwiergsten Bedingungen, Arbeitsmöglichkeiten gibt es kaum, das Geld reicht oft nicht, um Lebensmittel oder Wasser zu kaufen.
Krieg im Jemen trifft Familien besonders hart
Auch mehr als sechs Jahre nach Beginn des verheerenden Konflikts im Jemen, dauert dieser noch immer an und ist in seinen Auswirkungen mehr als dramatisch. Die größten Opfer des Konfliktes sind die Kinder - ihr Leben, ihre Zukunft sind täglich in Gefahr. Mehr als elf Millionen Mädchen und Jungen im Jemen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Durch die Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender konnten wir in den vergangenen Jahren schon mehr als fünf Millionen Euro zur Verfügung stellen und viele Leben retten - Leben, wie das der kleinen Ghosson.
Unser innigster Geburtstagswunsch ist es, dass der Konflikt im Jemen ein Ende hat, damit die Mädchen und Jungen gesund aufwachsen, zur Schule gehen und ihre Zukunft frei von Gewalt gestalten können. Gemeinsam mit UNICEF stehen wir den Kindern auch weiterhin zur Seite.
Humanitäre Hilfe im Jemen ist gefährdet
Die Arbeit des UNICEF-Teams im Jemen ist herausfordernd und durch viele Unwägbarkeiten geprägt. Die andauernden Kämpfe haben nicht nur die Gesundheitsversorgung vielerorts völlig zusammenbrechen lassen, sondern erschweren auch den Zugang zu den Familien - und gefährden täglich das Leben der Bevölkerung und Hilfskräfte.
Familien überall im Land benötigen dringend Nothilfe. Es fehlt an Medikamenten, Lebensmitteln und sauberem Trinkwasser. Noch im Juli war die humanitäre Hilfe für den Jemen für dieses Jahr nur zu 54 Prozent finanziert - was im schlimmsten Fall bedeutet, dass weniger Kinder und Familien, die dringend Hilfe benötigen, versorgt werden.
Die Hilfe im Jemen umfasst verschiedene Bereiche:
- Über zwei Millionen Kinder sind mangelernährt, etwa 400.000 in einem lebensbedrohlichen Zustand. Hunderttausende Kinder erhalten von UNICEF Spezialnahrung, wie Erdnusspaste und Spezialmilch, damit sie überleben können.
- Mehr als zwei Millionen Kinder gehen nicht zur Schule. Viele Schulen sind durch den Krieg zerstört worden oder werden als Flüchtlingsunterkünfte genutzt. Damit die Kinder trotz schwierigster Bedingungen weiterhin lernen können, repariert UNICEF Schulen, schafft neue Lernräume für Kinder und bildet Lehrpersonal aus.
- Das Gesundheitssystem im Jemen ist völlig zusammengebrochen. Mit der Unterstützung von UNICEF werden daher beispielsweise große Impfkampagnen durchgeführt, die von Tausenden Impfhelferinnen und -helfern im ganzen Land unterstützt werden. Mit der Corona-Pandemie wurden die medizinischen Hilfsmaßnahmen nochmal verstärkt.
- Mehrere Millionen Menschen können im Jemen durch UNICEF sauberes Trinkwasser nutzen. Die Corona-Pandemie hat die Wichtigkeit von sauberem Wasser und den Zugang zu sanitären Anlagen nochmal unterstrichen. Mit der Reparatur von Leitungen, dem Bau von Brunnen und der Verteilung von Hygiene-Sets trägt UNICEF zur Prävention von Krankheiten wie COVID-19 und Cholera bei.
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